Mama ist mal kurz weg

Das habe ich diese Woche zweimal gesagt und den Mini mit der Schwiegermutter alleine zu Hause gelassen. Probleme gab es nie. Kein Weinen oder Jammern. Seit Mitte Februar kommt Oma einmal die Woche für zwei Stunden vorbei und hütet den Mini, während ich zur Krankengymnastik gehe. Die Geburt hat ein paar Spuren hinterlassen, die ich nun in Angriff nehmen muss.

Ich gebe zu, dass es mir im ersten Jahr schwer fiel, den Kleinen der Schwiegermutter zu überlassen. Obwohl sie immer gut aufgepasst hat und Mini sie sehr mag, war es nicht immer leicht die unterschiedlichen Erziehungsmethoden zu vereinen. Hinzu kommt, dass ich mich in die Mutterrolle hineinfinden musste. Der Mini ist mein erstes Kind und der Start war etwas holprig.
Da war ich froh, als ich unseren Rhythmus gefunden hatte und wollte nicht, dass jemand "quer schießt". Mit der Patentante war es leichter für mich. Sie und ihr Mann sind in unserem Alter und nahmen als bislang kinderlose gerne unsere Tipps entgegen und Diskussionen blieben aus. Zudem ist Mini ganz vernarrt in die beiden. So haben wir uns bereits acht Wochen nach der Geburt getraut, ohne ihn essen zu gehen. Gut, das Restaurant war eine Querstraße weiter und nach einer Stunde standen wir schon wieder auf der Matte :-) Aber, es war ein Anfang. Wir gehen nicht regelmäßig alleine aus. Alle zwei Monate vielleicht. Seit wir in der Hausplanung stecken, haben wir Oma und Opa den ein oder anderen Samstagvormittag in Anspruch genommen, um die Planungsgespräche mit den Handwerken führen zu können. Überstrapazieren wollen deren Zeit auch nicht.

Inzwischen kann ich viel besser loslassen. Es ist ein wenig wie Fahrrad fahren. Je öfter man es macht, umso sicherer wird man. Die Selbstsicherheit ist gewachsen. Ich kenne mein Kind und kann auch besser formulieren, was ich möchte und was nicht. Das fängt beim Essen an und hört beim Rumtoben auf. So bin ich nicht dafür, dass er während unserer Abwesenheit mit Süßigkeiten abgefüllt wird. Klar, darf er auch mal am Kuchen probieren oder bekommt am Wochenende ein Marmeladenbrot zum Frühstück. Aber für mich braucht ein 18 Monate alter Junge noch keinen regelmäßigen Süßigkeitenkonsum. Das löst hin und wieder Gesprächsbedarf aus. Dadurch habe ich aber auch gelernt, Fünfe gerade sein zu lassen. Ich muss die betreuende Person ein Stück weit "machen lassen", während ich weg bin und schlicht weg Vertrauen haben. Sonst bringt es weder mir eine Auszeit noch Spaß dem Babysitter. Darüber hinaus ist es leichter, seit der Mini läuft, alles essen kann und die ersten Wörter spricht. Jetzt weiß ich, dass er sich bemerkbar machen kann, wenn er etwas von möchte.
Ich genieße inzwischen die kleinen Auszeiten und hetzte mich nicht mehr ab, wenn ich durch ein Geschäft schlendern kann. Das schlechte Gewissen hat sich gelegt. Es schadet dem Mini nicht, wenn er zu Hause bleibt und Mama ohne ihn bummelt. Und einmal pro Woche zwei Stunden ist auch nicht die Welt. Wenn der Mann und ich noch regelmäßig Zeit zu zweit verbringen könnten, wäre es perfekt. Einmal im Monat würde schon reichen. Nach dem Hausbau wollen wir uns nach einem festen Babysitter umsehen, der neben der Oma eine Bezugsperson für den Mini ist.

Ich denke auch, dass der Mini davon profitiert, Zeit ohne seine Eltern zu verbringen. Er lernt, dass Mama und Papa ihn lieb haben und nicht endgültig verlassen, nur weil sie ein paar Stündchen weg sind. Es ist auch eine Abwechslung für ihn, mit anderen zu spielen. Es fördert sein Sozialverhalten und ich weiß schließlich, wem ich mein Kind überlasse. Ich habe viel über mich, den Mini und Vertrauen gelernt. Aber vor allem über das "Loslassen" und dass ich keine schlechte Mutter bin, wenn ich etwas für mich tue. Im Gegenteil. Danach habe ich wieder Kraft, um mich meinem Kind zu widmen.

Wie macht ihr es mit der Betreuung, wenn ihr alleine oder dem Partner unterwegs seit?

Bine


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