Durchnässt, aber glücklich, bin ich gerade wieder nach Hause gekommen. Heute habe ich mir wieder eine Auszeit von meinem Mama sein genommen und mich mit Freunden zum Kaffee in der Innenstadt, genauer gesagt im 5. OG des Oberpollinger getroffen.
Ich habe die Zeit sehr genossen und merke wie wichtig es mir ist, regelmäßig Dinge zu tun, die nicht mit Nepo und meiner Rolle als Mutter verbunden sind. Genauso wichtig ist es mir, mich mit Freunden zu treffen, die so gar nichts mit Kindern zu tun haben. Es hilft mir nicht komplett den Fokus aufs Mama sein zu legen. Nepo ist ein Teil von mir, so wie ich ein Teil von ihm bin. Aber so, wie er sich seinen, altersbedingt noch begrenzten Freiraum nimmt, so nehme ich mir meinen.
Irgendwann wird die Zeit kommen, da möchte er sicher nicht mehr mit mir in der Öffentlichkeit Händchen halten und was ich sage und vertrete ist wahrscheinlich auch oberspiessig und total weltfremd. Und ich denke, dass wird für mich teilweise schwer sein, teilweise wird es mich freuen, denn es zeigt, dass er seine Individualität und Identität hat, die mir für mich auch so wichtig ist.
Ich bin meinem Freund so dankbar, dass er meinen kleinen Alltagsflüchte so locker hinnimmt und mit Nepo dann sein Papa-Sohn-Ding durchzieht und so wie heute mit ihm Ausflüge macht, die ich jetzt vielleicht nicht so spannend finde. Heute waren sie zum Beispiel im Miniland, einem Miniatur Museum für Eisenbahnen. Für Nepo, der die Eisenbahn so liebt, sicher ein Highlight, für mich eher weniger. Das ich da nicht mit möchte, finde ich jetzt weder egoistisch, noch unzumutbar. Ich glaube die beiden hatten viel Spaß und ich freu mich, wenn sie gleich aufwachen und wir zusammen Zeit verbringen können.
Ich bin jetzt gerade durch den Regen gelaufen und mir ist wieder klar geworden, welches Glück ich mit meinem Freund, meinem Sohn, meinen Freunden und dem Leben in München habe. Alles ist perfekt so wie es ist. Ich fühle mich gut, auch wenn der eisige Wind weht und mir den Schneeregen ins Gesicht drückt. Ich habe mich den ganzen Heimweg auf Nepo gefreut und ihn vor mir gesehen, wie er heute morgen durch die Wohnung gefetzt ist. Ich freue mich auf meinen Freund, der mir sicher in epischer Breite vom heutigen Miniland-Besuch erzählen wird. Ich freue mich an den Kerzen, die ich jetzt angemacht habe und darauf, dass ich jetzt gleich einen Paleo Marmorkuchen backen werde.
Ja, ich geniesse mein Leben und bin dankbar für alles was mir widerfahren ist. Ich wünsche euch noch einen wunderbaren Samstag. Ich geh jetzt in die Küche und back meinen Kuchen.
By the way: Ich liebe meinen Freund auch dafür, dass wir den Valentinstag als ganz normalen Sonntag verbracht haben. Es gab keine Blumen, keinen gedeckten Tisch und schon gar kein aufgesetztes Candlelight Dinner. Es war ein sehr entspannter Sonntag und ich war einfach nur glücklich.