Malzeit

Von Nova

... hieß es am vergangenen Sonntag wieder! Der dritte und vorerst leider letzte Teil unseres Mal-Workshops in Sachen Landschaftsmalerei nach Bob Ross. Vorausschicken möchte ich allerdings, dass ich absolut kein Fan der Bob Ross Bilder bin; allerdings fasziniert es mich, dass der Gute es geschafft hat innerhalb von 30 Minuten ein fertiges und durchaus sehenswertes Landschaftsbild auf die Leinwand zu zaubern. Auf ARD Alpha und in diversen Nachtprogrammen kann man ihm immer noch zuschauen und auch auf youtube findet man viele seiner Werke vom ersten bis zum letzten Pinselstrich...
Die Malkurse nach Bob Ross finden in der hiesigen VHS statt; von einer Künstlerin die sich speziell auf diese Nass- in Nasstechnik nach Ross hat ausbilden lassen. Aber sie bietet andere, auch eigene, Motive an, und zwar so ausgearbeit, dass Anfänger wie ich, die Bilder an einem Kurstag (in 6 bis 7 Stunden) problemlos fertig malen können. Und dabei lernt man dann ziemlich viele Techniken - alles in allem eine spannende Geschichte!
An diesem Sonntag hieß das Thema "Winterlandschaft"!
Angefangen hat es natürlich mit einer ganz groben Skizze mit Zeichenkohle auf Leinwand. Ganz grob also um die Perspektive und den vorhandenen Platz gut einzuteilen. Damit habe ich bei meinen eigenen Malversuchen immer Probleme gehabt; nach Anleitung klappt es aber nun ganz gut:
 Anschließend wurde dann das Fachwerkhaus mit schwarzem und grauen Gesso und einem dünnen Pinsel vorgemalt; Gesso trocknet schnell und ist ähnlich wie Acrylfarben spielend leicht mit Ölfarben zu übermalen. - Gerade Linien mit einem dünnen Pinel muss ich noch üben; ich hab endlos gepatzt, mir auf die Zunge gebissen und und und- aber egal; es hat trotzdem Spaß gemacht! Die Hintergründe für die größten Büsche bekamen auch Gesso, die Landschaftslinien auch; zum Schluss mit einem breiteren Pinsel noch die Zaunpfähle. (ich muss Linien üben, dicke und dünne...!!!)

Nach einer kleinen Trockenphase wurde dann das ganze Bild mit Flüssigweiß grundiert und dann gings mit dem Sonnenreflex am Himmel und im Fluss weiter; himmelsblau anmischen, winterlich pastellig und einige angedeute Wolen dazu. Die Übergänge haben wir mit den Fingern ineinander verstrichen - eine herrliche Sauerrei!

Anschließend wurde kaltes Wasser gemischt; grünlich - ich hatte noch den Rhein aus Graubünden im Kopf und habe mich an dieser eiskalte Wasserfarbe ganz gut orientieren können. Dann gings an die Hintergrundlandschaft mit dem Ziel "Tiefe" ins Bild zu bringen: Also von hell nach dunkel und zum Schluss wieder heller werden:

Der Nächste Schritt war die Uferböschung; das sind einfach nur kezengrade Pinselstriche nach unten; die gleichzeitig andeuten, dass der Fluss tiefer liegt als die Landschaft. Ich war total begeistert, wie einfach man mit ein paar gezielten Pinselstrichen solche Effekte erzielen kann! Die ersten Büsche tauchen im Hintergrund auf; der Boden wird verwischt:

Nach und nach kamen immer mehr Büsche und Bäume ins Bild; die ersten Schneespuren wurden getupft...

Ein paar herbstlich rote Büsche ans linke Ufer; freie Flächen mit stilisiertem Gras bemalt und verwischt, und dann gig es wieder ans Haus... Die schwarzen Gessolinien vom Fachwerk sollten mit braun übermalt werden (ich habe meine Linien dadurch noch einmal ein bisschen verschlimmert... *soifz) der Giebel rot, eine gespachtelt, gezogene Schneedecke aufs Dach und anschließend kamen große große Bäume mit Restlaub vors Fachwerkhaus. Meine Hoffnung dadurch ein bisschen vom missratenen Fachwerk zu vertuschen zerschlug sich augenblicklich...

Wir waren 14 Teilnehmer; hatten alle das gleiche Motiv zu malen; aber am Schluss kamen dann doch 14 total verschiedene Bilder raus; rechts neben mir ist das Bild meines Mannes; das ist auch ganz anders als meins...

Ganz am Schluss bekam der Zaun noch Farbe und Schneehäubchen; überall noch ein paar Schneereflexe hin und voilá: fertig!

Es hat unglaublich viel Spaß gemacht; ich weiß nun was ich dringend üben muss und wir sind wild entschlossen uns für den nächsten Workshop anzumelden! Bis dahin habe ich dann noch Zeit genug mit Minileinwänden und dünnen Schleppern (Pinseln) dünne Linien zu üben *lach
Ich habe in diesem Beitrag übrigens alles unbearbeitete, nur verkleinerte, Handyfotos gezeigt; also nicht die allerbeste Bildqualität; aber da kommt's ja auch nicht unbedingt drauf an, ne?