Mali: Hat sich der Westen dies wieder mal selbst eingebrockt?

Über Jahre hinweg haben die USA versucht den militanten Islamismus mit ihrem ambitioniertesten Anti-Terror-Programm zu bekämpfen, das diese riesigen, unruhigen Streifen der Sahara jemals gesehen haben.

Aber als die Eindringlinge im vergangenen Jahr durch die Wüste kamen, liefen die Kommandeure der am längsten, besten und teuersten ausgebildeten Eliteeinheiten, das Ergebnis jahrelangen, sorgfältigen amerikanischen Trainings, mitten in der Hitze des Gefechtes einfach zum Feind über als man sie am meisten brauchte und nahmen Truppen, Waffen, Fahrzeuge und ihre neugewonnenen Fähigkeiten mit.

Es war ein totales Desaster, sagte ein Augenzeuge. Dann stürzte ein von den USA trainierter Offizier die gewählte Regierung von Mali durch einen Militärputsch und ermöglichte somit erst, dass mehr als die Hälfte des Landes in islamistische Hände fiel.

Mit Hilfe von Aufklärungsflugzeugen und -drohnen versuchten die USA bis heute zu verstehen, was überhaupt am Boden geschehen war und dies richtig einzuordnen.

Obwohl die USA seit langem davor warnten, dass ein westlicher Angriff auf die Islamistischen Stellungen Jihadisten aus der ganzen Welt anlocken und zusammen führen könnte und zu Terroranschläge, sogar in Europa, die Folge sein könnten, hat nur Frankreich diekt in den Krieg eingegriffen.

Die USA, militärisch engagiert in vielen Teilen der Welt und finanziell angespannt dazu, stehen im Moment eher auf den Standpunkt die Afrikanischen Staaten diese Dinge unter sich regeln zu lassen, nachdem sie in den letzten vier Jahren eine gute halbe Milliarde Dollar in genau diesem Gebiet Westafrikas zur Bekämpfung des militanten Islamismus „fehl-investiert“ haben.

Das Gebiet reichte von Marokko bis Nigeria und die USA sahen Mali als den Musterschüler an. Amerikanische Special Forces bildeten genau jene Kräfte aus, in allen Sauereien eines Guerillakrieges, mit denen man sich jetzt in Mali konfrontiert sieht!

Das Spektakel endete genau in dem Moment als „Schlachterprobte“, schwerbewaffnete Islamisten aus den Kämpfen in Lybien zurückkehrten und die schlecht ausgerüsteten Streitkräfte Malis überrollten. Das löste vor einem knappem Jahr einen Staatsstreich aus, der sich so schnell und unerwartet entwickelte, dass er für alle US-Kommandeure und Analysten unvorhersehbar war, vielleicht, weil es die unteren Ränge waren die putschten und nicht die Generäle, die immer mit den Amis plauderten.

Ein Special-Forces-Offizier widersprach dieser Darstellung. Die Situation in Mali habe sich über fünf Jahre zusammengebraut. Die Analysten hätten die großen Veränderungen nicht erkannt, wie die riesigen Waffenbestände, und die andersartigen, islamistischeren Kämpfer, die aus dem Lybien-Krieg zurückkamen…

http://www.nytimes.com/2013/01/14/world/africa/french-jets-strike-deep-inside-islamist-held-mali.html?hp&_r=1&



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