Keldur, Island © lydurs / Foter / CC BY
Das Museumsdorf Keldur liegt in Island und ist reich an vielen Sehenswürdigkeiten und besonderen Zielen. Eines davon ist die Umgebung von Hekla. Sie ist sehr facettenreich und begeistert mit einer großen Vielfalt und unterschiedlichen Sehenswürdigkeiten. Keldur selbst ist nicht weit von Hvolsvöllur gelegen und umgeben von einigen alten Häusern, die eine große Geschichte zu erzählen wissen.
Das Highlight an der Spitze
Ein besonderes Merkmal, das in Keldur unbedingt besichtigt werden sollte, ist Haus Keldnaskálinn. Es handelt sich dabei um das älteste Gebäude, das in Island erbaut wurde und aus dem 12. Jahrhundert stammt. Daneben, nicht weit entfernt steht ein weiteres Haus, direkt an einer Quelle. Und gerade wegen dieser wurde das Dorf auch Keldur genannt. Denn genau so lautet das isländische Wort für „Quelle“.
Vor einigen Jahren konnte bei Ausgrabungen sogar ein Fluchttunnel freigelegt werden, der ebenso aus dem 12. Jahrhundert entstammte. Gerade dieser Tunnel macht das Dorf so mystisch und weist auf die lange Behausung hin. Er führte ursprünglich vom Bauerngut zum nahe gelegenen Fluss des Museumsdorfes Keldur.
Historische Merkmale
Neben dem Tunnel gibt es aber auch die Sage vom weißen Njáll. Als „Brennu Njàls“ Saga bekannt, bezieht sich der Begriff „Brennu“ auf eine Form des Mordes durch Brandstiftung. Sehr oft wird auch in anderen Islandsagen auf dieses Motiv hingewiesen. Inhaltlich geht es dabei um eine Fehde, die sich zwischen zwei befreundeten Familien zugetragen hat.
Gunnar Hàmmundarson, ein herausragender Krieger, wird ins Exil geschickt, stirbt aber aufgrund unglücklicher Umstände. Njáll Þòrgeirsson, das Oberhaupt eines der streitenden Familien, fällt einige Jahre später einem Hausbrand zum Opfer. In der Saga wird verdeutlicht, wie eine Blutfehde der nächsten folgt und nicht immer der Ehre willen gekämpft werden sollte. Auch sind es die Morde, die nur weitere Schwierigkeiten erzeugen, aber keine Lösungen bringen.
Schriftlich wurde die Saga zwischen 1270 und 1290 fixiert. Es gibt aber auch Handschriften, die im 19. Jahrhundert gefertigt wurden, das Ganze verbreiten und in unterschiedlichen Fassungen wiedergeben.
Im Jahr 1980 wurde von Friorik Por Frioriksson, einem isländischen Künstler, ein Film über die Saga gedreht, der sehr experimentell aufgefasst und 1989 beim britischen Sender BBC produziert wurde. Auch eine Hörspielfassung wurde nach dem Manuskript von David Wade inszeniert. Eine deutsche Übersetzung des gleichen Skripts diente als Vorlage für eine Vertonung des WDR im Jahr 1991. Das isländische Fernsehen hat die Geschichte um Brennu Njáll im Jahr 2004 für das Fernsehen aufbereitet.
Farm in Keldur, Island © lydurs / Foter / CC BY
Was gibt es noch zu sehen?
Eigentlich braucht Keldur gar nicht so viele Highlights, denn es kann mit seinen Eindrücken auch auf einen Schlag sehr gut die Besucher verzaubern – und das auf lange Sicht. Aber das Tuffsteinmassiv Eyjaffjöll, das 1666 Meter gegen den Himmel ragt, gibt dem ganzen noch einmal den krönenden Schliff und ist wie ein Markenzeichen für Keldur zu verstehen. So können Sie Ihr Besuchsziel gar nicht verfehlen und sollten auf jeden Fall ein Bild von diesem beeindruckenden und bestimmenden „Landstrich-Gebilde“ machen. Hier ist auch ein Vulkankrater beheimatet, der in den 1820er Jahren aktiv gewesen sein soll.
Fjorde, Vorland und wunderbare Landschaftszüge zeichnen sich direkt um das Museumsdorf Keldur, das Island so beeindruckend macht und ihm ein wunderschönes Motiv verleiht. Denn das ist es, was sich hier zeigen wird – und zwar jedem Besucher. Deshalb wird es niemanden geben, der einen schlechten Eindruck von Keldur mitbringt. Denn an jeder Ecke gibt es eine völlig naturbehaftete Überraschung, die jeden Urlauber überzeugt. Deshalb sollten Sie bei Ihrer Islandreise unbedingt auch das Museumsdorf besuchen.
Hinkommen
Wenn Sie während des Islandurlaubs die Pracht und Intension des kleinen, malerischen und mystisch angehauchten Dorfes kennenlernen möchten, so kommen Sie mit dem Auto am Besten auf diesem Weg dorthin: Über die westliche Zufahrt der Piste Fjallabaksleið Syðri auf der Straße 264, die sich fünf Kilometer von Hvolsvöllur befindet und nach Island einwärts führt, kann das Dorf passiert werden.