Die Maler- und Lackierermeister übernehmen im Handwerksbetrieb die technische und kaufmännische Betriebsführung. Hierzu gehören die Organisation innerhalb des Betriebes, die Personalplanung und das Qualitätsmanagement. Neben der Kundenberatung bearbeiten sie Ausschreibungsunterlagen und erstellen Kostenvoranschläge. Sie stellen die Materialdisposition sicher und führen die Abrechnung mit den Kunden durch.
Die Weiterbildung zum Maler- und Lackierermeister ermöglicht es den Teilnehmern die vorhandenen Kenntnisse zu vertiefen und nach dem Abschluss qualifizierte Fach- und Führungsaufgaben im Maler- und Lackierer-Handwerk zu übernehmen.
- Aufgaben als Maler- und Lackierermeister
- Zulassungsvoraussetzungen für die Prüfung
- Inhalte in der Weiterbildung
- Dauer und Kosten der Weiterbildung zum Maler- und Lackierermeister
- Das Gehalt als Maler- und Lackierermeister
Welche Aufgaben übernimmt ein Maler- und Lackierermeister?
Die Maler- und Lackierermeister übernehmen im Handwerksbetrieb die folgenden Aufgaben:
- Beratung der Kunden, bearbeiten der Ausschreibungen, erstellen von Konstruktionszeichnungen, Kostenkalkulation, ausarbeitung von Angeboten
- Auswahl der Betriebsmittel, Sicherstellung der Betriebsbereitschaft und rationellen Verwendung
- Steuerung und Überwachung von Aufgaben im Einkauf, Materialkontrolle und Lagerhaltung
- Aufmaßerstellung beim Kunden vor Ort
- Abrechnung nach Planungs- und Leistungsunterlagen
- Überwachung der termin- und fachgerechten Ausführung der Arbeiten
- Vergabe der Arbeitsaufträge an die Mitarbeiter
- Übernahme von anspruchsvollen Aufgaben
- Nutzung von Farbgestaltungssoftware um Farbkonzepte für Kunden zu entwerfen und präsentieren
- Beratung der Kunden hinsichtlich Lärm- und Schalldämmung und Raumakustik
- Ergreifen von Maßnahmen zur Arbeitssicherheit und Unfallschutz
- Abwicklung der Verwaltungsarbeiten
- Finanzplanung
- Festlegung der Arbeitsgänge, Planung der zeitlichen Abläufe, Organisation und Steuerung
- Entscheidung über die Auswahl der Betriebsmittel, Analyse der Kostenfaktoren
- Verhandlungen und Zusammenarbeit mit Auftraggebern, Kunden, Lieferanten, Verbänden und Kreditinstituten
- Aufbau eines betrieblichen Qualitätsmanagements
- Anleitung und fachliche Unterstützung von Mitarbeitern und mitwirken an der Weiterbildung
- Durchführung der betrieblichen Ausbildung unter Beachtung der rechtlichen Regelungen und pädagogischen Grundsätzen
- Die Gestaltung der kaufmännischen, technischen und personellen Grundsätze im Unternehmen
- Entwicklung und Festlegung der Geschäftspolitik und Betriebsstrategie
Zulassungsvoraussetzungen
Maler- und Lackierermeister © apops – Fotolia.com
Um nach der Weiterbildung zum Maler- und Lackierermeister zur Meisterprüfung zugelassen zu werden sind folgende Voraussetzungen zu erfüllen:
- eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung als Maler und Lackierer oder in einem verwandten Handwerk
- oder eine Abschlussprüfung in einem anerkannten industriellen Beruf
- oder eine Meisterprüfung in einem anderen Handwerk oder handwerksähnlichen Gewerbe
- oder eine erfolgreich abgeschlossene Berufsausbildung in einem anderen anerkannten Beruf und eine mehrjährige Berufstätigkeit als Maler- und Lackierer
Inhalte der Weiterbildung zum Maler- und Lackierermeister
Die Weiterbildung zum Maler- und Lackierermeister teilt sich in einen fachpraktischen und einen fachtheoretischen Teil. Zum fachpraktischen Teil gehören die folgenden Inhalte:
- Gestaltung und Instandhaltung
– Herstellen von Untergründen durch Spachtel-, Putz- und Glättarbeiten
– Planen, ausführen und Kontrolle von Instandhaltungsarbeiten
– Gestalten von Räumen mit Hilfe von Decken-, Wand- und Bodenbelägen, Berücksichtigung von Fertigparkett und Heimtextilien
– Entwerfen von Dekorationen, Schriften und Werbezeichen
– Planung und Durchführung von Instandsetzungsarbeiten an Bereichen, die durch Schädlinge beschädigt wurden, ergreifen von Präventivmaßnahmen
– Durchführen von Dämmarbeiten zur Energieeinsparung und Verminderung von Kohlendioxid-Emmissionen
– Planen, durchführen und Kontrolle von Abdichtungs-, Verfugungs-, Verkittungs- und Verglasungsarbeiten
– Planung und Koordinierung von Markierungsarbeiten an Fahrbahnen - Denkmalpflege und Kichenmalerei
– Erstellen von Befunden, Feststellung, Analyse und Dokumentation von Schäden
– Zubereiten von Werk-, Hilfs- und Beschichtungsstoffen nach historischen Rezepturen
– Herstellung von Untergründen nach historischen Vorgaben und Gestaltung von Sanierungsmaßnahmen unter Beachtung denkmalpflegerischer Auflagen
– Konzepterstellung und Durchführung von Restaurierungen, Rekonstruktionen und Reproduktionen im Innen- und Außenbereich - Bauten- und Korrosionsschutz
– Behandlung und Beschichtung von Oberflächen von Bauwerken, Bauteilen und Objekten aus Beton, Stahl oder Stein
– Konzipierung, Ausführung und Dokumentation von Korrosions- und Bautenschutzmaßnahmen
– Planung, Durchführung und Kontrolle von Betonerhaltungs- und -instandsetzungsarbeiten, Bauwerksabdichtungen und Verfugungsarbeiten
– Planung, Durchführung und Protokollierung von Reinigungs-, Entschichtungs- und Strahlarbeiten - Fahrzeuglackierung
– Durchführen von Reparaturen zur Vorbereitung der Lackierung von Fahrzeugen und Karosserien
– Entwurf und Umsetzung von Konzepten zur Gestaltung, Beschichtung und Beschriftung
– Planung, Ausführung und Kontrolle von Restaurierungs- und Instandhaltungsarbeiten von Untergründen und Oberflächen an Fahrzeugen und Karossen
– Auswahl und Anwendung von Lackier-, Applikations- und Trockungsverfahren
– Ein- und Ausbau von Karosserieteilen, Elektrik, Elektronik, Personenrückhaltesystemen und Fahrzeugverglasungen
– Planung, Ausführung und Protokollierung von Reinigungs-, Entschichtungs-, Strahl- und Korrosionsschutzarbeiten
Im fachtheoretischen Teil der Weiterbildung zum Maler- und Lackierermeister werden folgende Inhalte vermittelt:
- Technik und Gestaltung
– Anwenden und bewerten von Verfahren zur Oberflächenerstellung, -behandlung und -gestaltung unter Berücksichtigung der Untergrundbeschaffenheit und Gestaltungsaspekten
– Auswahl von Maßnahmen, Methoden und Alternativen zur Instandsetzung und Instandhaltung, Durchführung von Restaurierungsarbeiten
– Werkstoffgerechter und Anwendungsbezogener Einsatz von Anlagen, Maschinen, Werkzeugen und Geräten
– Anwendung von Gestaltungs-, Imitations-, Mal- und Sondertechniken
– Erarbeiten von Farbvorschlägen unter der Berücksichtigung der Farbenlehre und lichttechnischer Aspekte
– Planung von Gesamtkonzepten mit Texten, Symbolen und Werbezeichen - Auftragsabwicklung
– Ergreifen von verkaufsfördernden Maßnahmen und Erschließung von Vertriebswegen
– Erstellen von Angebotsunterlagen, durchführen von Angebotskalkulation
– Arbeitsplanung und Arbeitsorganisation durchführen und hierbei Material, Geräte und Personal berücksichtigen
– Anwenden von rechtlichen Vorschriften und technischen Normen sowie enerkannte Regeln der Technik
– Durchführung einer Mängel- und Schadensaufnahme an Bauwerken und Bauteilen sowie an Fahrzeugen - Betriebsführung und Betriebsorganisation
– Berechnung und Dokumentation der betrieblichen Kosten im betriebswirtschaftlichen Zusammenhang, Ermittlung betrieblicher Kennzahlen
– Erarbeitung von Marketingmaßnahmen zur Kundenpflege und Kundengewinnung
– Wahrnehmen der Personalverwaltung
– Erarbeitung eines betrieblichen Qualitätsmanagements
– Entwicklung von Maßnahmen zur Einhaltung von arbeitsschutzrechtlichen Bestimmungen
Weitere Inhalte:
- Beurteilen der Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen
- Vorbereiten, durchführen und bewerten von Gründungs- und Übernahmeaktivitäten
- Entwickeln von Unternehmensführungsstrategien
- Prüfen der Ausbildungsvoraussetzungen und Planung der Ausbildung
- Vorbereitung der Ausbildung und Einstellung der Auszubildenden
- Durchführen der Ausbildung
- Abschluss der Ausbildung
Dauer und Kosten der Weiterbildung zum Maler- und Lackierermeister
Die Weiterbildung zum Maler- und Lackierermeister kann in Vollzeit und Teilzeit absolviert werden. Je nach Weiterbildungsform dauert sie von 4 Monaten in Vollzeit bis zu 2 Jahren in Teilzeit. Angeboten wird die Weiterbildung von den Bildungsträgern der zuständigen Handwerkskammern, Anbietern der entsprechenden Berufsverbände und einigen privaten Weiterbildungsanbietern. Die Kosten für die Weiterbildung erfragen Sie bitte direkt bei den jeweiligen Anbietern. Die Kosten für die Weiterbildung zum Maler- und Lackierermeister können über das Meister-Bafög gefördert werden.
Maler- und Lackierermeister Gehalt
Das Einkommen als Maler- und Lackierermeister unterscheidet sich je nach Region. Es liegt im Durchschnitt brutto bei ca. 2617,–EUR im Monat. Es gibt hierbei jedoch eine sehr große Bandbreite. Das geringste Gehalt als Maler- und Lackierermeister liegt bei ca. 1050,–EUR während das höchste Einkommen bei ca. 4440,–EUR liegt. In den angegebenen Werten sind jedoch noch nicht die Beschäftigungsart in Vollzeit oder Teilzeit berücksichtigt. Nachzulesen sind die Werte übringes auf der Internetseite www.nettolohn.de
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