Malediven – 15-jährige zu öffentlichen Peitschenhieben vergewaltigt

Von Waelsch @mentalnet

KopfBerg©Dr.M.E.Waelsch

Vergewaltigt und danach zu 100 öffentlichen Peitschenhieben vergewaltigt.

Nach Malediven müssen wir nicht fahren, wenn wir den Krieg gegen die Frauen stoppen wollen.

Der Stiefvater des Mädchens soll sie über Jahre hinweg vergewaltigt und ihr Kind getötet haben. Nun sagt das Gericht, dass sie wegen “außerehelichen Geschlechtsverkehrs” ausgepeitscht werden muss!

Der Tourismus ist eine große Einnahmequelle für die maledivische Elite und die Minister.
Die Malediven sind ein Urlaubsparadies. Doch für Frauen können sie die Hölle sein. Durch eine strenge Auslegung des Scharia-Rechts, werden Frauen und Kinder dort regelmäßig zu Peitschenhieben und Hausarrest verurteilt, wenn sie des außerehelichen Geschlechtsverkehrs oder des Ehebruchs für schuldig befunden werden. Es sind fast immer die Frauen, die bestraft werden, und nicht die Täter. Jede dritte Frau zwischen 15 und 49 Jahren ist körperlich oder sexuell missbraucht worden — doch kein Einziger Vergewaltiger wurde in den letzten drei Jahren verurteilt.

http://www.avaaz.org/de/maldives_global/?btvBtdb&v=23260

Es ist überhaupt interessant, wie viele Vergewaltigungen täglich stattfinden. Noch interessanter ist, dass Vergewaltigung Alltag ist. So als ob es normal wäre. Ich kann nicht feststellen, dass Gewalt über Frauen aufgehört hätte zu existieren. So als ob es normal wäre, Gewalt über Frauen zu haben. Ob Vergewaltigungen, Menschenhandel, Prostitution oder häusliche Gewalt – überall werden Frauen als selbstverständliche Opfer in Kauf genommen. Es ist nicht zu übersehen, dass sexuelle Bedürfnisse zu haben für manche Zeitgenossen immer noch ein Freibrief zur sexuellen Gewalt bedeuten. Ein Wechselspiel von Macht und Ohnmacht bei allen Beteiligten. Die meisten sind Zuschauer, wenn sie gerade selbst nicht Opfer einer Vergewaltigung sind.

Für kurzen Augenblick kommt die Nachricht sehr nahe, wenn von Gruppenvergewaltigungen in Indien oder anderswo berichtet wird. Bei der Vorstellung, einem ungesteuerten Haufen von Kriminellen ausgeliefert zu sein, fährt einem der Schrecken in die Glieder. Wichtig ist, dass wir uns klar machen: Es sind kriminelle Elemente in unseren Gesellschaften, die sich an Frauen vergreifen.

Das Beispiel von Malediven zeigt, welche verkehrte Welt beim Denken in manchen Regionen der Welt herrscht. Eine Frau wird vergewaltigt und dafür bestraft, dass sie sich vergewaltigen ließ. Nach den Massenvergewaltigungen im Jugoslawien-Krieg werden betroffene Frauen nicht als Opfer behandelt, sondern für unrein, beschädigt, nicht mehr gesellschaftsfähig ausgegrenzt. Sie haben dann noch schlechtes Gewissen dazu bekommen, über etwas, was sie nicht getan haben, was ihnen angetan wurde. Hundert Peitschenhiebe. Liebe sieht anders aus.