Mal angenommen, das Schlaraffenland wäre ausgebrochen. Wir wollen, dass eine ganze Stadt nicht mehr arbeiten muss. Nur noch genießen, Geld ausgeben können. Shoppen gehen.
Da wären also irgendwo zum Beispiel 149.633 Bürger. So viele Einwohner hat die Kreisstadt Heidelberg am Neckar.
Diese wollten wir alle beglücken. Schlaraffenland eben.
Jeder und jede von ihnen soll ein Jahr lang ein Gehalt in Höhe von monatlich 3.634,45 Euro erhalten. Ist nicht üppig – aber geschenkt.
Eine ganze Stadt 12 Monate lang jeden Monat 3.634,45 Euro auf die Hand.
Das ergibt also ein Jahreseinkommen von 43.613,37 Euro pro Bürger.
Wieviel Geld braucht man also, um alle Bürger Heidelbergs ein Jahr lang zu bezahlen?
Rrrichtig: Das ergibt
6.525.600.000,00 €
Damit könnten wir auch allen Bürgern des Landkreises Rottweil – das sind laut Wikipedia 138.719 Personen – ein Jahr lang jeden Monat 3.920,40 Euro auszahlen. Wie viele Schulen oder Kindertagesstätten damit finanziert werden könnten, wie viele soziale Einrichtungen profitieren könnten, das möge bitte jemand anders ausrechnen…
6,5 Milliarden Euro. So viel kostet – nach heutigem Stand – das Großprojekt Stuttgart 21. Kenner gehen heute schon von bis zu 10 Milliarden aus. Mit “Stuttgart 21″ ist übrigens lediglich das Kellerbahnhofsprojekt in Stuttgart gemeint, nicht die Schnellbahnstrecke von Stuttgart nach Ulm. Die kostet ja extra.
Heute haben 18 von 20 Mitgliedern des Bahn-Aufsichtsrates für den Weiterbau von Stuttgart 21 gestimmt. Massiver politischer Druck hat seine Wirkung entfaltet.
Dabei hätte man jetzt noch ohne großen Aufwand das Projekt beenden können. Noch ist kein einziger Meter Tunnel gegraben. Denn der neue Tiefbahnhof in Stuttgart wird nicht mehr Züge bewältigen als der alte. Mit einem angeblich leistungsfähigeren Tiefbahnhof hatte man damals die Menschen bei der Volksabstimmung geködert…