Mal aktuell: The Nice Guys

Erstellt am 8. Juni 2016 von Marcel Michaelsen @filmschrott

Kommen wir zu dem Film, auf den ich mich in diesem Jahr am meisten gefreut habe. Seit der Ankündigung, das Shane Black eine neue Buddy-Action-Komödie im Stile von „Kiss Kiss Bang Bang“ macht, war mir klar, dass ich den sehen muss. Genau das ist jetzt geschehen.

THE NICE GUYS – USA – 21016 – 116 Min.

Ich denke, ich kann mich dieses Mal recht kurz halten, indem ich sage: Der Film ist genau das, was ich erwartet habe.

Shane Black liegt dieses Genre einfach wie keinem anderen. Er scheint einfach nur zwei ungleiche Partner für seine Geschichten zu brauchen und der Rest kommt dann scheinbar von ganz alleine. Jede Menge dumme Sprüche, Schlägereien und Schießereien, zwischen eigenartigen Charakteren. Das ist Shane Black in seinem Element.

Und auch hier geht diese Rechnung einfach wieder perfekt auf. Russel Crowe macht das, was er am besten kann und verprügelt Leute, während Ryan Gosling hier sein wirklich überraschend großartiges komödiantisches Können unter Beweis stellt. Wer ihn bisher nur als den toughen ruhigen Typen kennt, den er in den meisten Fällen verkörpert, wir hier schon alleine deshalb seinen Spaß haben, weil seine Rolle komplett auf links gedreht wurde. Alle anderen machen ebenfalls einen hervorragenden Job. Allen voran Angourie Rice in der Rolle von Goslings Tochter Holly. Bei Kindern ist die Grenze zwischen lustig und nervig bei mir sehr schmal. Bestes Beispiel ist der von Shane Black geschriebene Last Boy Scout, in dem mir die Tochter von Bruce Willis zwischendrin auch einfach mal tierisch auf den Sack geht. Das ist hier zum Glück überhaupt nicht der Fall.

Das 70er-Setting ist zur Abwechslung auch mal was frisches, auch wenn ich diese Disco-Ära absolut grauenhaft finde. Das Setting ist aber auch nicht beliebig gewählt, sondern trägt zur Story bei, da die Themen wie Pornos, Demonstrationen, Luftverschmutzungspanik und Killer Bienen damals eben eine große Rolle spielten, auch wenn der Zusammenhang zwischen alldem sich erst langsam erschließt.

Wer hier ein Actionfeuerwerk der neuen Schule erwartet wird zum Glück enttäuscht. Denn hier bleibt man schön bodenständig. Es fliegt nicht andauernd irgendwelche Scheiße in die Luft und die Charaktere ballern sich auch nicht wild durch irgendwelche Gegnerhorden, wie es in Actionfilmen mittlerweile üblich ist. Gegen Ende wird es etwas mehr, aber es bleibt immer auf einem nachvollziehbaren Level. Das ist einfach auch mal eine willkommene Abwechslung zum Over-The-Top-Kino, das einem heute ständig um die Ohren gehauen wird.

Ich kann also nur sagen, dass jeder, der einen guten Actionfilm sehen will, dieses Jahr nur ein Mal ins Kino muss. Und der Zeitpunkt ist jetzt. Einfach ein Riesenspaß von Shane Black dem unangefochten König der Buddy-Action-Filme.