Jede Menge interessante Serien kehren diesen Monat auf die Bildschirme zurück. „Better Call Saul“ geht in die dritte Staffel und ich kann es kaum erwarten, endlich Gustavo Fring wieder zu sehen. Ebenfalls in die dritte und letzte Staffel geht „The Leftovers“ und ich freue mich auf jede Menge Mindfucks und darauf einfach absolut gar nichts zu raffen. Keine Serie schafft das so schön wie diese. „Doctor Who“ geht in der zweiundvierzigstenoderso Staffel ebenfalls wieder auf Reisen durch Raum und Zeit. Könnte unterhaltsam werden. Wobei da bei mir mehr oder weniger die Luft raus ist. Und „Fargo“ geht ebenfalls weiter. Oder sollte man besser sagen, in der Stadt „Fargo“ passiert wieder was. Denn so richtig zusammenhängend waren die ersten beiden Staffeln ja nicht. Ich hoffe auf coolen Scheiß ohne UFOs. Ihr seht also, eine große Auswahl, um darüber hier im Blog zu schreiben. Und für was habe ich mich nun entschieden? Natürlich für die Serie, die das größte Potenzial hat, so richtig scheiße zu werden. „Prison Break“. Ja, nach vielen Jahren kommen die Ausbrecher wieder zurück. Und nachdem Season 4 damals der größte Clusterfuck der TV-Geschichte war, kann es eigentlich nur besser werden. Oder? Finden wir es heraus.
Ogygia
Was ja wirklich erfreulich ist, ist die Tatsache, dass man fast alle ehemaligen Darsteller wieder rangekriegt hat. So ist man direkt wieder drin. Okay, die meisten sind absolute Graupen, wenn es darum geht, einigermaßen gescheite darstellerische Leistungen abzuliefern. Deshalb wundert es mich auch eigentlich nicht, dass die alle nix besseres zu tun hatten. Leid tut es mir eigentlich nur für Robert Knepper, der einfach absolut großartig ist und viel mehr Aufmerksamkeit verdient hätte. Und wer leider fehlt ist William Fichtner, der ja heutzutage lieber mit den Turtles rum-äh-turtelt?
Der Anfang ist ziemlich simpel. Lincoln hat natürlich Schulden bei den falschen Leuten und kann sie nicht bezahlen. T-Bag ist einfach nur der King und bringt Link so nebenbei mal die Nachricht vorbei, dass Michael scheinbar noch am Leben ist. Link hat keinen Bock auf Bagwell, aber der meint, dass das Schicksal sie erneut verbunden hat und so wird es wohl auch sein. Ich frage mich gerade nur, warum Bagwell nicht im Knast sitzt. Der müsste ja eigentlich tausendmal Lebenslänglich gekriegt haben, für alle Morde die er begangen hat.
Sara hat nen schicken Hut auf und damit quasi jetzt schon mehr Charakter als in den vorherigen vier Staffeln. UNd mehr als in „The Walking Dead“, aber das ist ja nun wirklich keine Leistung, denn jede Scheißhausfliege hat mehr Charakter als alles was in „Walking Dead“ auf zwei Beinen läuft. Sara jedenfalls hat Mann und Kind (von Michael) und man weiß jetzt schon, wo das dann hinführen wird.
Jedenfalls glaubt natürlich keiner wirklich, dass Michael noch lebt und ich bin ganz ehrlich: Es ist auch völliger Käse. Nicht nur, dass er zu Tode elektrisiert wurde, als ihm achtmillionen Volt in den Arsch geblasen wurden, er war sowieso unheilbar todkrank und hatte nur noch ungefähr 42 Minuten zu leben. Und das über ungefähr drei Staffeln. Okay, vielleicht lebt er doch noch, denn in dieser Serie ist alles möglich. Sara wurde sogar mal enthauptet und kam wieder, also …
Link recherchiert etwas und buddelt Michaels Sarg aus, während T-Bag zu einem Arzt geht, der ihn geladen hat. Der will ihm eine megacoole Terminatorhand verpassen, da sein Geldgeber darauf besteht. Okay, wenn die T-Bag langsam zu RoboBag machen wird das hier der geilste Scheiß ever. Ach so, der Sarg ist natürlich leer. Bis auf einen Anzug.
Jemand hackt Lincolns Auto und der fliegt durch die Windschutzscheibe in einen See, hat aber natürlich nicht einen Kratzer und kann mit Michaels Anzug flüchten. Es ist alles so wie früher. Ich bin mir nur noch nicht sicher, ob das eine gute Sache ist.
Sara kriegt ebenfalls Besuch von bösen Leuten, hat aber glücklicherweise ein geheimes Waffenlager angelegt, um die Eindringlinge wegzupusten. Da ihr Mann ein Trottel ist, muss sie das natürlich selbst in die Hand nehmen und der Tussi, die sie und ihre Familie killen will, einen Speer in die Rübe kloppen. Leider kommen vorher die Bullen dieser Spaß wird mir verwehrt.
Irgendwie kommt Link dann drauf, dass Michael im Jemen im Gefängnis sitzt. Und da er sich im Jemen absolut nicht auskennt, wendet er sich an C-Note, der jetzt den Jihad predigt und sich im Jemen auszukennen scheint. Gemeinsam findet man heraus, dass jemand Michael Scofield aus der Geschichte löschen will, weil jemand seine Fotos im Internet ersetzt hat.
Dann haut Lincoln Sucre in die Fresse, weil der mit in den Jemen will. Darf er aber nicht, also fliegen nur C-Note und Link. Gerade angekommen fliegt auch schon irgendwas in die Luft. Willkommen im Mittleren Osten. Fünf Minuten später kommt auch schon das Begrüßungskommitee in Form von irgendwelchen Wemsern und will den beiden mal so richtig die Fresse polieren. Aber nicht mit den alten Knastbrüdern, die die Angreifer natürlich in die Flucht schlagen und dann mit einer Helferin – die natürlich Shiva heißt – abhauen .
Link tauscht seinen Pass gegen einen Besuch im Knast. C-Note rät ihm natürlich davon ab, aber wir wissen ja, dass Link nicht gerade berühmt dafür ist, überlegt zu handeln. Aber immerhin funktioniert der Plan und er kann Michael im Knast sehen. Aber der heißt nicht mehr Michael und er kennt Lincoln nicht. Aber schicke neue Tattoos hat er.
Der Einstieg ist sogar recht gut gelungen. Jede Menge an den Haaren herbei gezogener Schwachsinn. So wie man es eben von der Serie gewohnt ist. Leider scheint man aber auch hier wieder den Fehler zu machen, den alle Staffeln außer der Ersten begingen. Die Charaktere haben keinen Plan und handeln einfach spontan, wodurch es nur noch dämlicher werden wird. Aber hey, es ist halt Prison Break.