Wer durchs ländliche Amerika fährt, insbesondere im Mittleren Westen, kann sie nicht übersehen: Maisfelder sind überall. Mais wird angebaut, um Tiere zu füttern, Treibstoff zu erzeugen und Lebensmittel herzustellen.
Die U.S.-Anbaufläche für Mais (engl. corn) beträgt rund 400.000 Quadratkilometer und ist damit in etwa so groß wie Deutschland und die Schweiz zusammen genommen. Sojabohnen liegen knapp dahinter, die Anbaufläche von Weizen ist jedoch nur halb so groß wie für Mais. Für den Maisanabau allein werden jedes Jahr rund 23.000 Kubikkilometer Wasser verwendet, das ist in etwa die Wassermenge in den Großen Seen. Dazu kommen beinahe 6 Millionen Tonnen Düngemitteln, die dann zum Teil ins Grundwasser, in die Flüsse und Seen und letztendlich auch Ozeane gelangen.
65% der Maisernte gehen in die Tiermast, 13 Prozent werden zur Erzeugung des Treibstoffes Ethanol verwendet und nur rund 12 Prozent werden von Menschen verspeist, wobei ein Großteil in die Herstellung von Maissirup (high fructose corn syrup) geht, der in den USA zum Süßen verwendet wird, vor allem in Brause- und Colagetränken. Maissirup fördert jedoch die Fettsynthese wesentlich stärker als herkömmlicher Zucker, der aus Zuckerrüben oder Zuckerrohr gewonnen und in Europa zum Süßen verwendet wird. Hier dürfte, neben der allgemeinen Bewegungsarmut, eine der Hauptursachen liegen, warum die meisten Einwohner der USA übergewichtig ist.