Gegen Abend sind wir dann nochmal mit der Metropolitana zu den Navigli, den mittelalterlichen Wasserstraßen gefahren – diemal nur mit leichtem Gepäck, den Rucksack mit schwerem Fotoapparat hatten wir im Hotel gelassen und nur die kleine, kompakte Kamera mitgenommen.
An den Ständen des Sonntagsflohmarkts wurde langsam zusammengepackt, aber in den kleinen schnuckeligen Hinterhöfen konnte man noch bei den Künstlern und in den kleinen Läden ein wenig bummeln.
Wir haben uns zuerst in einer Bar mit einem reichhaltigen Panino gestärkt und noch einen Espresso getrunken und haben uns noch ein wenig umgesehen, bevor wir in einer Bar zum Apéro eingekehrt sind.
Als die Kelten beschlossen, sich hier anzusiedeln, erstreckten sich in der Poebene weite Sumpfgebiete, in denen sich mehrere Handelswege kreuzten.
Bald stellte sich heraus, dass diese sehr lohnenswert waren und man mit dem Handel ein gutes Auskommen hatte.
Man begann deshalb darüber nachzudenken, wie man den Handel noch effizienter gestalten könnte und kam zu dem Schluss, das Gebiet trockenzulegen und mit einem Netz von Kanälen zu durchziehen.
Im 12. Jahrhundert wurde ein ausgetüfteltes System von Wasserstraßen geschaffen, die Mailand mit den Flüssen Ticino, Adda und Po und somit mit der Adria und den oberitalienischen Seen verbanden.
Sämtliche Waren konnten nun über den leichteren Wasserweg transportiert werden – auch die unzähligen Tonnen Marmor, die für den Bau des Mailänder Doms benötigt wurden, erreichten Mailand über die Navigli. Gleich neben der Baustellle befand sich eine Mole, an der die Schiffe anlegen konnte.
Der Handel boomte und auch Leonardo da Vinci wollte seinen Beitrag dazu leisten – er beschäftigte sich nämlich damit, das Schleusensystem zu verbessern, damit noch mehr Schiffe die Kanäle passieren konnten.
Erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts haben Eisenbahnen und Straßen die Rolle der Kanäle als Transportwege übernommen.
Als die Navigli immer mehr zu Kloaken verkamen, schüttete man die meisten in den 1920er Jahren kurzerhand zu.
Als Mussolini dann große corsi brauchte, verschwanden die letzten Wasserstraßen unter den Paradestraßen des Stadtrings.
Darsena Hafenbecken – ein beliebter Treffpunkt am Abend
Übrig geblieben ist das Hafenbecken (Darsena), welches ab 1603 unter der spanischen Herrschaft angelegt wurde. Das sichelförmige Hafenbecken markiert den Endpunkt der beiden übriggebliebenen Kanäle Naviglio Grande und Naviglio Pavese.
Verwunschene Hinterhöfe, in denen man so manche Entdeckung machen kann
Das alte Waschhaus
Ein verwittertes Waschhaus erinnert an die alten Zeiten des Navigli-Viertels:
Holzbalken halten ein krummes Ziegeldach und es ist gar nicht so lange her, da knieten hier noch Hausfrauen, schrubbten Schlafanzüge und Blaumänner und spülten sie mit Wasser, das sie aus dem Naviglio Grande abzweigten.
Apéro in der UGO BAR BISTRO
Die Markgräflerin hatte einen Apérol Spritz (hier mit Olive im Glas serviert) der Markgräfler einen Campari Soda.
Und wieder gab es eine reichhaltige Platte mit Häppchen – Brot mit Olivenpaste, geröstetes Brot mit Olivenöl, Oliven, Karottensticks, Brot mit rohem Schinken, Mortadella, Taralli (Knabbergebäck) Spießchen mit Tomate und Mozzarella und natürlich die obligatorischen leicht gesalzenen Kartoffelchips.
Nach dem Panino am späten Nachmittag und diesen Apéro Happen waren wir eigentlich satt und kurzerhand haben wir den ursprünglichen Plan, noch Essen zu gehen,verworfen.
Unterwegs gesehen…
Mit der Tram sind wir dann bis zum Domplatz gefahren und haben uns im Edel-Kaufhaus La Rinascente, das am Sonntagabend noch geöffnet hatte ein wenig umgesehen.
Süßes im Kaufhaus La Rinascente
Dann ging’s zurück in Richtung Hotel…
Unterwegs haben wir uns dann noch ein Eis bei GROM – derzeit die angesagteste Gelateria in Italien – gegönnt. Denn ein Trip nach Italien ist kein richtiges Erlebnis ohne Eiscreme!!!
GROM wirbt mit dem Slogan „Il gelato come una volta” – Ein Eis wie früher.
Nur mit natürlichen, qualitativ hochwertigen Zutaten und ganz ohne Zusatzstoffe!
Sowas hat natürlich seinen Preis – 2,60 € für die kleine Portion = eine große Kugel im Becher. Aber es lohnt sich wirklich.
Fortsetzung folgt…
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This entry was posted on 25. Mai 2017 at 19:10 and is filed under Dessert, Essen & Trinken, Food, Fotografie, Italien, Reisen, Schokolade. You can follow any responses to this entry through the RSS 2.0 feed. You can leave a response, or trackback from your own site.