Mail von Avaaz: Sakineh Ashtiani

Erstellt am 24. August 2010 von Nicsbloghaus @_nbh

Liebe Freundinnen und Freunde,

Unglaublich – über 33.317 von uns haben bei der Notfall-Anzeigenkampagne für Gerechtigkeit für Sakineh Ashtiani gespendet. Gemeinsam erreichten wir unser Ziel in nur 12 Stunden und veröffentlichten in nur 72 Stunden ganzseitige Anzeigen in wichtigen Zeitungen in Brasilien und der Türkei, sowie zahlreiche Online-Anzeigen. Die Zeitungsanzeigen (rechts) zeigen Premier Erdogan und Präsident Lula mit einem Foto von Sakineh und dem *folgenden Titel: “Ihr Leben liegt in Ihrer Hand”.

Die Antwort kam prompt. Aufgrund des Asyl-Angebotes des brasilianischen Präsidenten für Sakineh, haben wir den Schwerpunkt auf eine Intervention des türkischen Premierminister Erdogan gelegt. In den türkischen Medien führte die Kampagne zu dutzenden Reportagen in Print und TV-Nachrichten. Ein Top-Journalist schrieb persönlich an Avaaz und bedankte sich für unsere Bemühungen. In den letzten Tagen haben über 50.000 Avaaz-Mitglieder in der Türkei und Brasilien eine persönliche Nachricht an Lula und Erdogan gesendet. Wir erhielten E-Mails von Mitgliedern in der Türkei, die uns mitteilten, dass unsere Kampagne überall am Fernsehen zu sehen sei. Das Ergebnis ist unglaublich:

Presseberichte sagen, Erdogan hat seine Regierung damit beauftragt per “intenisver Telefon-Diplomatie” mit dem Iran, die Freilassung von Sakineh zu verfolgen und auch Lula hat seine Position gestärkt. Unser Aufruf zeigt Wirkung!

Bis jetzt ist die Antwort Irans nur ein verändertes Todesurteil.

Internationaler Druck hat sie vor der Steinigung wegen Ehebruchs bewahrt, doch der Plan ist nun sie für Mord an ihrem Ehemann zu hängen – eine Anklage die bereits vor 4 jahren fallen gelassen worden ist. Letzte Woche wurde ein undeutliches und kaum verständliches Geständnis von Sakineh im iranischen Fersehen übertragen. Laut ihrem Anwalt ist es durch 2 Tage Folter erzwungen.

So schlimm diese Situation auch aussieht: die Tatsache, dass das Regime den Fall sogar über das nationale Fernsehen behandelt, zeigt was für einen Nachhall unser Ruf nach Gerechtigkeit erzeugt hat. Wir wissen, dass der Druck Wirkung zeigt: gerade letzte Woche has das Regime rasch zwei richterliche Nachprüfungen durchgeführt und das Steinigungsurteil einer 25- und einer 19-jährigen Frau in Hängen und Peitschenhiebe umgewandelt. Während die Meinung der iranischen Bevölkerung von der Propaganda beeinflusst sein mag, weiß die Regierung nun ohne Zweifel, dass sie ihre zwei wichtigsten verbliebenen Beziehungen zur Türkei und zu Brasilien gefährdet, wenn sie Sakineh die Gerechtigkeit verweigern.

Sakinehs gesamte Anklage ist in allen Belangen ein Hohn auf die Justiz, selbst für den Iran. Wenn wir den Druck aufrecht erhalten, besteht noch immer die Chance das Urteil aufzuheben. Der Gerichtshof trifft voraussichtlich am kommenden Mittwoch die Entscheidung, ob die Anklage wegen Mordes aufrechterhalten werden soll. Dass es sich hierbei um eine politische Entscheidung handelt, besteht kein Zweifel.

Lasst uns aus allen Ecken der Erde die iranischen Botschaften mit Telefonanrufen überhäufen, auf die Anrufbeantworter sprechen oder sogar Besuchen. Sie melden all diese Kontakte nach Teheran und dort wird man einen Eindruck von der globalen Anteilnahme bekommen. Das iranische Regime behauptet, die Kampagne für Sakineh sei ein Kreuzzug des Westens, doch Avaaz hat seine Mitglieder überall — zeigen wir ihnen, dass wir keinen Kreuzzug gegen den Iran führen wollen, sondern eine weltweite Kampagne für die Gerechtigkeit. Unter diesem Aufruf finden Sie eine Liste von Telefonnummern für die iranischen Botschaften in denverschiedensten Ländern. Nehmen Sie sich ein paar Minuten Zeit für diesen wichtigen Anruf.

Gemeinsam haben wir dazu beigetragen, dass Sakineh kein stilles Opfer einer unmenschlichen Bestrafung, sondern zum Symbol im Kampf für die Gerechtigkeit geworden ist, mit dem selbst die mächtigsten im Iran sich auseinandersetzen müssen. Die Aussichten stehen für Sakineh noch immer schlecht, doch oft besitzt die Hoffnung ihre größte Kraft im dunkelsten Moment. Wir haben diePetition unterzeichnet und für die Anzeigenkampagne gespendet. Lasst uns nun zu den Telefonen greifen. Die Nummern sind unten zu finden.

Hoffnungsvoll,

Ricken, Paula, Graziela, Pascal, Emma, Rewan, Ben, Alice und das gesamte Avaaz-Team.

Hier ist die Liste der Nummern (alternative Nummern in Klammern):

*Australien* (02) 62907000*Belgien:* 02 762 3745 (762 3771)*Brasilien:* 61-3242-5733 / 5124 / 5874 / 5915*Kanada:* 613- 235 4726*Dänemark:* 01 60071*Deutschland:* 030 84353399*Finnland:* 9 6845391*Frankreich:* 1- 4069 7971 (4069 7914 / 4069 7916 / 4069 7966 / 4069 7900)*Griechenland:* 2106741436*Indien:* 11 332 9600 (332 9601 / 332 9602 / 332 0491)*Irland:* 1 188 5881 (1-288 0252 / 1-288 2967)*Italien:* 06 86328485 / 86328486*Japan:* 3-3446-8011*Mexiko:* 55 9172 2699*Neuseeland:* 4 386 2976*Norwegen:* 22 552 409*Österreich:* 01 712 2650*Portugal:* 21 304 1850*Südafrika:*12 342 5881*Spanien:* 91 345 01 12 (91 345 01 16 / 91 345 06 52)*Schweden:* 8 765 0829 (765 3174 / 767 7929)*Schweiz:*031 351 08 01 (351 08 02)*Türkei:* 312 468 2821*Großbritannien:* 020 7 225 3000*USA:* 202 965-4990

Wenn Ihr Land nicht in der Liste auftaucht, oder Probleme mit den obigen Nummern haben, finden Sie hier eine komplette Liste mit allen nötigen Kontaktinformationen* (Tel, Fax, E-Mail und Adresse): http://www.iranchamber.com/embassy/iran_embassy.php

Falls niemand abnehmen sollte, bitte nicht verzweifeln! Das bedeutet ganz einfach, dass unsere Nachricht angekommen ist- Lassen Sie einfach klingeln…

Sollten Sie unsicher sein, was Sie sagen sollen, keine Angst, der Anruf an sich ist das wichtigste. Generell, sind diese 3 einfachen Punkte erwähnenswert:

1. Sie sind erleichtert, dass der Iran die Verurteilung zu Steinigung wegen Ehebruchs zurückgezogen hat und fordern ein Verbot von Steinigungen in ganz Iran.2. Sie sind besorgt, dass Sakineh kein gerechtes Verfahren in der Anschuldigung des Mordes bekommen hat, besonders weil es schon einmal abgewiesen worden ist. Sie rufen an, um die iranischen Behörden zur Freilassung von Sakineh aufzufordern.3. Sie ermutigen die Regierung ein Beispiel zu setzen, indem nicht nur dieser Fall, sondern auch andere Fälle, fair und rechtsstaatlich behandelt werden. Zudem soll sichergestellt werden, dass unter iranischem Gesetz niemand wegen Ehebruchs hingerichtet werden kann, sei es durch Steinigung, oder durch andere Formen der Todesstrafe.