[...] In "Magic in the Moonlight" tadeln sich [...] Colin Firth, der sophistische Materialist, und Emma Stone, das verpeilte Wunder, nach einer Autopanne. Um sie herum wehklagen Blitzgewitter und Donner, eine Szene von unschätzbarem Symbolgehalt. Wütend, aber doch lieb! Die paradiesische, abschätzige Gemütlichkeit, die "Magic in the Moonlight" ausstrahlt, hadert aufgrund des Laberns, Nuschelns und Quatschens. Schlicht ein verkrampf verschlossener Film. Für "Hörbuchkino" war Allen zwar dauernd zu haben, aber die explodierenden Wörterfluten bargen komplexe Komplexe. Jetzt collagiert er die Sprache unermüdlich, sogar aus dem Off, wenn die Kamera während einer reizenden Autofahrt in die Totale überwechselt. An dem Grundstein der Geschichte, Rationalität gegen Metaphysik, Skepsis gegen Glauben - denn er (Firth) muss sie (Stone) auf Nichtschwindel überprüfen -, arbeitet Allen resolut vorbei, weil er zu viel redet, als dass er hinhorcht. Halt' doch einfach mal den Mund, Woody! So verkommt wohlgelauntes Seemannsgarn zum geschraubten Frontalabspulen vertrauter Woody-Allen-Manie, die sein Spätwerk typisiert. "Magic in the Moonlight" mutet wie ein Film an, der rüstige Rentner begeistert, aber, ungeachtet von Côte d'Azur und Entspannungsflimmern, sinnliche Genussmenschen vertreibt. [...]