Maggie

Erstellt am 9. September 2015 von Philipp
6.5/10

Originaltitel: Maggie
USA | 2015 | 97 Min. | FSK: ab 18
Drama, Horror
Regie: Henry Hobson
Drehbuch: John Scott III
Besetzung: Arnold Schwarzenegger, Abigail Breslin u.a.
Kinostart:
DVD/Blu-Ray VÖ: 28.08.15

Links zum Film:
IMDb | Wikipedia
Bilder © Splendid Film

Worum geht’s?

Wade Vogel holt seine Tochter Maggie aus der Quarantäne im Krankenhaus. Sie hat sich, wie schon viele andere, mit einem Virus infiziert, der Menschen langsam in fleischfressende Untote verwandelt. Die Symptome sind bekannt, die Wandlung kann sich über Monate erstrecken. Nur eine Chance auf Heilung besteht nicht. Wade verbringt Zeit mit der verzweifelten Maggie, so lange es noch geht. Der Vater muss sich fragen, auf welche Weise er Abschied nehmen wird.

Wie ist der Film?

In letzter Zeit schießen derart viele Zombie-Komödien aus dem Boden, dass es regelrecht erfrischt, mal wieder einen ernsthaften und trotzdem kreativen Beitrag zum Thema zu sehen. Allerdings spielen umherschlurfende Untote kaum eine Rolle in „Maggie“, denn der Film benutzt die Epidemie als Prämisse für ein Familiendrama über den Umgang mit Verlusten. Was nach einer cleveren Metapher klingt, ist letzten Endes doch nur ein alternativer Blickwinkel auf die altbekannte Zombie-Apokalypse. Nichtsdestotrotz punktet „Maggie“ mit einer einnehmenden Atmosphäre.

Im Grunde nimmt „Maggie“ einfach nur diesen einen Aspekt unter die Lupe, den der Genrefan schon aus zahlreichen Zombiefilmen kennt: die Virusinfektion, die einen geliebten Menschen unaufhaltsam verändert und ethische Fragen aufwirft. Entsprechend dünn bleibt der Plot, doch Nachwuchsregisseur Henry Hobson und sein Autor John Scott 3 nutzen ihn für feinfühlige Charakterstudien.

Leidenschaftlich spielt Abigail Breslin („Little Miss Sunshine“, „Zombieland“) als Maggie das restliche Ensemble an die Wand; vom Kinderstar hat sie sich nahtlos zur jungen Frau entwickelt, von der man sicherlich noch viel auf der Leinwand sehen wird. Das eigentliche Zugpferd des Films heißt natürlich Arnold Schwarzenegger. Seit seinem Kinocomeback setzte er auf mehr oder minder selbstironische Reminiszenzen an seine großen Actionfilmtage, was in „The Last Stand“ immer noch am besten funktionierte, schlägt in „Maggie“ jedoch eine völlig neue Richtung ein. Schwarzenegger überrascht mit der schauspielerisch wohl anspruchsvollsten, zumindest gefühlvollsten Rolle seiner Karriere – durchaus authentisch, angenehm zurückhaltend und zuweilen gar bewegend, ohne Explosionen und coole Sprüche. Die Chemie mit Breslin stimmt ebenfalls. Hut ab.

Während der Hauptdarsteller mit seinem Stilbruch für Staunen sorgt, fehlt dem Film selbst leider der gewisse Pfiff, um sich über die originelle Grundidee hinaus interessant zu halten. „Maggie“ bedeutet anderthalbstündige Tristesse in Formvollendung. Grundsätzlich ist es ein schönes Stilmittel, das Publikum mitten in die Geschichte zu werfen und die nötigen Informationen nach und nach zu enthüllen, doch im Fall von „Maggie“ wirkt die ununterbrochene Wehmutsstimmung etwas zu bemüht. Was bleibt, ist ein mit simplen Mitteln glaubwürdig gestalteter Hauch Endzeit; ein sensibles Horror-Drama mit ein paar starken Momenten.

Wertungen (ø 6.5) [?]

6.5 – Philipp Stroh

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