Magen-Darmprobleme

Von Spasguide

Es muss nicht immer Gluten sein

In den letzten Jahren leiden immer mehr Menschen an Magen-Darmproblemen. Die Ärzte vermuten dann meist eine Glutenunverträglichkeit und empfehlen eine strikte Diät, damit die darauf basierende Zöliakie sich nicht manifestiert und gravierende Folgeschäden nach sich zieht.

Zu meiden sind dann alle Produkte in denen Mehl aus Weizen vorkommt, wie Brot, Brötchen, Kuchen, Plätzchen, Pizza, Dürüm, teilweise Wurst und fast alle Teigwaren, sowie in vielen anderen Produkten.

Oft wird auch ein Reizdarmsyndrom mit seinen oft äusserst unangenehmen Symptomen angenommen, das im Grunde harmlos ist, für das es aber nur Therapien gibt, die meist nicht hilfreich sind.

Neuzüchtungen eventuell ebenso problematisch wie Genmanipulationen?

Zöliakie-Experten der Universitätsklinik Mainz haben sich jetzt intensiv mit den verschiedenen Eiweißproteinen des Weizens beschäftigt und festgestellt, dass ein neues, anderes Protein für die jetzt immer häufiger auftretenden Magen-Darmbeschwerden verantwortlich ist, als das, welches Zöliakie und eventuell auch Reizdarmsymptome verursacht. Es handelt sich um einen Insektenabwehrstoff, der in moderne Hochleistungssorten hineingezüchtet worden ist: das Protein Adenosin-Triphosphat-Amylase, abgekürzt ATI.

Züchter haben dieses Protein in den Weizen gezüchtet um den Ertrag zu erhöhen. Meist wird das daraus gewonnene Mehl in Billigprodukten verwendet, es findet aber auch aufgrund des niedrigen Preises immer mehr in alle anderen Lebensmitteln Einzug. Auf den Produktverpackungen wird es aber nicht angegeben.

Leider gibt es noch keine Verordnungen, wonach Produkte, welche mit ATI-Getreide hergestellt sind, gekennzeichnet werden müssen.

Betroffenen kann im Augenblick daher empfohlen werden, zu Produkten aus ursprünglichen Getreidesorten (z.B. Dinkel oder Buchweizen) oder Mais zu greifen oder den Versuch mit Produkten aus Bio-Läden und Reformhäusern zu machen.

ATI-Getreide wird heute noch nicht bei allen Weizensorten zur Mehlherstellung verwendet, aber wenn, dann auch nicht angegeben. Deshalb kann es sein, dass Menschen mit einer ähnlichen Symptomatik, wie bei Zöliakie, auf Produkte mit ATI-Weizen reagieren, obwohl kein Gluten enthalten ist. Die eine Marke Nudeln aus Weizen mit Gluten sind verträglich weil kein ATI enthalten ist, aber das andere Gluten freie Brot nicht, weil es Weizen mit ATI enthält. Menschen mit diesen Symptomen müssen im Selbstversuch herausfinden, welche Marke, welches Produkt nicht mit ATI verseucht sind oder nicht.

Die Erkenntnisse der Mainzer Forscher haben sich bereits bei verantwortungsvollen Landwirten herumgesprochen, welche auf einen Mehrertrag durch ATI-Getreide freiwillig verzichten wollen, um mögliche Unverträglichkeiten auszuschliessen.