Die wunderschöne Illustration stammt von Wandergirl.com
Von Zuhause geht es los, mit dem Auto 3 Stunden Richtung Flughafen Frankfurt. Die Fahrt ist entspannt und in Gedanken an meinen ersten Flug krippelt es leicht in meiner Magengegend. Glücklicherweise verläuft dieser völlig ruhig, keine Turbulenzen, dafür ein traumhafter Sonnenuntergang. Alles ist bereits in Dunkelheit versunken, als wir müde und erschöpft, aber erwartungsvoll in Madrid landen. Unser kleines Hostal ist 12km vom Flughafen entfernt, mitten im Herzen der Stadt und bevor wir uns müde in unsere Betten legen können, steht uns noch die Fahrt durch das Madrider Metronetz bevor. Schon wieder haben wir Glück, denn am Flughafen treffen wir auf ein furchtbar liebes deutsches Ehepaar und deren Tochter, die fast das gleiche Ziel haben wie wir. Gemeinsam steigen wir von einer U-Bahn in die nächste, erklimmen unzählige Treppen oder hiefen unsere Koffer auf Rolltreppen. Doch schließlich sind wir am Ziel. Nur ein paar Treppenstufen noch...
Mir bleibt für einen Moment fast die Luft weg und ein Glücksschauer überfällt mich, als ich schließlich die letzten Treppenstufen aus der Metrostation steige und die von Lichtern angestrahlten wunderschönen Häuserfassaden um den Puerta del Sol vor mir aufragen sehe. Um uns herum Musik, Lachen und so viele Menschen. Meine Müdigkeit scheint wie weggeblasen und ich kann mich kaum satt sehen an dem Getümmel, der Lebensfreude und Sorglosigkeit. Der nächste Morgen scheint für die Madrilenen selbst kurz vor Mitternacht noch weit entfernt zu sein.
Day 1 Der nächste Tag empfängt uns mit Sonne und einem strahlend blauen Himmel. Das unser Hostal kein Frühstück anbietet stört uns nicht weiter. Bei einer kleinen Bäckerei um die Ecke holen wir uns Croissants und betrachten anschließend auf dem Plaza Mayor wie die Stadt langsam erwacht.
Ich bin entzückt von den rosa blühenden Bäumen, die auf unserem Weg dahin die Calle Mayor säumen. Die Croissants schmecken köstlich und während der Platz sich immer mehr mit Menschen füllt, planen wir unseren ersten Tag.
Das wunderschöne Wetter wollen wir sofort nutzen, um zu dem Ort zu gelangen der Grund unserer Reise ist. Der Palacio de Cristal steht mitten im schönen Parque del Retiro. Auf unserem Weg: kleine Brunnen, blühende Blumenbeete, duftende Sträucher und Kirschbäume...doch ich kann es kaum erwarten "meinen" Glaspalast endlich zu sehen und dränge weiter.
Mein Herz pocht und ein paar kleine Freudentränchen schießen mir in die Augen als er gerade noch von Bäumen verdeckt vor uns aufzuragen beginnt. Anmutig funkelnd im Sonnenschein unter strahlend blauem Himmel. Doch auf den Glückstaumel folgt rasch schmerzhafte Enttäuschung. Der Palast ist aufgrund einer Ausstellung, die gerade aufgebaut wird, geschlossen und kann nur von außen besichtigt werden. Ich kann es kaum fassen das mein schon so lange gehegter Traum, unter dem Dach des Palacio de Cristal zu stehen, geplatzt sein soll. Aus Freudentränen werden Tränen der Enttäuschung die ich nur schwer herunterschlucken kann.
Wir lassen uns im Schatten einiger Bäume nieder und versteckt hinter meiner Sonnenbrille kämpfe ich gegen die immer noch aufsteigenden Tränen und tiefe Bitterkeit.
Das untere Ende des Paseo del Pradro führt uns schließlich zum finalen Ende unseres ersten Rundgangs durch Madrid, zum schönen Estaciòn Atocha. Im Inneren des Bahnhofes befindet sich ein üppiger Palmengarten, den wir uns aber nur kurz anschauen, denn es ist schwül, die Füße schmerzen und der Anblick der vielen Schildkröten die sich in einem kleinen Becken unter den Palmen drängen macht mich irgendwie traurig.
Wenn ich inzwischen daran denke wird es mit jedem Tag unglaublicher das ich wirklich dort war. Gleichzeitig wächst in mir die Sehnsucht wieder durch die kleinen Gassen von Madrid zu gehen und die Schönheit dieser Stadt ganz tief in mir einzusaugen.
Da die gesamten 5 Tage unserer Reise den Rahmen eines Posts definitiv sprengen würde, legen wir an dieser Stelle einen kleinen Stopp ein. In den nächsten Postings erzähle ich euch dann von Tag 2 bis 5 und in Teil 4 möchte ich euch mein wunderhübsches kleines Hostal sowie meine absoluten Lieblings Hotspots der Stadt vorstellen.
Ich hoffe der erste Bericht hat euch gefallen. Wart ihr schon einmal in Madrid und liebt ihr die Stadt auch so sehr wie ich?
Hasta luega!
Eure Sarah