Madrid hat scheinbar das Rennen um die Errichtung des Casino-Komplexes “Eurovegas” gemacht. Barcelona hat das Nachsehen. Beide Städte sind von dem US-Magnaten Sheldon Adelson nach bester Art gegeneinander ausgespielt worden. Gegenüber der katalanischen Regierung soll der Milliardär die Verlegung des Internationalen Flughafens von El Prat gefordert haben. Ein Zeichen, mit welcher Unverfrorenheit hier Regierungen erpresst werden. Erstaunlich ist, dass die maßgebenden Politiker zu allem bereit sind, um den Heilsbringer aus Las Vegas günstig zu stimmen.
So verplapperte sich die Präsidentin der Region Madrid, Esperanza Aguirre, bei einem Interview, als sie auf eine Frage, ob man in den Casinos des zukünftigen Eurovegas auch rauchen dürfe, antwortete, dass man das prüfen wolle. Und das, obwohl es in Spanien ein strenges Rauchverbot in Restaurants und Unterhaltungsräumen gibt. Sie ruderte ein bisschen zurück, indem sie erklärte, dass die Aufhebung des Rauchverbots dann natürlich alles Casinos in Spanien betreffe. Überhaupt wird in diesem Zusammenhang viel von einer “Anpassung der Gesetzgebung” gesprochen. Anpassung natürlich an die Wünsche des Investors.
Wie eine Monstranz tragen die Befürworter von Eurovegas die vielen Arbeitsplätze, die durch die Investition geschaffen werden sollen, vor sich her. Von angeblich 200.000 neuen Arbeitsplätzen ist die Rede. So soll also die Geldspiel-Industrie die hohe Arbeitslosigkeit bekämpfen. Eine Industrie die eigentlich dazu gedacht ist, die Armen noch ärmer und die Reichen noch reicher zu machen. Der amerikanische Magnat gehört zu den reichsten Menschen der Welt. Gewinnen wird immer die Bank,das ist ein alte Erkenntnis aus dem Spielermilieu. Die Zukunft der Spanier sieht so aus, dass sie vor Spielautomaten das letzte Geld, das sie noch haben, verzocken dürfen. Es ist zwar generell eine Tendenz in Europa, die Schwäche der Menschen und ihre Gier nach Geld, über einen umfassenden Ausbau der Geldspiel-Industrie auszunutzen, aber in Madrid wird das demnächst noch umfassender und professioneller gemacht werden wie bisher. Madrid setzt auf eine Volksverdummung und nicht auf qualifizierte Arbeitsplätze. Für letzteres müssten die Politikerinnen und Politiker etwas mehr ihren Kopf anstrengen. Und man liegt wohl nicht weit daneben, wenn man vermutet, dass über dieses Projekt auch die Korruption einen neuen Schub erhalten wird. Sheldon Adelson ist ein hochrangiger Finanzier des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney in den USA. Er soll gesagt haben: “Eigentlich bin dagegen, dass reiche Leute die Politik beeinflussen, aber solange das möglich ist, werde ich es tun”. Wenn man die Empfänglichkeit der derzeitigen spanischen Regierungspartei, der Partido Popular, für Geldzuwendungen und die vielen Bestechungsskandale der letzten Jahre kennt, dann weiß man, was auf Spanien wieder zukommen kann.
Es gibt aber auch sehr viele Gegner von Eurovegas in Spanien. Sie befürchten, dass die Regierung im Gefolge dieser Investition die Arbeitsgesetzgebung verschlechtert und zu einer sozialen Abstieg der Arbeitnehmer beiträgt. Manche Gegner erklären, dass mit Eurovegas Madrid zu einem großen Bordell verkomme. Eine weiteres Argument dagegen ist die Förderung der Spielsucht und die todsichere Gewinnaussichten für den Milliardär Adelson. Attac Spanien erkärt, dass die Entscheidung eine Beleidigung und ein Angriff auf das spanische Volk sei.
In Barcelona ist man in der Zwischenzeit beleidigt und hat sich als Rache ausgedacht, dass der bisherige Vergnügungspark “Port Aventura” in Tarragona um 6 Thema-Parks erweitert und dann “Barcelona World” heißen wird. Dafür sollen knapp 5 Milliarden Euro investiert und 20.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Im katalanischen “Disney World” setzt man also nicht auf die Spielsucht, sondern das Vergnügen.
Siehe auch:
Euro Vegas lässt Barcelona nach einer fetten Wurst schnappen
Informationsquelle
Aguirre reabre el debate sobre el tabaco en los casinos y el PP la desautoriza – El Pais
So verplapperte sich die Präsidentin der Region Madrid, Esperanza Aguirre, bei einem Interview, als sie auf eine Frage, ob man in den Casinos des zukünftigen Eurovegas auch rauchen dürfe, antwortete, dass man das prüfen wolle. Und das, obwohl es in Spanien ein strenges Rauchverbot in Restaurants und Unterhaltungsräumen gibt. Sie ruderte ein bisschen zurück, indem sie erklärte, dass die Aufhebung des Rauchverbots dann natürlich alles Casinos in Spanien betreffe. Überhaupt wird in diesem Zusammenhang viel von einer “Anpassung der Gesetzgebung” gesprochen. Anpassung natürlich an die Wünsche des Investors.
Wie eine Monstranz tragen die Befürworter von Eurovegas die vielen Arbeitsplätze, die durch die Investition geschaffen werden sollen, vor sich her. Von angeblich 200.000 neuen Arbeitsplätzen ist die Rede. So soll also die Geldspiel-Industrie die hohe Arbeitslosigkeit bekämpfen. Eine Industrie die eigentlich dazu gedacht ist, die Armen noch ärmer und die Reichen noch reicher zu machen. Der amerikanische Magnat gehört zu den reichsten Menschen der Welt. Gewinnen wird immer die Bank,das ist ein alte Erkenntnis aus dem Spielermilieu. Die Zukunft der Spanier sieht so aus, dass sie vor Spielautomaten das letzte Geld, das sie noch haben, verzocken dürfen. Es ist zwar generell eine Tendenz in Europa, die Schwäche der Menschen und ihre Gier nach Geld, über einen umfassenden Ausbau der Geldspiel-Industrie auszunutzen, aber in Madrid wird das demnächst noch umfassender und professioneller gemacht werden wie bisher. Madrid setzt auf eine Volksverdummung und nicht auf qualifizierte Arbeitsplätze. Für letzteres müssten die Politikerinnen und Politiker etwas mehr ihren Kopf anstrengen. Und man liegt wohl nicht weit daneben, wenn man vermutet, dass über dieses Projekt auch die Korruption einen neuen Schub erhalten wird. Sheldon Adelson ist ein hochrangiger Finanzier des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney in den USA. Er soll gesagt haben: “Eigentlich bin dagegen, dass reiche Leute die Politik beeinflussen, aber solange das möglich ist, werde ich es tun”. Wenn man die Empfänglichkeit der derzeitigen spanischen Regierungspartei, der Partido Popular, für Geldzuwendungen und die vielen Bestechungsskandale der letzten Jahre kennt, dann weiß man, was auf Spanien wieder zukommen kann.
Es gibt aber auch sehr viele Gegner von Eurovegas in Spanien. Sie befürchten, dass die Regierung im Gefolge dieser Investition die Arbeitsgesetzgebung verschlechtert und zu einer sozialen Abstieg der Arbeitnehmer beiträgt. Manche Gegner erklären, dass mit Eurovegas Madrid zu einem großen Bordell verkomme. Eine weiteres Argument dagegen ist die Förderung der Spielsucht und die todsichere Gewinnaussichten für den Milliardär Adelson. Attac Spanien erkärt, dass die Entscheidung eine Beleidigung und ein Angriff auf das spanische Volk sei.
In Barcelona ist man in der Zwischenzeit beleidigt und hat sich als Rache ausgedacht, dass der bisherige Vergnügungspark “Port Aventura” in Tarragona um 6 Thema-Parks erweitert und dann “Barcelona World” heißen wird. Dafür sollen knapp 5 Milliarden Euro investiert und 20.000 neue Arbeitsplätze geschaffen werden. Im katalanischen “Disney World” setzt man also nicht auf die Spielsucht, sondern das Vergnügen.
Siehe auch:
Euro Vegas lässt Barcelona nach einer fetten Wurst schnappen
Informationsquelle
Aguirre reabre el debate sobre el tabaco en los casinos y el PP la desautoriza – El Pais