Mädelsabend

Kino Mädelsabend-©-2013-Constantin,-Universum-Film(9)

Veröffentlicht am 24. Juni 2014 | von Karin Gasch

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Mädelsabend

Mädelsabend Karin Gasch

Wertung

Summary: anfänglicher Humor und Originalität nimmt ab und mündet in Mittelmaß und lahmen Scherzen, nur Elizabeth Banks überzeugt durchgehend

2.5

Komödie


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Ein Abend und seine weitreichenden Auswirkungen bringen eine aufstrebende Reporterin ganz schön in die Bredouille.

Der Titel Mädelsabend – Nüchtern zu schüchtern! ist ein trügerischer, da besagter Abend nur wenige Minuten des gesamten Films in Anspruch nimmt. Ähnlich wie in den Hangover-Filmen stehen hier stattdessen die unvorhersehbaren und mitunter aberwitzigen Konsequenzen von alkoholbedingtem Kontrollverlust im Mittelpunkt, was zu allerlei absurden Situationen führt. Der Originaltitel Walk of Shame vermittelt da schon einen besseren Eindruck davon, was eine(n) im neuen Film des Komödienexperten Steven Brill erwartet.

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Meghan (Elizabeth Banks) hatte schon bessere Tage. Die Stelle als Nachrichtensprecherin bei einem großen Sender scheint ausser Reichweite zu liegen und dann wird sie auch noch von ihrem Freund verlassen. Das nimmt sie zum Anlass, um mal richtig die Sau rauszulassen und mit ihren Freundinnen saufen zu gehen. Die durchzechte Nacht und ein One-Night-Stand mit dem Barkeeper bleiben aber nicht folgenlos. Ihr Auto wird, mit ihrer Handtasche darin, abgeschleppt – gerade als sie die Nachricht erhält, dass sie doch noch Chancen auf den ersehnten Job hat. Darum muss sie sich nun, in Highheels und im kurzen Stretchkleid, ohne Geld und Plan durch halb L.A. schlagen und dabei allerlei Widrigkeiten überwinden, um zu ihrem Auto und vielleicht doch noch zum Traumjob zu kommen.

Das Konzept des Films ist ein denkbar einfaches: eine Frau mit – outfitbedingt – zweifelhaftem Auftreten wird in ein absolut ungewohntes Umfeld befördert und hangelt sich durch allerlei Missverständnisse wieder zurück in die „Normalität“. Das verheißt einen breiten Spielraum für lustvolles Jonglieren mit diversen Klischees und Situationskomik. Tatsächlich ist beides ansatzweise in Mädelsabend zu finden, und der Film hebt mit teils amüsanter Erzählweise und spritzigen Dialogen an, die zwar keine sonderliche Originalität mitbringen, immerhin aber für leichtverdauliche Unterhaltung sorgen.

Die Spritzigkeit lässt im weiteren Verlauf allerdings nach, mündet in eine Aneinanderreihung von, manchmal gelungenen immer häufiger aber lahmen, Scherzen und gipfelt in einen enttäuschend konventionellen Schluss aus der Rom-Com Mottenkiste. Etwas mehr Mut zur Abweichung und Respektlosigkeit hätte Mädelsabend gut getan, auch wenn die Abwesenheit von auf Körperflüssigkeiten basierendem Humor wohltuend ist. So bleibt der Film eher zahnlos und schöpft die vom Plot gebotenen Möglichkeiten, eine bissige Gesellschaftsstudie mit subversiver Situationskomik zu vereinen, nicht aus.

Auch die schauspielerischen Leistungen bewegen sich eher im Mittelmaß und der eine oder andere augenzwinkernde Querverweis, beispielsweise in Form des aus The Wire bekannten Lawrence Gilliard Jr., der auch hier einen Drogendealer mit Gewissen gibt, sorgen zwar momentan für Auflockerung, haben aber keine nachhaltig erheiternde Wirkung. Einen beständigen Lichtblick gibt es immerhin in Form der wunderbaren Elizabeth Banks, die ihre Rolle herrlich uneitel und unverkrampft ausfüllt, ansonsten wird Mädelsabend seiner Prämisse aber nicht gerecht und schwimmt im großen Teich der beliebigen Komödien irgendwo in der Mitte mit.

Regie und Drehbuch: Steven Brill
Darsteller: Elizabeth Banks, James Marsden, Gillian Jacobs, Sarah Wright, Lawrence Gilliard Jr.
Filmlänge: 97 Minuten, Kinostart: 27.06.2014, www.maedelsabend-film.de

Tags:2.5 von 5Constantin FilmElizabeth BanksGillian JacobsJames MarsdenKomödieLawrence Gilliard Jr.Steven Brill


Über den Autor

Mädelsabend

Karin Gasch Aufgabenbereich selbst definiert als: Zwielichtaufsuchende mit Twilight-Phobie. Findet "Ours is a culture and a time immensely rich in trash as it is in treasures" (Ray Bradbury) zeitlos zutreffend.



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