Madagaskars Kühe – Zebus

Von Priorireisen

Die zweifellos wichtigsten Nutztiere Madagaskars sind die Zebus oder Buckelrinder. Rund 10 Millionen dieser stattlichen Tiere leben auf der Insel Madagaskar.

Für die Madagassen sind Zebus nicht nur Fleisch- und Milchlieferanten, sondern auch Zugtiere für die typischen Ochsenkarren aus Holz oder für Handpflüge, die bis heute genutzt werden, um Felder zu bestellen.

Daneben spielen die Tiere in Madagaskar auch kulturell eine wichtige Rolle: Bei wichtigen oder besonderen Anlässen werden die Rinder als Opfer geschlachtet. Bei einigen madagassischen Volksstämmen, wie den viehzüchtenden Bara beispielsweise, bilden sie die Lebensgrundlage. Ein Mann ohne Herde ist kein Mann, die Zebuherde ist Zeichen von Reichtum und die Versicherung gegen Hunger und Durst.

Gleichzeitig gibt es Zebudiebe, Dahalo genannt, die zu Helden werden, wenn sie Herden stehlen und dabei ihr Leben lassen. Dieser traditionelle Viehraub hat sich seit einer Generation gewandelt: heute sind vor allem im tiefen Süden Madagaskars – bitterarm und unwirtlich – Banden unterwegs, die sich nicht mehr allein mit dem Viehdiebstahl begnügen und auch andere Überfälle planen.

Die Organisation Zebu Overseas Board (ZOB) in Antsirabe unterstützt Bauern aus der Region, damit sie sich mit einem kleinen Mikrokredit ein Zebu, eine Milchkuh oder ein Schwein kaufen können. Das ZOB finanziert diese Tiere vor – indem es Menschen findet, die diese Tiere kaufen und sie für die Bauern zur Verfügung stellen. Die Bauern können die Kosten dann im Laufe von 1 bis 2 Jahren zurückzahlen. Von diesem Geld wird erneut ein Tier finanziert. Für Madagaskar-Reisende ist dies eine interessante Möglichkeit, Freunden oder Familienmitgliedern etwas Besonderes zu schenken und damit gleichzeitig einer madagassischen Familie eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Die erworbenen Tiere können getauft, und auch auf einer Reise besucht werden.