Strandurlaub in Madagaskar?
Madagaskar wird eigentlich selten als typischer Ort für Strandurlaub beschrieben. Die Insel im Indischen Ozean hat dafür einfach zu viel Anderes zu bieten – mit seinen unzähligen endemischen Tier- und Pflanzenarten, üppigen Regenwäldern, Steppen und dem roten Hochland, ursprünglichen Orten sowie einer faszinierenden Kultur.
Strand-Aussicht vom Hotel Bamboo Club in Mangily
Dennoch ist Madagaskar mit seinen 4800 Küstenkilometern auch für einen Badeurlaub bestens geeignet und ein Paradies auch für Reisende, die Sonne, Strand und Meer suchen. Nach einer Rundreise bietet es sich an, sich noch einige Zeit an einem madagassischen Strand zu erholen. Zahlreiche kilometerlange, leere Traumstrände finden sich in allen Regionen der Großen Insel.
Nicht alle Küstenabschnitte in Madagakar, so schön sie auch sind, eignen sich allerdings zum Baden, und nur wenige Strände sind touristisch erschlossen und erreichbar.
Um Erholung und einen schönen Badeaufenthalt in Madagaskar zu finden, sollten bei der Reiseplanung einige Aspekte beachtet werden.
Generell ist die Westküste Madagaskars am Kanal von Mosambik ruhig und mit dem vorgelagerten Riff sehr gut zum Baden, Schnorcheln und auch zum Tauchen geeignet. Beliebte Strandorte sind hier der z.B. kleine Fischerort Anakao südlich von Tulear, sowie die Orte Ifaty und Mangily etwa eine Stunde nördlich von Tulear. Weiter nördlich bieten u.a. die Orte von Belo-Sur-Mer und Morondava einladende Strände für Reisende.
Die Ostküste Madagaskars ist im Süden rau, von starker Strömung und hohen Wellen geprägt. Das Riff ist weit von der Küste entfernt, so dass die Strände in dieser Gegend zwar wunderschön, aber weniger zum Baden geeignet sind. Weiter im Norden, ab Tamatave, finden sich wieder ruhigere Strandorte, wie beispielsweise Foulpointe. Ebenso eignen sich die vorgelagerten Inseln Sainte Marie und ihre kleine Nachbarinsel Île aux Nattes sehr gut für einen
Île aux Nattes, Madagaskar
Strandurlaub und bieten auch zahlreiche schöne Tauchspots. Vor allem an der Südostküste von Sainte Marie finden sich weiße, mit Palmen gesäumte Sandstrände und türkisblaues Wasser. An der Nordostküste der kleinen Insel liegen traumhafte Buchten und grün-bewachsene Felsformationen am Strand, mit steinigen Stränden und absoluter Ruhe. Kleine, der Umgebung angepasste Unterkünfte in verschiedenen Kategorien machen die beiden Inseln zu einem schönen Ziel für Erholungsurlaub am Ende einer Madagaskar-Reise. Ein besonderes Highlight sind die Buckelwale, die ab Mitte Juli im engen Meereskanal zwischen Madagaskar und der Insel Sainte Marie Richtung Norden schwimmen.
Strand am Mer d’Emeraude bei Ramena
Im tropischen Norden Madagaskars findet man viele weiße Sandstrände und tiefblaues Wasser. Zum Baden geeignet sind beispielsweise die Strände in Ramena und an der Baie de Sakalava oder am Mer d’Emeraud, östlich von Diego Suarez.
Als Strandparadies gelten auch die Inseln Nosy Bé und Nosy Mitsio im madagassischen Nordwesten. Dabei ist Nosy Bé die touristsiche Attraktion Madagaskars. Auf dieser Insel finden sich die größte touristische Infrastruktur mit zahlreichen Aktivitäten und luxurösen Hotels, damit aber auch die meisten Touristen. Für Ruhesuchende ist diese Insel vielleicht nicht das Richtige.
Die trockene und karge Südküste Madagaskars ist touristisch nur wenig erschlossen. Fehlende Infrastruktur und stürmisches Meer ohne vorgelagertes Riff machen diese Gegend eher für Abenteurer und Naturinteressierte als für einen Strandurlaub interessant.
Zu welcher Jahreszeit an welchen Strand?
Damit ein Strandurlaub in Madagaskar nicht „ins Wasser fällt“ sollten Reisende bei der Planung die klimatischen Gegebenheiten der Insel beachten. Während der madagassischen Regenzeit von Dezember bis April kann der Osten des Landes nass und stürmisch sein, die Straßen sind oft aufgeweicht und schwer zu befahren. Auch zu Zyklonen kann es hier in dieser Jahreszeit kommen. Wer in diesen Monaten nach Madagaskar reist kann aber gut und problemlos in den trockeneren und heißeren Südwesten oder Westen ausweichen und sich dort an den Stränden erholen.
Wer den Badeaufenthalt mit Wassersportaktivitäten wie Schnorcheln oder Tauchen verbinden möchte findet in Madagaskar verschiedene Spots und einige professionelle Anbieter mit gutem Equipment. Tauchschulen finden Reisende u.a. im Südwesten in Anakao oder Mangily, im Nordwesten auf der Insel Nosy Be, oder im Osten auf der Insel Sainte Marie.
Übrigens werden Sie am Strand nur selten Madagassen im Wasser sehen. Nur wenige können Schwimmen. Das Meer und der Strand werden vielmehr als Nahrungsquelle für Fischer gesehen, weniger als Ort zur Freizeitgestaltung. An vielen Stränden, die nicht rein touristisch genutzt werden, liegen bunte Boote, Pirogen und Fischernetze auf dem Sand und es herrscht oftmals eine lebhafte Stimmung.