Originaltitel: Mad Max: Fury Road
USA, AU | 2015 | 120 Min. | FSK: ab 16
Action
Regie: George Miller
Drehbuch: George Miller, Brendan McCarthy, Nico Lathouris
Besetzung: Tom Hardy, Charlize Theron, Nicholas Hoult u.a.
Kinostart: 14.05.15
DVD/Blu-Ray VÖ: ?
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Bilder © Warner Bros. Pictures
Worum geht’s?
Traumatisiert und auf der Flucht trifft Max in der Wüste auf eine Frauengruppe, angeführt von Imperator Furiosa und ihrem panzerartigen Sattelschlepper. Furiosa arbeitete für den Tyrannen Immortan Joe, doch kehrte ihm den Rücken. Daraufhin will sich Immortan Joe zurückholen, was ihm gehört und mobilisiert dafür seine Armee in schwer bewaffneten Kriegsautos.
Wie ist der Film?
35 Jahre nach der „Mad Max“-Trilogie mit Mel Gibson, in der er durchgehend Regie führte, kehrt George Miller zu seinem Zugpferd zurück und begeistert mit zeitgemäßen Mitteln eine neue Genreration für die Endzeit-Action, die er quasi erfunden hat. Die relativ überraschende Fortsetzung (Miller drehte auch „Schweinchen Babe in der großen Stadt“ und „Happy Feet“) versöhnt auch Fans der ersten Stunde, denn nach dem vergeigten dritten Teil „Mad Max – Jenseits der Donnerkuppel“ (1985) widmet sich „Mad Max: Fury Road“ wieder ganz dem Wesentlichen: Spektakel auf Rädern.
Respekt: Computergenerierte Bilder fungieren nur als i-Tüpfelchen in den bemerkenswert organischen, handgemachten, furios choreografierten Actionsequenzen. Trotzdem: In einer zwar stimmigen, doch abstrusen Welt voller Charaktere, die man allenfalls oberflächlich kennen lernt, fällt es schwer, sich dauerhaft mitreißen zu lassen, wenn man nicht von vornherein sehr empfänglich für hirnlosen Radau ist. Max ist gar nicht der Held, um den das Publikum bangen müsste, sondern verkommt hier zur Randfigur, zum Zweckmittel. Ja, fast schon zum Opfer. Immerhin macht er Platz für starke Frauen, doch obwohl sich die kurzgeschorene Furiosa als heimliche Hauptfigur etabliert, gibt es im Endeffekt gar keine Hauptfigur. Für den emotionalen Draht ziemlich ungünstig.
Mel Gibsons Ablöse Tom Hardy („No Turning Back“) absolviert viele Stunts, spielt jedoch erstaunlich distanziert und erinnert an einen verängstigten Bane („The Dark Knight Rises“). Charlize Theron („A Million Ways to Die in the West“) rockt. Punkt. Die eindrucksvollste männliche Darbietung gebührt Nicholas Hoult („X-Men: Erste Entscheidung“) als ein Sklave, der sich sowohl physisch als auch psychisch befreit. Dieses Trio trägt die kleine Geschichte durch grelle Bilder, kreischende Motoren und treibenden Soundtrack. Furiosas junge Kolleginnen, die wirken, als wären sie bei einer Exkursion von Victoria’s Secret verlorengegangen, setzen noch ein paar interessante Akzente. Am mittelmäßig befriedigenden Ende haben sich alle mehr oder weniger im Kreis bewegt – das übliche Problem des Postapokalypse-Films. Auch in diesem Fall ist eben der Weg das Ziel.
„Mad Max: Fury Road“ rehabilitiert die Markenzeichen der Reihe und ist allein schon wegen großem Budget, modernster Kameratechnik sowie sattem Sounddesign der beste „Mad Max“-Film bis dato. (Die drei Vorgängerteile zu kennen ist nützlich, aber nicht wichtig.) Ein richtungsweisender Orgasmus für Actionfans; für andere eine erfreulich feministische Zukunftsvision. George Miller lässt sich sein Alter jedenfalls nicht anmerken.
Wertungen (ø 7.5) [?]
6.0 – Philipp Stroh
9.5 – Christian Hoja
7.0 – Ines Walk
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