Lange haben die Verantwortlichen gezögert, ob sie diesen schwierigen Schritt wirklich gehen. Doch ein neues jahr bringt immer auch neuen Mut, Dinge anders anzugehen, Lösungen zu finden, gordische Knoten entschlossen zuzuschlagen. Die CSU, nach dem Neuanfang bei der deutschen Sozialdemokratie einzige verbliebene Arbeiterpartei, scheute sich denn auch nicht, kurz vor ihrem Partytreffen im Wildbad Kreuth
Klartext zu sprechen: Man verlange "von deutschen Muslimen eine deutliche Verurteilung des Anschlags in Ägypten" hieß es in München, nachdem sich die einheimischen Muslime bsilang nur entsetzt und schockiert über das "Blutbad" (MDR) geäußert hatten.
"Ich erwarte, dass sie ihre Abscheu noch klarer formulieren, so wie das weltweit geschehen ist", sagte der bis dahin kaum jemals öffentlich aufgetretene Unionsfraktions-Vize Johannes Singhammer, ein ausgewiesener Spezialist für die Bereiche Gesundheit sowie Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Sein Kollege Hans-Peter Uhl gar "eine eindeutige Distanzierung". Knallharte Islamisten dürften dem Masaker zustimmen, gemäßigte Muslime aber mmüssten sich distanzieren. "Wenn die Muslime selbst protestieren, bewirkt das viel mehr, als wenn wir das tun", sagte der CSU-Sicherheitspolitiker, der überzeugt davon ist, dass gemäßigte Muslime ihre radikalen Glaubensbrüder durch öffentlich bekundete Empörung zur Umkehr bewegen können. Fernziel müsse dann ein aufgeklärter "Euro-Islam" sein, der Religions- und Glaubensfreiheit in einem Maße anerkenne, wie es der Koran derzeit noch gar nicht lehre. Die CSU sei bereit, demonstrationswilligen Muslimen ägyptische Fähnchen zum Verbrennen bereitzustellen.