Macht zerstrittene Oetker-Familie Kasse oder ist es eine Umstrukturierung?

Von Almabu

Eine der größten und angesehendsten Unternehmerfamilien Ostwestfalens und Deutschlands soll angeblich über die Nachfolgeregelung im Misch-Konzern „uneinig“ sein. Man darf wohl getrost unterstellen, daß dies nicht der einzige Dissens ist?

Jetzt war man sich aber offenbar durchaus einig die Schifffahrtssparte HAMBURG-SÜD, die mit 6 Milliarden zwar für die Hälfte des Umsatzes von 12 Milliarden verantwortlich ist, aber seit einigen Jahren defizitär sei, an den Marktführer MAERSK zu verkaufen. Dabei hatte man als HAMBURG-SÜD selbst erst im vergangenen Jahr Teile der chilenischen Reederei CCNI, genauer deren Container-Liniendienst, gekauft. Der nicht offiziell bekannt gegebene Kaufpreis soll angeblich in der Höhe eines Jahresumsatzes, also bei rund 6 Milliarden gelegen haben? Die Kassen sollten also gut gefüllt sein bei OETKER?

Eine weitere Sparte mit rund 2 Milliarden Umsatz macht wohl auch Sorgen. Der Brauerei- und Getränkebereich ist ein extrem hart umkämpfter Markt mit geringen Margen und außerdem drohe angeblich eine dreistellige  Millionenstrafe wegen verbotener Preisabsprachen?

Auch diese Sparte könnte also theoretisch ein Verkaufskandidat sein? Dann würde zwar weitere Milliarden in die Kassen gespült, aber auch der Umsatz  um dann insgesamt 8 Milliarden oder 66 Prozent, rund zwei Drittel, schrumpfen. Das wäre dann allerdings ein relativ seltenes Phänomen? Es bliebe am Ende also der Nahrungsmittelbereich mit rund 3 Milliarden, die Alk-Sparte mit 0,7 Milliarden und „weitere Interessen“ mit 0,5 Milliarden.

Was passiert wohl mit so viel Kassenbestand, ohne daß „Rolli-Wolli“, der Herr Schäuble, begehrliche Blicke nach Bielefeld richtet? Anlegen? Klar, aber auch dazu braucht es eine gewisse Einigkeit der Familie…