Weil man sich als Mächtiger nur von Zustimmung umzingelt sieht. Und die Kritiker nicht mehr bemerkt.
Nehmen wir als Beispiel Commodus. Dieser römische Kaiser lebte von 161 bis 192 seit Beginn unserer Zeitrechnung.
Er selbst hielt sich für die Reinkarnation von Herkules und für einen großen Jäger. Dies zu beweisen, ließ er von Sklaven wilde Tiere in die Arena treiben, um sie aus gesicherter Entfernung zu erledigen. Commodus Stolz über erlegte Tiere machte den Senat lachen. Der Mann war eine Schande für Rom.
Einige Jahre später erfand ein gewisser Erich Honecker – „Vorwärts immer, rückwärts nimmer!“ – die Diplomatenjagd.
Vor jeder Jagd – hält sich ein Gerücht – mussten wohl einige jüngeren Genossen eines Ministeriums jede Menge Vieh in Erichs Jagdrevier treiben, auf dass dessen Jagd erfolgreich werde. Und obwohl es zahlreiche wichtige Themen gab, über die es zu berichten lohnte, widmete sich die Hauptnachrichtensendung des DDR-Fernsehens immer häufiger dem Jagdtrieb des Großen Vorsitzenden.
Inzwischen leben wir im 21 Jahrhundert.
Der neue Kaiser Russlands geht gern jagen. Und – wissen wir anhand von Bildern aus dem Netz – reitet gern mit jenem freien Oberkörper, den er regelmäßig stählt.
Mehr noch: Hin und wieder taucht er sogar in wilden Meeren. Und was für ein Wunder – Immer wenn Herr Putin abtaucht, bringt er etwas zum Vorschein. Neulich, im Urlaub, brachte er einige antike Vasen, mache museale Kostbarkeit und lupenreinen Krimskrams an den Strand.
Selbst wenn es stimmen sollte, dass der Retter Russlands beim Schnorcheln zufällig einige Vasen fand, würde ich an dessen Stelle nie und nimmer solche Fotos zulassen. In der begründeten Befürchtung eine gehässige Weltöffentlichkeit könnte frech behaupten, die Vasen seien kurz zuvor einfach nur von den jüngeren Mitarbeitern des FSB ins Wasser geworfen wurden.
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Quellen: Wikipedia, TV-Programm “Tiere als Gladiatoren”, http://drugoi.livejournal.com/ und eigene Erinnerung.
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