Wie beginnt man einen Film, der gänzlich auf trashige Sprüche und überzogene Gewalt ausgelegt ist? Beginnt man lieber harmlos, seicht, nimmt den Zuschauer bei der Hand, hüpft mit ihm durch eine Blumenwiese, bevor massenhaft Blut das harmonische Bild zerstört? Oder – und so hat es Robert Rodriguez in seinem Sequel Machete Kills getan – zeigt man gleich zu Beginn eine noch höhere Form des Trashs, wie sie nicht einmal in diesem Film zu sehen sein wird, nur um damit schon einmal auf einen kommenden dritten Ableger hinzuweisen? Machete kills again…in Space, so heißt der Titel des kleinen Trailers, der dieser filmischen Pulp-Huldigung vorangestellt wurde. Hier – in Machete Kills - werden wir sehen, wie es soweit kommen konnte, dass der narbige Mexianer mit mehr Furchen im Gesicht als Dialogen im Drehbuch à la James Bond durch den Weltall streift und sich ein Laserschwert-Duell mit einem sinistren Bösewicht liefert.
Dahinter steckt Robert Rodriguez, ein zu Fleisch gewordenes Alter-Ego von Quentin Tarantino. Während dieser sich regelmäßig mit Ruhm und Ehre bekleckert, dümpelt Rodriguez jedoch zwischen seinen Spy Kids Filmen und zugegebenermaßen recht unterhaltsamen Trash hin und her. So ist auch Danny Trejos erster Auftritt als “schweizer” Machete in 2010 aus einer fixen Idee entstanden, die ihren Ursprung in einem Fake-Trailer hatte, den Rodriguez und Tarantino vor ihrem Grindhouse Double Feature Death Proof und Planet Terror zeigten.
Das ist aber eigentlich auch egal. Es ist blutig und macht Spaß. So merkwürdig es klingt, Rodriguez schafft es seiner Machete-Fortsetzung einen charmanten Unterhaltungswert mit auf den Weg zu geben. Dabei gilt, was für viele zweite Teile gilt, die sich als “mittleres Kind” positionieren müssen: Mehr noch als das Sequel scheint Rodriguez den Folgetitel Machete kills again…in Space im Auge zu haben und diesen zweiten Teil zum Aufbau zu nutzen. Dazu gehört dann vor allem auch Mel Gibson, in seiner megalomanen Superbösewicht-Rolle erinnert er an die guten alten Bond-Schurken, hier nur mit einem kleinen Faible für Star Wars Merchandise.
Klar wird, dass Machete der Chuck Norris einer neuen Generation werden könnte: Machete, so brutal, so albern-trashig und over-the-top er auch sein mag, er taugt durchaus zum Vorbild einer Jugendkultur. Immerhin wissen wir: “Machete raucht nicht.” und “Machete twittert nicht.” – und wenn sich die Teenies nach dem Film an diese zwei einfachen Regeln halten können, dann soll er doch bitte als unterhaltsames Intermezzo zu den sonst so ernstgemeinten Actionstreifen gesehen werden.
Originaltitel: Machete Kills
Altersfreigabe: ab 16 Jahren
Produktionsland, Jahr: USA, 2013
Länge: ca. 107 Minuten
Regie: Robert Rodriguez
Darsteller: Danny Trejo, Mel Gibson, Demian Bichir, Amber Heard, Michelle Rodriguez, Sofía Vergara, Carlos Estevez, Lady Gaga, Antonio Banderas, Cuba Gooding Jr., Vanessa Hudgens
Kinostart: 19. Dezember 2013
Im Netz: www.machetekills.de