Meine heutige Morgennotiz
Ihr Lieben,
zu Beginn meiner heutigen Morgennotiz möchte ich Euch die kleine Geschichte eines unbekannten Autors erzählen:
„Der Klugheit einer weisen Frau“
„Es war einmal ein Mann, welcher eine Reise unternahm. Er wollte Ruhe in seinem Leben finden, denn sein Leben war geprägt von Schwierigkeiten und Problemen und er fühlte sich ausgebrannt.
Er kam im Verlauf der Reise zu einer alten, weisen Frau, welche ihm Obdach in ihrer Hütte anbot. Er beschloss, eine Weile bei dieser Frau zu bleiben, und sie nutzte die Zeit, um ihn zu lehren.
Schließlich kam der Tag, an dem sie ihm 3 Steine in die Hand drückte. Sie sagte "Der Baum dort hinten, der große in 20 Metern Entfernung.
Siehst Du ihn?" "Ja."
"Du hast 3 Würfe - mit einem davon musst Du den Baum treffen,
sonst ist unsere gemeinsame Reise zu Ende." Nervös warf der Mann und verfehlte den Baum.
Sie sprach "Du hast zu weit nach links geworfen. Wenn Du Deine innere Mitte finden willst, musst Du jetzt bewusst um so viel nach rechts werfen, wie Du zuvor nach links geworfen hast."
Er warf - die Richtung stimmte, aber der Wurf war zu schwach.
Zitternd hob er an, den letzten Stein mit aller Kraft zu werfen.
Lächelnd nahm sie seine Hand, führte ihn direkt vor den Baum und sagte:
"Ich habe niemals von Dir verlangt, dass Du es Dir so schwer machen musst!"
Ihr Lieben,
wir alle kennen das, wir alle haben schon mit großen Schwierigkeiten und schweren Problemen in unserem Leben kämpfen müssen.
Und es gab sicher auch Zeiten in unserem Leben, wo wir uns ausgebrannt fühlten.
Das Erste, was wir aus unserer kleinen Morgengeschichte lernen können, ist,
dass wir bisweilen eine Ruhepause einlegen sollten.
Der alte christliche Satz, der davon berichtet, dass Gott bei der Erschaffung der Welt am siebten Tag ruhte, will uns darauf hinweisen, dass es gut ist, zumindest einen Tag in der Woche auszuruhen, einen Tag zu entspannen, einen Tag die Natur zu genießen, einen Tag auszuschlafen, einen Tag das zu tun, was unserem Herzen und unserer Seele gut tut.
Das Zweite, das wir aus unserer kleinen Morgengeschichte lernen können, ist aber noch wichtiger:
Bei unseren Problemen und Schwierigkeiten, die sich uns hin und wieder in der Weg stellen, sollten wir es uns nicht selbst so schwer machen:
Wenn wir ein Problem, eine Schwierigkeit wie einen großen Baum vor uns stehen sehen, meinen wir, nicht damit fertig werden zu können und unsere Versuche, mit dem Problem, der Schwierigkeit fertig zu werden, gehen dann oft fehl wie die Steinwürfe des Mannes.
Und genau da zeigt sich, wie wir unsere Schwierigkeiten und Probleme lösen können:
Wir sollten wie der Mann aus unserer Geschichte tapfer Schritt für Schritt auf unsere Probleme und Schwierigkeiten zu gehen und uns ihnen stellen. Wenn wir das tun, werden wir feststellen, wie der Mann in unserer Geschichte, das das jeweilige Problem, die jeweilige Schwierigkeit zu bewältigen sind, das wir damit fertig werden können.
Aus der Entfernung wirkte der Baum auf den Mann bedrohlich, fast wie ein Wesen, das ihm Angst machte, aber als er direkt davor stand, stellte er fest: „Es ist nur ein Baum!“ und er konnte den Baum leicht mit dem Stein treffen.
Ihr Lieben,
ich wünsche Euch von ganzem Herzen für diese und alle kommenden Wochen dieser dunklen Herbst- und Winterzeit, dass Ihr es schafft, wenigstens einen Tag in der Woche Ruhe zu finden und dass es Euch gelingt, zu erkennen, dass Eure Schwierigkeiten und Probleme nichts sind, vor dem Ihr Euch fürchten müsst, sondern die Ihr überwinden könnt, wenn Ihr Euch Ihnen stellt.
Ich grüße Euch ganz herzlich aus dem noch dunklen Bremen
Euer niemals aufgebender Werner
Das Foto wurde von Karin Heringshausen zur Verfügung gestellt
