OK, wenn man dies heute hört, hat wahrscheinlich wieder einmal ein Mann vergessen den Klodeckel herunterzuklappen.
Während aber die Klobrille relativ jung ist, gibt es Lesehilfen bereits sehr lange.
Mach die Brille runter:
Der 10. September gilt als unstrittig, aber bei dem Jahr wechselt Karl die Angaben wie wir die Unterwäsche (also täglich!).
Egal, wie auch immer, aber ich hätte ihn nie erkannt. Wenn er “normale” Klamotten anhätte und keine Brille würde ihn wohl kaum jemand erkennen.
Während so mach einer heute ja eine Brille mit Fensterglas trägt war dies damals undenkbar. Mann trug Monokel, Problem: Mann hatte immer eine Hand an dem Ding bzw. verkniff das Gesicht, damit es auch ordentlich halt.
ABER nun zum eigentlichen: Bis 1980 gab es in Deutschland sage und schreibe sechs Kunststoff-Fassungen für Erwachsene und zwei für Kinder, deren Kosten von der gesetzlichen Krankenversicherung übernommen wurden. Klar es gab auch andere, aber wer wollte und konnte die schon zahlen?
Auf wundersame Weise halten die Optiker bundesweit die Preise für Brillengestelle und Gläser auf luftiger Höhe. Jetzt wurde das Kartellamt aktiv.
Friedrich Kirschstein, im Berliner Kartellamt Chef der fünften Beschlußabteilung, wägt seine Worte. Da sei “etwas im Busch”, deutet er an. Und: “Die haben wir sehr scharf im Blick.”
Der Wettbewerbshüter beobachtet nicht nur, Kirschstein hat schon hingelangt. Seine Beamten sprachen kürzlich unangemeldet bei zwei renommierten Unternehmen vor, bei Carl Zeiss im baden-württembergischen Oberkochen und bei der Münchner Brillenfirma des BDI-Präsidenten Rolf Rodenstock. Unerwünschten Besuch aus Berlin bekam überdies der Zentralverband der Augenoptiker in Düsseldorf.
So titelte der Spiegel in seiner Ausgabe 49/1980.
Das kann nicht sein, dachte sich da einer und Schwupps war “Fielmann” da. 1981 schloss er mit der AOK Essen einen Sondervertrag und schuf 90 Modelle aus Metall und Kunststoff in 640 Varianten. Damit endete in Deutschland die Ära der Einheitskassenbrille.
Mach die Brille runter, galt ab da eher für die Preise derselbigen.
Als Tipp für alle geplagten Frauen:
Beheizbarer Toilettensitz mit Absenkautomatik!
Aber dann hat man das Problem, das der Kerl sich im WC einnistet
Liebe Grüße,
Andrea Bentschneider