Das gleich vorweg: das ist ein Tabak, der seinem Hause alle Ehre macht. Obwohl der Werbespruch an Nichtssagenhaftigkeit kaum noch zu übertreffen ist: “Die Halberg Pfeifentabake bestechen durch ihre farbenfrohe Mischung aus Cross Cut Virginias, klaren braunen Burleys, Black Cavendish und Flake-Stückchen. Diese besonderen Blends werden von Hand gemischt. Halberg Red Label ist die perfekte Harmonie aus natürlichen Tabakaromen und fein-süßlichen Noten.”
Ah ja! Und wie schmeckt das dann? Das steht da nicht.
Also habe ich mir eine großzügige Probe des Roten besorgt (den gelben habe ich wegen seines künstlichen Vanillegeruchs erst gar nicht probiert) und nun bereits fünf mal geraucht. Und wie schon der Geruch unverkennbar den typischen Mac Baren “Stallgeruch” aufweist; so auch der Geschmack. Ich mag ja die Tabake aus dem Hause; diese typische Honignote in so ziemlich jedem der Tabake ist mir einfach lieb. (Nicht umsonst ist die Mixture noch immer und immer noch mein All-Time-Tabak.)
Das Tabakbild ist wirklich schön; ziemlich grob zu Teil und daher vor allem für mittelgroße bis große Pfeifenköpfe geeignet, vereint es helle Virginias und dunkleren Burley mit ein paar Tupfern schwarzem BC und aufgerubbtem VA-Flake-Stücken. Der Geruch macht Appetit und vom Schnuppern bis zum Anstopfen vergeht nicht viel Zeit. Der Tabak läßt sich trotz des groben Schnitts einfach entzünden und glimmt nach dem zweiten Versuch klaglos bis zu einem Häufchen Asche herunter.
Doch nun zum Spannendsten: dem Geschmack. Neben dem immer präsenten aber leichten Honigarmoa kommt viel Süße daher. Süße, die mich an sommerreife Früchte denken lässt mit einem Hauch Vanille – und an Traubenzuckertabletten – jedenfalls an nichts, was ich wirklich definieren kann. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass mir das gefällt; auch wenn die Süße regelrecht auf der Zunge zu kleben scheint – noch Stunden nach der Füllung. (Das gibt Crossover bei der nächsten Pfeife – zwar nicht im Pfeifenkopf, aber im Mundraum.)
Allerdings gibt es ein kleines Problem mit dem Tabak: er ist mir zu leicht. Der Grundtabak könnte etwas mehr Kraft vertragen; mit Filter geraucht hat man den Mund voller süßem… Nichts. Es ist wie Zuckerwatte zu essen: vollmundiges Nichts. Ohne Filter kann ich auch noch ein wenig Tabak erschmecken; aber was ich da rauche… das erschmecke ich nicht.
Aber das muss auch nicht sein; denn die Tabake sind wirklich von hoher Qualität; wie der ganze Tabak. Von Anfang bis Ende bleibt das Aroma konstant; es gibt kein Sottern und Schmaddern und Filter bleiben zwar nicht trocken, aber relativ hell.
Fazit: wer Süßes mag sollte zugreifen! Mein Händler sagte bereits, dass der Tabak großen Anspruch findet und wohl in das “Normalprogramm” von Mac Baren eingehen wird. Aber die schöne Kiste ist es wert, schon jetzt mal 25 Euro für 100 Gramm Tabak auszugeben.
Nic