Mac Baren Cherry Ambrosia
Das ist nun wahrlich nicht mein erster Kirschtabak - und es wird vermutlich auch nicht mein letzter sein. Denn - ich kann nicht erklären, weshalb - für mich ergänzen sich Tabak und Kirscharoma gut.Allerdings gibt es hier beim Cherry Ambrosia ein paar Abstriche zu machen. Meine Referenz ist und bleibt bisher der »Black Cherry« von Samuel Gawith - und an den reicht der Mac Baren doch nicht heran.
Als ich die frisch gekaufte Dose öffnete… da roch gleich das ganze Zimmer nach der Aromatisierung. Allerdings erinnert die mich nicht so sehr an frisch gepflückte Süßkirschen sondern eher an den Geruch von Konfitüre - also viel konzentrierter, als es die einzelnen Früchte überhaupt können. Trotzdem finde ich das sehr appetitlich; appetitlich genug, dass ich nach dem Öffnen der Dose erst mal zwei Tage lang fast nur diesen Tabak rauchte.
Er ist ein bisschen zu feucht, wenn die Dose frisch geöffnet wird. Und fest gepresst, so dass diese Feuchte auch nach Öffnen der (nicht sonderlich gut schließenden) Dose lange bleibt. Das macht zwar das Rauchen etwas unangenehmer, da Feuchte auch Zungengrillen bedeutet… Da aber das Wasser darin der Geschmacktsträger ist schmeckt der Tabak, wenn er zu trocken wurde, nicht mehr nach dem, was sein Name verspricht. hier heißt es also: Kompromisse eingehen!
Ich stopfe ihn nur leicht in eher kleine Pfeifenköpfe, der Tabak quillt etwas auf und braucht Luft, um sich zu entfalten. Denn wenn er im letzten Drittel ausgeht ist ein Neuentzünden nicht unbedingt ein geschmacklicher Hochgenuss. Doch davon abgesehen: er lässt sich ruhig und entspannt rauchen. Trotz der hohen Feuchte sottet er nicht und lässt sich auch problemlos filterlos rauchen - eine gut eingerauchte Zunge ist hier jedoch Bedingung. Mit Filter wird er etwas nichtssagender, sowohl die Aromatisierung als auch das tabakeigene Aroma gehen verloren.
Und davon hat es an sich nicht so viel. Denn der Tabak ist mir zu leicht. Ich würde mir etwas mehr Kraft wünschen, der nicht von der Aromatisierung, sondern vom Grundtabak herrührt. Ich bin immer etwas versucht, zu stark an der Pfeife zu ziehen. Das jedoch ist dem Geschmack abträglich. Der Tabak wird bissig und schmeckt nach gar nichts mehr - allerdings (siehe oben) lässt er sich nach dem Ausgehen noch einmal entzünden; Genuss ist das dann aber nicht mehr. Sonst jedoch wird der leichte Tabakgeschmack von einem sanften und relativ unauffälligen Kirscharoma untermalt. Beides - der Tabak selbst und auch die Aromatisierung - sind sehr sanft - mir: zu sanft.
Der Geruch im Zimmer hat erstaunlich wenig des Aromas, das aus der Dose kommt und abgeschwächt auch im Rauch vorhanden ist. Wenn aber gelüftet wird, dann ist er wieder stark vorhanden und das dann auch noch tagelang.
Ich werde die Dose vermutlich aufrauchen - aber dann genügt es mir mit dem MB Cherry; wenn mir wieder nach Kirschen ist, werde ich wohl eher wieder zum Gawith-Tabak greifen.
Nic