Trance Reise zu Mabon
Die Herbst-Sonnenwende ist da, im Vorfeld begleitet von einem Herbst-Vollmond. Dieser war ziemlich zu spüren. Zumindest auf St. Galler Strassen.
Mabon beendet die Erntezeit. Wie aber gestaltet sich eine Erntezeit in unserem Dienstleistungs-Leben? Wir sind keine Bauern, die dem Lauf der Natur Folge leisten. Wir säen nicht, wir ernten nicht?
Doch, das tun wir. Sehr bewusst natürlich bei uns in der Schamanenstube. Was zu Yule rituell tief in die Erde gebracht wurde, zu Beltane in Kraft kam und zu Lughnasad geschnitten wird, ist nun zu Mabon auf dem Weg zu uns. Die Kraft kehrt in veränderter Form zurück: in uns hinein.
Die Ernte ist eingebracht. Es ist Zeit für das Nehmen. Und das will gelernt sein: fast ungläubig kann man zuweilen da stehen und Dinge auf sich zukommen sehen. War etwa all die Arbeit doch nicht umsonst?
Bescheidenheit
Der Gedanke, sich zwar stetig zu verausgaben und nichts davon zu haben, begleitet uns Menschen gerne und oft. Einige empfinden das als ungerecht, andere halten durch. Doch nun zu Mabon darf eine Bewegung stattfinden: eine Bewegung zu sich selbst. Eine empfangende Bewegung.
Diese Bewegung kann bewusst vollzogen werden, die Schwierigkeit liegt in unseren Augen hier im Grundgefühl. Man kann hier den "gerechten" Lohn für seine Arbeit in Empfang nehmen. Die Frage ist nur, wie dieses "Gerecht" empfunden wird. Man kann sich dem Lauf des Jahres hingeben und bescheiden, nicht fordernd, sondern als Teil der Geschehnisse empfangen.
Der Segen der Jahreszeiten kann seine Wirkung in Bescheidenheit, ja gar in Demut entfalten.
Die Sonne vollzieht heute ihre Bahn mittig, ihren höchsten Stand hat sie auf dem Äquator. Unser 23.5 Grad Taumeln um die Sonne ist heute ausgeglichen. Wir stehen da und erinnern uns an die Ideen, Wünsche und neu gelegten Ordnungen vor sechs Monaten. Wohl behütet in der Kraft der Natur haben sie sich entfaltet, sich verändert und kehren heute zu uns zurück. Die ausgesandte Kraft kehrt zu uns erfüllt zurück.
Ausgleich
Tag und Nacht sind heute ausgeglichen. Doch im Ausgleich ist mehr enthalten: der Ausgleich über die Monate, von Ostara bis Mabon. Was hat sich verändert, was haben wir erreicht? - Die Rituale der Schamanenstube binden diese Gedanken mit ein für das Sonnenfest zu Mabon: was habe ich mir vorgenommen, was hat sich im Ausgleich erfüllt?
Hinein in sich selbst, hinein in die Anderswelten
Schamanische Trance Trips
Mabon bietet viel für schamanisches Reisen. Die Einkehr zu sich selbst, der Ausgleich im Innern. Wir reisen in Trance ins eigene Empfinden der letzten sechs Monate, sehen wie Ruhe und Dankbarkeit für unser eigenes Tun sich einfinden für den Ausgleich.
Die Schamanenstube nennt es private Momente, die eine hohe Qualität der Eigen-Wahrnehmung aufweisen. Die Reisen zu Mabon können einer Bewegung des Sich-Hineindrehens in die wohlig warme Decke ähneln. Hier bin ich und spüre ich mich selbst.
So ist auch die Schule heute und morgen komplett mit acht Personen geplant. Zeit für das Empfinden von sich selbst im Wandel der Jahreszeiten.
Die Feuer stehen bereit: das Sonnenfeuer erwartet uns.