Maß halten ist nicht populär. Das Gegenteil ist mittlerweile eher Standard geworden: Höher, schneller & weiter. Aber gerade im Maß halten liegt der Schüssel zu mehr Lebensqualität, weil man(n) dann mehr vom Leben mitbekommt. Irgendjemand hat mal gesagt, dass alles seine Zeit hat, und er hatte Recht damit. Es gibt eine Zeit des Arbeitens und es gibt eine Zeit des Nicht-Arbeitens. Und für Männer, die in Partnerschaft leben, gibt es auch eine Zeit, in der das, was in der Arbeit erlebt wurde, mit der Partnerin geteilt werden sollte. Damit beide Partner auf demselben Informationsstand sind, damit beide Partner einander in Gedanken und Handlungen nachvollziehen können.
Sich mitteilen braucht Zeit
Zeit zum ankommen, zum Gesprächseinstieg finden und zum sprechen selbst. Und viele Männer nehmen sich diese Zeit nicht, weil sie im Job ranklotzen, bis sie leer und wortfaul geworden sind. Dann wollen sie nur noch eins: Abschalten, Worte sparen und sich nicht mitteilen. Das ist für Männer mit der Zeit sehr ermüdend, für die Partnerinnen mehr als frustrierend. Und so bröckelt aus dieser Dynamik heraus sehr oft unmerklich auch der Kit in der Partnerschaft.
Ein Weg aus dieser Falle ist Maß halten: Ein bißchen weniger arbeiten, ein bißchen weniger Stress und ein bißchen mehr Zeit für sich und seinen Partner. Zum kommunizieren und “da” sein. Und für ganz mutige: Es gibt auch Teilzeitmodelle für beide Partner, so dass jeder einen gesunden Teil Arbeit und einen gesunden Teil Nicht-Arbeit, sprich Frei-Zeit hat. Das erfordert aber Emanzipation von den tradierten Rollenmodellen – für sie und für ihn….
