Laut CDU entsteht ein „besserer Schutz der Öffentlichkeit“ wenn es für jeden einsehbare Ex-Knacki-Listen mit Name, Bild und Anschrift im Netz gibt. Auch der Voristzende der „Deutsche Polizeigewerkschaft“ verlangt: „Ich will wissen, wenn ein Vergewaltiger in der Nachbarschaft meiner Enkelin wohnt“. Wenn ers weiß kann er sicher besser schlafen nachdem er mal ein ernstes Wörtchen mit dem „ehemaligen Schwerverbrecher“ hatte.
Was soll denn diese gefühlsduselige und pupolistische Angstschührerei. Entweder ich entscheide mich für eine Reintegration eines Häftlings oder nicht. Und wenn nicht muss ich wohl etwas Geld in die Hand nehmen um ihn wieder einzusperren. So ist das nun mal wenn man einen Rechtsstaat betreibt. Und alles nur weil wir jetzt wegen eines Urteils des „Europäischen Gerichtshofs für Menschenrechte“ 80 Personen aus der Haft entlassen müssen.
Übrigens ist die „Deutsche Polizeigewerkschaft“ etwas ganz anderes als die „Gewerkschaft der Polizei“ und sie stehen sich in diesem Thema offenbar völlig konträr gegenüber! (siehe derStandard.at „Deutsche Polizei warnt vor Lynchjustiz bei Internet-Pranger) Die „Deutsche Polizeigewerkschaft“ vertritt die aussterbenden 80.000 und die „Gewerkschaft der Polizei“ die restlichen 170.000. Aber natürlich bezieht man sich bei uns nur auf die Quellen die einem auch die Hände waschen. „Judäische Volksfront“ und „Volksfront von Judäa“? Ketzer? Spalter?
In England gibt es solche Listen schon und (wie sollte es anders sein bei einer Hohlschuld) es kuckt sie kaum jemand an. Ist aber ein nettes dauerhaftes Leck in der Privatsphäre der Betroffenen. Warum führen wir dann nicht gleich Häftlings-Brandmarkungen wieder ein und kleben gelbe Warnhinweise an deren Wohnungen? Dann fällt schon mal das lästige Nachschlagen in der Datenbank weg. Wem das nicht reicht der kann ja auch gelbe Sterne fordern.
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- der Freitag