Lygia Pape im Museum Reina Sofía von Madrid

Das Museum Reina Sofía von Madrid präsentiert bis zum 12. September die monografische Exposition der brasilianischen Künstlerin Lygia Pape. Die Ausstellung findet in Zusammenarbeit mit dem Projekt Lygia Pape statt und wird kuratiert von Manuel Borja Villel und Teresa Velázquez.

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Unter den 250 Ausstellungsstücken befinden sich Gemälde, Reliefs, Xylografien, Kurzfilme, Gedichte, Dokumente und Performances, die anhand von Fotografien dargestellt werden. Zu den interessantesten und neuesten Stücken zählen die von Pape produzierten experimentellen Kurzfilme.

Lygia Pape wurde 1927 in Nova Friburgo, Brasilien, geboren. Sie gehört zu den großen Künstlerinnen Brasiliens und hebt sich durch ihre wundervollen Plastiken sowie ihre Obsession hervor, neue Sprachformen zum Ausdruck von Empfindungen zu erdenken. Sie war aktives Gründungsmitglied der avantgardistischen Künstlergruppierung „Frente“, die von Iván Serpa geleitet wurde und die zum ersten mal 1954 öffentlich in Erscheinung trat, als sie ihre erste Ausstellung in Rio de Janeiro präsentierte. Die Gruppe bestand aus Schülern Serpa´s sowie einigen Künstlern wie Lygia Pape und Ligia Clark. Sie waren Rezeptoren für den Disput und Einfluss der abstrakten sowie der konkreten Kunst, im Gegensatz zur modernen Malerei figurativen und nationalistischen Charakters.

1959 distanziert sich Pape von “Frente”, um sich einer Gruppierung anzuschließen, die den Konkretismus neu behandelt. Sie wird Mitbegründerin der Neokonkreten Bewegung und wirkt mit an der Ausarbeitung des Manifests, welches die zeitgenössische Kunst Brasiliens beleben sollte. Der Neokonkretismus gründet sich als Gegenpol zur Reizung des Rationalismus, der den Konkretismus förderte, und bezieht vor der antifigurativen Kunst Stellung. Er verneint die Gültigkeit der wissenschaftsgläubligen und positivistischen Gesinnungen der Kunst und wirft das Problem der Expression neu auf, indem er neue Dimensionen miteinbezieht, neue von der antifigurativen konstruktiven Kunst kreierte Sprachformen, die die Beteiligung des Betrachters erfordern, um das Werk des Künstlers zu vervollständigen.

Vor wenigen Jahren drückte Pape diese Erfahrung in einfacheren Worten so aus: “Wir distanzierten uns von der Gruppe des Konkretismus von Sao Paulo, weil sie ein zehnjähriges Arbeitsprojekt für die Zukunft kreieren wollte. Die Rio-Gruppe fand dies zu rationalistisch. Wir wollten mit Intuition arbeiten, ungebundener“.

Mit ihrem Werk Livros, durchbricht Pape den Raum zwischen dem Betrachter und dem Kunstwerk. Sie spielt mit visuellen und räumlichen Sprachmedien, um ihr Werk in eine dauerhafte Konstruktion zu verwandeln. Im Ballet Neoconcreto, ein Werk, das auf einem Gedicht aus zwei Worten von Reynaldo Jardim basiert, interpelliert sie das Leben und den Körper. Tecelares aus ihrer ersten neokonkreten Exposition zeigt einen Stich aus komplexen Kompositionen, bei dem sich die Präzision in Spannung verwandelt, indem sie mit den Zwischenräumen spielt, eine Kunst, die Pape später auch in ihren Installationen wiederholen wird.

Lygia Pape war eine außergewöhnliche Künstlerin. Ihr permanentes Streben nach Ausdrucksformen zur Miteinbeziehung des Betrachters bewegte sie dazu, im Jahre 1968 für ihr Werk Divisor mit Kindern aus den Baracken Rio de Janeiro´s zu arbeiten. Dabei verwendete sie riesige weiße Stoffbahnen mit Löchern, durch die die Kinder wie bei einem Spiel ihre Köpfe steckten.

Für mehr Informationen http://www.museoreinasofia.es/exposiciones/futuras.html

 


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