„Ein neues Lied wir heben an“ – eine Tagung zu Liedern Martin Luthers und deren Rezeption am 1. September im Wormser Rathaus
Luthers erstes Lied ist die Ballade „Ein neues Lied wir heben an“ aus dem Jahr 1523. Er schrieb den Text mit Blick auf die beiden Augustiner Hendrik Vos und Johann van Esschen, die wegen ihrer reformatorischen Überzeugung in Brüssel auf dem Scheiterhaufen hingerichtet wurden.
Im Rahmen der Festivals „Luther in Brass“ und „wunderhoeren – Tage alter Musik und Literatur“ lädt die Stadt Worms am Samstag, 1. September von 10 bis 16 Uhr zu einer Tagung ins Rathaus der Stadt ein, die sich mit den Liedern Martin Luthers und der dichterisch-musikalischen Wirkung der Reformation beschäftigt.
Dr. Kai Bremer (Universität Gießen) spricht über Luthers Liederschaffen unter der Fragestellung „Kontinuität oder Neubeginn?“. Landeskirchenmusikdirektor i.R. Martin Bartsch (Hochschule für Musik Frankfurt) stellt Johann Walters „Geistliches Gesangbüchlein“ von 1524 vor, das im Zweitdruck bei Peter Schöffer in Worms gedruckt wurde. Das geistliche Lied als Waffe gegen die „Gottlosen“ beim Lutherschüler Erasmus Alberus ist das Thema von Judith Pfeiffer (Universität Tübingen). Dr. Heike Wennemuth (Karlsruhe) untersucht die Lutherlieder in Gesangbüchern des südwestdeutschen Raumes. Bis 2008 war sie wissenschaftliche Mitarbeiterin bei der „Bibliografie deutschsprachiger Gesangbücher“ in Mainz. Die Rezeption des Chorals „Ein feste Burg“ vom Wartburgfest bis zum Wormser Lutherdenkmal ist das Thema von Michael Fischer (Deutsches Volksliedarchiv Freiburg). Der Frankfurter Studentenpfarrer Eugen Eckert spricht über „reformatorische Risiken und Nebenwirkungen auf Kirchenlieder der Gegenwart“. Eckert ist auch Stadionpfarrer in der Commerzbank-Arena und Musiker in der Band HABAKUK.
Die Tagung ist für die Teilnehmer kostenfrei. Um Anmeldung wird gebeten bei Sabine Neubecker (Tel.: 06241/853-1053, Mail: [email protected]).