Lüneburg’s Weg vom Dorf zur Handelsstadt

Der Siedlungsplatz Lüneburg wird neben weiteren, vielfach nicht sicher zuzuordnenden Plätzen bereits um das Jahr 150 n. Chr. vom alexandrinischen Geografen Claudius Ptolemäus erwähnt (als “Leuphana” oder “Leufana”) und ist deshalb einer der ersten urkundlich erwähnten Orte auf dem Gebiet Niedersachsens.

Die erste urkundliche Erwähnung Lüneburgs im Mittelalter findet sich in einer Urkunde (in: Monumenta Germaniae Historica D O1,183) vom 13. August 956, in der König Otto I. “den Zoll zu Lüneburg an das zu Ehren des heiligen Michaels errichtete Kloster” schenkt (teloneum ad Luniburc ad monasterium sancti Michahelis sub honore constructum). Eine ältere Erwähnung des Ortes in den fränkischen Reichsannalen (zum Jahre 795: …ad fluvium Albim pervenit ad locum, qui dicitur Hliuni) wird auf einen der drei Kerne Lüneburgs bezogen vermutlich auf die spätere, ab 951 als Sitz der Billunger belegte Burg auf dem Kalkberg. Der elbgermanische Name “Hliuni” entspricht dabei dem langobardischen Wort für “Zufluchtsort”. Durch archäologische Funde ist sicher, dass die Umgebung Lüneburgs zu dieser Zeit bereits besiedelt war (im Museum für das Fürstentum Lüneburg kann man zum Beispiel eine ganze Reihe qualitätvoller Exponate bewundern, die hier gefunden wurden) und die Saline zu diesem Zeitpunkt bereits ihren Betrieb aufgenommen hatte. Der Sage nach wurde das Salz von einem Jäger entdeckt, der eine Wildsau geschossen hatte und, als er das tote Tier nach Hause brachte, in seinem Fell Salzkristalle entdeckte. Er kehrte zurück zu der Stelle, wo er die Sau geschossen hatte, und so entstand dort die Saline.

Geschichte Lüneburg

Trotz der Saline war Lüneburg ursprünglich dem nur wenige Kilometer nördlich gelegenen Bardowick untergeordnet. Bardowick war älter und ein bedeutender Handelsplatz der Slawen. Bardowicks Reichtum rührte natürlich daher, dass keine weiteren Handelszentren geduldet wurden. Erst als Bardowick sich nicht Heinrich dem Löwen unterordnen wollte und deswegen 1189 von ihm zerstört wurde, bekam Lüneburg das Stadtrecht und entwickelte sich an Bardowicks Stelle zum zentralen Handelsplatz der Gegend.

Lesen Sie weiter: Lüneburg in der Hansezeit


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