Das Lüneburg die vielleicht schönste Stadt der Welt ist, habe ich euch unlägst in einer kleinen Reise-Galerie zur Stadt an der Ilmenau gezeigt. Im Sommer zieht es inzwischen unzählige Touristen in die Stadt. Wie schöne und gar nicht langweilig Lüneburg auch im Herbst ist, verrate ich euch heute. Hier meine acht persönlichen Tipps für ein paar schöne Herbstage in Lüneburg.
1. Zurück in alte Zeiten auf den Sülfmeistertage
Passend zum langen Wochenende über den Tag der Deutschen Einheit feiert Lüneburg seine Sülfmeistertage 2014 vom 03. bis 05. Oktober. Wer also noch einen Grund sucht, um Lüneburg einen spontanen Besuch abzustatten, der hätte ihn hiermit. Ansonsten empfiehlt es sich, das Spektakel für das kommende Jahr vorzumerken.
Mit viel Tamtam und Brimborium feiern die Lüneburger während der drei Sülfmeistertage im Jahr sich selbst und die Geschichte ihrer Stadt. Das Fest hat seinen Ursprung im 15. Jahrhundert, als das Salz, auf dem Stadt gebaut wurde, noch der Quell des Reichtums Lüneburgs war. Das Salz wurde in Form von Sole gefördert und in großen Pfannen gesiedet. Das Recht an den Siedepfannen besaß der Sülfmeistern, der während der Sülfmeistertage gewählt wurde. Vorher jedoch musste er seinen Mut unter Beweis stellen und so halten es die Lüneburger heute noch. Vor zwölf Jahren holten die Stadtherren das Fest aus der Versenkung und so werden die alten Bräuche rund um das Salz einmal im Jahr in Lüneburg wieder lebendig.
2. Schummriger Abendspaziergang mit der Stadtwache
Im Dämmerlicht der Laterne zusammen mit dem Stadtwächter auf den Spuren der Vergangenheit Lüneburg erkunden – das klingt doch gut! Während der Stadtwächter in dunklen Winkeln und verlassenen Ecken nach zwielichtigen Gestalten ausschauhält und nach dem Rechten sieht, weiß er so einige Schwänke über die 1000 Jahre alte Stadt zu erzählen und kommt ganz zufällig an den schönsten Stellen Lüneburgs vorbei.
Der Herbst ist die schönste Zeit für diese Führung, wenn es abends noch nicht zu kalt ist, aber die Dunkelheit rasch einsetzt. Wer der Stadtwache auf ihrem Rundgang Gesellschaft leisten möchte, findet sich am richtigen Tag gegen 18 Uhr vor der Touristen-Information am Marktplatz ein. € 8,- kostet der Spaß zurzeit, Termine und das Formular zur Anmeldung findet ihr auf der Webseite von Tourismus Lüneburg.
3. Zum wach werden ein Marktbummel
Kein Zweifel, der Lüneburger Marktplatz mit der Renaissancefassade des Rathaus’ als Kulisse ist schön. Noch schöner wird der Platz, wenn am Mittwoch und Samstagmorgen der Wochenmarkt stattfindet. Von früh morgens um sieben bis mittags um 13 Uhr kann hier allerlei Leckeres gekauft werden. Im Angebot sind viele frische Produkte direkt aus der Region, neben Obst und Gemüse, gibt es natürlich schmackhaften Käse, Fleisch und Wurstwaren und manch andere Sachen. So ein Marktbummel ist der perfekte Start in einen Tag in Lüneburg und von hier aus lässt es sich dann auch gleich ganz gemütlich weiterbummeln, z.B. An der Münze entlang in Richtung Altstadt.
4. Im Sonnenschein durch die Altstadt schlendern
Lüneburgs Altstadt ist schön und es wird nur wenige geben, die anderes behaupten. Roter Backstein, schiefes Mauerwerk und wunderschöne Giebel prägen das Stadtbild. Besonders schön ist Lüneburgs Senkungsgebiet. In der westlichen Altstadt sind die Auswirkungen der Salzgewinnung deutlich zu sehen. Das Abpumpen der Sole zog Hohlräume nach sich, die schließlich dazu führten, dass sich ein Teil der Altstadt absenkte. Wo man früher einige Stufen zu seiner Haustür hinauf ging, muss heute zum Teil eine Stufe hinunter getreten werden. Zum Beispiel in der Straße “Auf der Meere” stehen die kleinen Wohnhäuser, die von der Absenkung betroffen waren, bis heute.
5. Zum Abzappeln die “Nacht der Clubs”
Nach so viel Kultur ein bisschen Party gefällig? Dann auf zur “Nacht der Clubs“. Im Herbst heißt es in vielen Lüneburger Kneipen feiern und abzappeln zu frischen Beats von Bands aus Lüneburg und der Region. Egal ob Pop, Rock, Funk oder Soul, es ist für fast jeden etwas dabei und das Ganze mit nur einem Ticket, das Einlass in alle teilnehmenden Lokale gewährt. Für aktuell € 7,- im Vorverkauf und € 10,- an der Abendkasse ist der Spaß auch noch recht günstig zu haben und einer durchtanzten Nacht steht nichts mehr im Wege.
6. Auf den Spuren der Salzsau Salzmuseum
Ok, ganz ohne Kultur geht es in Lüneburg einfach nicht und um dieses Museum solltet ihr tatsächlich keinen Bogen machen, denn hier könnt ihr alles rund um das Salz erfahren, das Lüneburg einmal so reich und frei gemacht hat – angefangen natürlich bei der Legende um die Lüneburger Salzsau.
Von außen ist das Salzmuseum rasch zu übersehen, denn man gelangt über einen alten Güterwaggon hinein. Dieser steht etwas verloren neben einem großen Supermarkt und will erst einmal gefunden werden. So klein und unscheinbar ist das Museum im Inneren jedoch nicht und vor allem lange nicht so angestaubt, wie manch anderes Museum zu regionaler Geschichte. Absolutes Plus der Ausstellung: Sie ist nicht überladen mit Informationen und bietet eine nette Abwechslung zwischen Lesestoff und Anschauungsmaterial und der Möglichkeit zur Interaktion. Perfekt, wenn das Wetter vielleicht doch einmal nicht so golden sein sollte.
Von Oktober bis April öffnet das Deutsche Salzmuseum täglich von 10 bis 17 Uhr. Ihr findet es in der Sülfmeisterstraße 1 am Ende des Supermarktparkplatzes. Erwachsene zahlen zurzeit € 6,- Eintritt, Schüler, bzw. Kinder ab sechs Jahren € 4,-. Ermäßigungen gibt es gegen Vorlage des entsprechenden Nachweises. Wer auch auf den Wasserturm hinauf steigen möchte, um von oben auf Lüneburg herabzublicken, sollte über ein Kombiticket für aktuell € 7,- nachdenken.
7. Badespaß und Sauna im Salü
Ein wenig Entspannung und Wellness gibt es im Salü – kurz für: Salzthereme Lüneburg. Geboten wird vor allem Badespaß in wohl temperierten Wasser mit bis zu 4% Lüneburger Natursole. Wellenbad, Strömungskanal, Whirlpool – alles da und hinterher geht es zum Entspannen in die Saunawelt. Wem das noch nicht genügt, der kann sich noch eines der zahlreichen Wellnespakete gönnen und bei einer Massage die Seele baumeln lassen.
Das Salü liegt gegenüber des Hotels Seminaris in der Uelzener Str. 1-5. Es ist von der Altstadt aus zu Fuß gut zu erreichen, wer mit dem Auto kommt, findet in der Tiefgarage ganz sicher einen Parkplatz. Infos zu den unterschiedlichen Tarifen und Öffnungszeiten findet ihr auf der Webseite des Salü.
8. Ein bisschen Kultur im Theater Lüneburg
Ich weiß, so ein Stadttheater genießt ja in den wenigsten Fällen einen besonders guten Ruf. Das Lüneburger Theater jedoch mag ich getrost empfehlen. Auch wenn die wenigstens von euch ein Theater-Besuch in die Stadt locken wird – manch verregneter Herbstabend lässt sich so trotzdem retten. Egal ob Musical oder Schauspiel im großen Haus, etwas anderes Theater im T.NT (Treffpunkt.Neues Theater) oder Theater für Kinder und Jugendliche auf der Junge Bühne T.3 – Theatergänger werden auf dem Spielplan des Lüneburger Theater ganz sicher etwas finden.
Und wem es nun doch noch zu langweilig wird im herbstlichen Lüneburg, dem ist vielleicht mit einem Ausflug in die nahegelegene Metropolregion geholfen. Mit Vergnügen Hamburg verrät 11 Vergnügen, die in Hamburg immer gehen!
In diesem Sinne – viel Spaß mit dem hohen Nord im Herbst!
geschrieben von: Katzelin
Die Welt endet nicht vor der Haustür, aber sie beginnt genau dort. Katzelin reist mit Lust und Laune und immer nur, weils glücklich macht!