In der Sendung berichtet Dr. Fischer über die Praktiken der Pharmaindustrie, die diese anwendet, um die Ärzteschaft zu beeinflußen.
Oftmals geht die Pharmaindustrie dabei so unterschwellig vor, dass es den einzelnen Ärzten gar nicht bewusst ist, wie sie manipuliert werden.
Neben vieler anderer Mittel hat die Pharmaindustrie allein in Deutschland eine Armee von 15.000 Pharmavertretern im Einsatz, was der Stärke von eineinhalb Divisionen entspricht.
Statistisch betrachtet, kann ein Pharma-Hausierer gerade einmal 23,8 km² der gesamten Landesfläche abgrasen.
Auf 5.370 Bundesbürger entfällt ein Pharmavertreter und auf einen Pharmavertreter entfallen noch nicht einmal 27 von den bei der Ärztekammer zugelassenen Ärzten. Wobei man von den 27 zugelassenen Ärzten noch 6 Ärzte abziehen muss, da diese nicht als Arzt tätig sind.
Deutlicher wird das Ganze noch bei den Hausärzten ersichtlich, denn auf 4 Hausärzte kommt gerade einmal ein Pharmalümmel. Wohingegen ein Pharmalümmel statistisch noch nicht einmal 4 niedergelassene Fachärzte zu manipulieren hat.
Selbst Berufsoptimisten dürften hier geneigt sein, von einer Überversorgung an Pharmareferenten zu reden. Und alle wollen Geld verdienen. Ist die Luft zum Atmen knapper, werden die eingesetzten Mittel wegen dem Konkurrenzdruck härter und ausgefeilter. Auch das dürfte einleuchten.
Dr. Fischer sagt in dem Gespräch, dass sich die Pharmavertreter als Bestandteil des Gesundheitssystems sehen und sie fügt zugleich einen treffenden Vergleich an, denn, wenn das so wäre, dann müssten auch Autohersteller Bestandteil des Gesundheitssystems sein, weil sie Krankenwagen herstellen.
Oftmals sind ahnungs- und hilflose Ärzte die Opfer der Pharmavertreter. Irrtümlicherweise vertrauen die Patienten allen Ärzten gleichermaßen, jedoch ist die fachliche und menschliche Qualifikation unter Ärzten sehr differenziert. Das hat auch etwas mit der Ausbildung von Ärzten zu tun, die immer öfter unter dem Einfluß der Pharmaindustrie steht.
Frau Dr. Fischer liefert - wenn auch indirekt - eine Reihe von Argumenten, mit denen die zumeist aus der esoterischen Heilbranche stammende grundsätzliche Verachtung der Schulmedizin widerlegt werden. Dr. Fischer ist als "Schulmedizinerin" ein gutes Beispiel dafür.
Frau Dr. Fischer und ihre Mitstreiter gehören für mich auch zu den "Helden des Alltags". Sie kämpfen in unser aller Interesse. Ihnen ist ihre Berufung als Arzt wichtiger als materielle Vorteile zu ergattern, als dem schnöden Mammon hinterherzurennen.
Dafür sollte ihnen unser Dank gewiss sein.