Luiz Inácio Lula da Silva (*27.10.1945 in Pernambuco) ist ein brasilianischer Politiker, welcher von 2003 bis 2011 als Präsident in seinem Heimatland tätig war. Auch heute gilt er noch für einen Großteil der Bevölkerung als Volksheld. Lula nutzte seine Macht und die aufsteigende Wirtschaft um mehr als 40 Mio. Einheimischen den Aufstieg zur Mittelschicht zu ermöglichen. Die Dankbarkeit und Anerkennung dafür ist auch heutzutage noch spürbar. 2010 wurde er sogar zum einflussreichsten politischen Führer der Welt gekürt. Auch nach dem Ende seiner Amtszeit kämpft er weiterhin für Fairness und Demokratie.
Lulas Biographie:
Lula wurde als siebtes von acht Kindern im Jahr 1945 geboren und wuchs in ärmlichen Verhältnissen auf. Mit 10 Jahren lernte er erst Lesen und Schreiben. Mit 12 Jahren musste er zu arbeiten beginnen, um das Familiengeld aufzubessern. Später arbeitete er in einer Metallfabrik, in der er eine Ausbildung zum Metallfacharbeiter abschloss. Er war 25, als seine erste Frau und ihr gemeinsames ungeborenes Kind an Hepatitis B starben. Lula hatte damals nicht genug Geld, um die medizinische Versorgung zu übernehmen.
Über seinen Bruder bekam Lula Kontakte zur Gewerkschaftsbewegung, von welcher er 1975 zum Vorsitzenden gewählt wurde. Dort durfte er ca. 100.000 Arbeiter vertreten. Zu dieser Zeit der Militärdiktatur organisierte Lula zahlreiche illegale Streiks, die seine Bekanntheit deutlich erhöhten. Mehrere Male landete er dafür im Gefängnis. Da die Ergebnisse dieser Proteste seiner Ansicht nach dennoch nicht zufriedenstellend waren, gründete er schließlich die sozialdemokratische Partido dos Trabalhadores, PT ("Partei der Arbeiter), die schon bald 400.000 Mitglieder zählte. 1986 wurde Lula als Vertreter des Bundesstaates São Paulo in den Kongress Brasiliens gewählt, wo er mit PT die Möglichkeit erfasste, wichtige Rechte für der Arbeiter in der Verfassung zu verankern.
Im Jahr 2002 konnte er die Präsidentschaftswahl klar für sich entscheiden und überraschte mit seiner Organisation Fome Zero ("Null Hunger") die Bevölkerung, denn er schickte Kabinettsmitglieder in Armenviertel, um die dortige Not zu lindern. Er sah sich selbst als Führer der Armen, derjenigen, denen man keine Rechte oder Aufmerksamkeit schenken wollte.
Des Weiteren pflegte Lula wichtige Handelsbeziehungen zu Indien, Afrika und China. Er war ständig auf Reisen, um seine Ideen und Philosophie von einer multipolaren Welt zu vermitteln und dafür mochten ihn die Leute. Reden ist Lulas Stärke, die er richtig einzusetzen weiß. International wird er von Politikern respektiert und geschätzt. Er ging als gutes Beispiel voran, um das Minderwertigkeitsgefühl der Brasilianer gegenüber den USA und Europa abzubauen. Beim G-8-Gipfel, 2008, unterstrich er dies, als alle auf George W. Bush warteten. Als dieser hereintrat, standen alle bis auf Lula auf, und er befahl auch seinem Außenminister, es ihm gleich zu tun. Er begründete dies damit: "Als ich hereinkam, ist schließlich auch keiner aufgestanden."