Lügner sind immer eine gute Idee… Zwei Buchempfehlungen

Manche Bücher machen Spaß, weil sie schön geschrieben sind und verzaubern, andere weil sie sich genau so entwickeln wie du es nicht erwartest. Zwei Bücher – einmal mit und einmal ohne Überraschungen!

“Paris ist immer eine gute Idee” von Nicolas Barreau (2014)

Lügner sind immer eine gute Idee… Zwei BuchempfehlungenAch ja, Monsieur hat wieder eine herzwarme Liebesgeschichte geschrieben… dieses Mal dreht sich alles um Rosalie und Robert, einer Illustratorin und einen Literaturprofesser/Anwalt, die sich schicksalhaft im Postkarten Laden treffen und durch eine wunderschöne Kindergeschichte miteinander verbunden sind, dessen Entstehungsgeschichte sie versuchen gemeinsam zu ergründen.

So verzaubt wie es klingt, ist es auch. Aber… den Zauber von “Das Lächeln der Frauen” schafft der Autor nicht mehr ganz einzufangen. Denn zum einen gibt es keinerlei Überraschung innerhalb der Handlung. Alles ist vorhersehbar und endet genau so, wie man es sich vorstellt. Zudem nimmt der Autor durch Vorgriffe immer wieder den Ausgang einer ohnehin schon absehbaren Handlung vorweg, so dass es nur noch um das Wie geht, aber das reicht nicht um Spannung zu halten… Und zum anderen sind die Figuren wahnsinnig sterotyp (Rosalie ist einfach gegen alles, was gerade Trend ist und Robert hat wenig charakterliche Eigenheiten vorzuweisen), die Szenerie ist wahnsinnig romantisiert durch clichehaftes Wissen über Paris (noch ein Grund, warum ich es immer wahrscheinlicher finde, dass es sich beim Autor nicht um einen Franzosen handelt) und das schlimmste, was den Protagonisten passiert, ist am Ende der Hundekot am Schuh.

Dennoch… es ist eine schöne Geschichte zum verträumten Nachhängen der Liebe, die sich angenehm und zufriedenstellen lesen lässt. Manchmal reicht das ja auch schon.

“We were Liars” von E. Lockhart (2014)

(noch nicht in deutscher Übersetzung erschienen)

Candence Sinclair ist im Gegensatz zu Rosalie eine extrem vielschichtige Persönlichkeit. Sie und ihre Familie treffen sich jeden Sommer in einem Haus am Meer bis ein Unfall passiert, an den sie sich nicht mehr erinnern kann. ALügner sind immer eine gute Idee… Zwei Buchempfehlungenls sie zwei Jahre später zurückkehrt, stimmt etwas nicht. Du weißt als Leser ganz genau, dass hinter diesem Unfall noch einiges mehr steckt, aber du kannst absolut nicht voraussehen, was das ist. Umso größer die überraschende und tragische Auflösung, auch wenn der Weg dorthin etwas lang scheint, weil ohne dieses Wissen einige Details als unwichtig und uninteressant erscheinen. Aber es ist wie bei McEwan: die letzten Seiten werfen ein neues Licht auf die ganze Geschichte – und das mag ich richtig gerne!

E. Lockhart entwickelte sich zu einer herausragenden Jugendbuchautorinen im englischsprachigen Raum und hat mehr Bekanntheit in den deutschsprachigen Ländern verdient! Ich mochte ihre Art zu schreiben sehr und freue mich darauf weitere Bücher von ihr zu lesen. Ich kann sie Jugendbuch-Fans nur ans Herz legen!



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