Es ist der Schlusspunkt einer Eishockey-Saison, in der der HC Lugano durch das Unvermögen anderer Teams in die Playoffs gekommen ist. Hätte, wäre, wenn, der HC Lugano hat die Playoff-Viertelfinal-Serie gegen den EV Zug 0:4 verloren. Und obwohl sich die Mannschaft gegen die vier Niederlagen stemmte, sah es nie so aus, als hätte sie den Zugern etwas entgegenzusetzen.
Nun wurde bekannt, dass der HC Lugano den Vertrag mit dem kanadischen Trainer Greg Ireland nicht verlängert. Schon Ende letzten Jahres waren angeblich neue Trainernamen durch die Spielerkabine gegeistert. Wer auf Ireland folgen wird, ist noch offen. Gesucht wird wohl wieder ein Trainer, der die Hockeyorganisation im Süd-Tessin auf magische Weise besser macht. Der HC Lugano muss ja seinem Spitznamen «Grande Lugano» gerecht werden. Seit dem letzten Meistertitel 2006 in der National League A hat aber kein einziger Trainer Lugano wieder zu alter Grösse geführt. Daher stellt sich die Frage, ob es überhaupt irgendjemand schaffen wird, oder ob es tieferliegende Probleme gibt, die ein neuer Coach allein nicht lösen kann.
Der HC Lugano erreichte beispielsweise 2016 und 2018 den Final – verlor jedoch jeweils gegen Gegner, die am Ende spielerisch klar besser waren. Seit der Einführung der Playoffs haben die «Bianconeri» sieben Titel geholt. Lugano galt lange als Erfolgsteam, heute spielen die Tessiner nur noch finanziell oben mit. Den Titel des ewigen Meisterkandidats darf der HC Lugano nun getrost an ein anderes Team weiterreichen.
Offen ist, ob Club-Präsidentin Vicky Mantegazza schon mal darüber nachgedacht hat, dass es mehr als nur einen Trainerwechsel braucht. Die Stelle von Sportchef Roland Habisreutinger, seit 2009 im Amt, steht nach aktuellem Stand nicht zur Disposition. Vielleicht sollte man sich das beim HC Lugano aber einmal in Ruhe überlegen. Seit 2009 haben zehn verschiedene Trainer die «Bianconeri» gecoacht. Doch nur einer hat als Sportchef die Fäden gezogen.