Ludwig "Wickerl" Adam

Ludwig
Ludwig "Wickerl" Adam

Lasst am heutigen Tag (21.12.2012) alle vom Weltuntergang schwafeln, wir möchten noch, sollte es doch aus sein, den Ludwig "Wickerl" Adam 
(http://de.wikipedia.org/wiki/Ludwig_Adam) hier ins Herrgottswinkerl stellen.
Nicht nur als stiller Großer, der hinter so vielen Namen steht, die die österreichische Musikszene geprägt haben und zu irgendeinem Zeitpunkt durch seine Hallucination Company (http://de.wikipedia.org/wiki/Hallucination_Company) hervorgegangen sind.
Andy Baum 
Hans Hölzel (Falco)
Hansi Lang 
Miki Malör
Günter Mokesch (Mo)
Karin Raab
Thomas Rabitsch
Harri Stojka
Tini Kainrath
Geri Schuller
Titus Vadon (Das Balaton Combo)
Zebo Adam (Russkaja)
Gerald Gradwohl (Threeo)....
Im Gegensatz zu den sonstigen Gepflogenheiten hier, möchte ich keine Links zu irgendwelchen You Tube Videos verlinken, weil diese die Bühnenpräsenz von Wickerl Adam und seinen wechselnden Musikern nur ungenügend wiedergeben können.

Egal ob er früher selbst einfach Zappa spielte (nach seinem Schlaganfall wird das wohl nimmer so einfach gehen) oder noch heute in irrwitzigen Kostümen über die Bühne schwebt, Musik, Text und Show gehören zum Gesamtbild.

Deshalb nur hier eine Zitat des Hansi Lang über seinen Mentor, das viel mehr über den Menschen und Künstler Adam sagt, als jedes Briefmarkenvideo:
»Was Wickerl damals für Wien war und für einen großen Teil seiner jungen Musiker, kann man gar nicht groß genug herausstreichen. Fünf Striche müssten es sein: Einen für sein untrügliches Gefühl, Persönlichkeiten zu erkennen. Einen für seine vorurteilslose Toleranz für alles Menschliche. Einen ganz dicken für seinen absoluten Positivismus. Einen noch dickeren für sein unbestreitbares und vielleicht auch unbewusstes Wissen, wie man aus außergewöhnlichen und höchst sensiblen Menschen mutige Künstler macht. Ich kann mich auch an Fälle erinnern, wo er aus sensiblen Künstlern mutige
Menschen gemacht hat, ob sie es blieben, das lag natürlich nicht in seiner Macht, aber er war der, der die Dinge ins Rollen brachte. Dafür auch einen Strich: für seine Liebe. Sie steht über seinem ganzen Wirken.«
»Vielleicht sagst du jetzt, dass ich übertreibe, aber ich muss das tun, denn in dieser Stadt wird so viel vergessen. Sie vergessen alles, die Leute. Wien ist eine Stadt, in der sich die Menschen gegenseitig vergessen, sie vergessen
wer, sie vergessen was, wann und wo, und zwar aus einer Faulheit heraus, die ich nur als eine lieblose Faulheit bezeichnen kann, eine Faulheit, die ihresgleichen sucht. Sie sind zu faul, um das Leben zu respektieren und sie
respektieren sich vor allem selbst nicht. Für die Wiener scheint die Liebe Arbeit, der Selbstrespekt geradezu Knochenarbeit zu sein. Sie sind die
Einsamen aus Faulheit. Die Selbstmörder aus Faulheit. Einsam und faul.«
Und da fürchten sich manche heute vorm Weltuntergang?
Die Welt ist schon längst untergegangen.

Dass wir es noch nicht begriffen haben, verdanken wir 
nicht den Ärzten, 
nicht den Gelehrten,
nicht den Bänkern,
nicht den Politikern,
nicht all den anderen Flachwurzlern. 
Nur Künstler wie Wickerl Adam geben uns manchmal das Gefühl, 
dass es ein Leben vor dem Tod gibt.
Interview: http://www.concerto.at/4-06/adam.htm 
Aktuelles Projekt und CD: Circus der Hallucinationen 
http://www.residenzverlag.com/upload/titles_doc/doc2_1169.pdf


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