Lucky Peach Food Magazin von David Chang

Von Token

Heute stelle ich euch mal was anderes vor, nämlich ein Food Magazin und zwar nicht irgend eines, sondern Lucky Peach! :) Lucky Peach ist ein englischsprachiges Magazin, welches 4 mal im Jahr erscheint. Jeweils eine Ausgabe pro Jahreszeit. Entwickelt wurde das Magazin von David Chang einem sehr bekannten amerikanischen Koch (mit koreanischen Wurzeln) und Besitzer der Momofuku-Restaurantreihe in den Staaten, welche sich auch mit Michelin-Sternen schmücken können.
Das erste Restaurant, welches David Chang als erstes eröffnete war die Momofuku Noodle Bar. Das Wort "Momofuku" kommt aus dem japanischen und bedeutet Glückpfirsich, also Lucky Peach! ^^ Allerdings hat er sein Restaurant vor allem nach dem Erfinder von Instant Ramen genannt haben: Momofuku Ando. Ein perfekter Name für eine Nudelbar! :D
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Lucky Peach ist also die Magazinreihe von David Chang. Das Magazin ist genauso kreativ wie er und bearbeitet die verschiedensten Themen aus der Foodwelt. Jede Ausgabe widmet sich einem Überthema. Ich habe die Ausgabe 15 (Thema Pflanzen), 16 (Thema Fantasy) und 17 (Thema Frühstück). Es ist kein typisches billiges Koch-Magazin, wie wir es kennen, sondern beinhaltet viel mehr Reportagen, Interviews, Berichte, Fotoreihen, Comics und andere Auseinandersetzungen rund um das Thema Food. Rezepte sind aber auch drin.
Und das Beste: Viele Themen und Rezepte haben einen asiatischen Twist. Erstens weil auch David Changs Küche sehr asiatisch inspiriert ist und zweitens weil nicht nur er, sondern viele der Autoren des Magazins Amerikaner asiatischer Abstammung sind. Und wir wissen alle, dass vor allem Asiaten besonders große Foodies sind. ;)

Hier einige Beispiele:

Die Magazine setzten sehr viel auf Illustration, was mir sehr gut gefällt. In einem Artikel geht es um verschiedene Speisen aus bekannten Fantasy-Romanen, wie z. B. der Herr der Ringe, Harry Potter oder Game of Thrones. Es wird analysiert, warum das Essen in Fantasygeschichten meist an deftiger englischer Hausmannskost angelehnt ist und nie abstrakt, wie eben Fantasyessen eigentlich sein müsste. Ein sehr interessanter Artikel und sehr empfehlenswert! :)

Hier ist ein Comic über 2 Vögel, die eine sehr große Liebe zu Pflanzen hegen. Sehr witzig gemacht!
Diese Fotoreihe zeigt sehr gut, wie kreativ man das Thema Food aufgreifen kann. In dieser Serie werden Gerichte nach bekannten Kunstgemälden gekocht und präsentiert. Es gibt kein Rezept dazu, sondern nur eine Beschreibung des Originalwerks und eine Begründung des Kochs, wieso er sich für eben diese Interpretation entschieden hat. Die Speisen gehören zur Fine Cuisine, welche sowieso kaum zuhause nachkochbar wären.

In der Ausgabe 15 gab es einige tolle Reportagen. Z.B. über einen amerikanischen Cowboy, der Hoshikaki (japanische getroknete Kaki) herstellt. Und darunter seht ihr eine Interviewreihe mit englischen Gemüsezüchtern , die regelmäßig an Riesengemüse-Wettbewerben teilnehmen. Habt ihr jemals so einen riesigen Kohl gesehen? o_O
Es gibt aber auch sehr ernste Reportagen z.B. über die Herstellung von Zucker. Die ganze Industrie und damit verbundender Ausbeutung, die dahinter steckt. Das Magazin behandelt also nicht nur Friede-Freude-Eierkuchen-Themen, sondern ist auch kritisch und schärft unser Bewusstsein z.B. beim Einkauf. Das finde ich besonders gut.

Und zu allerletzt ein Beispiel zu dem asiatischen Twist, den ich oben meinte. Hier werden 3 verschiedene Mapo-Tofu Varianten mit Rezepten gezeigt, miteinander verglichen und analysiert. So ein Thema, besonders in dieser Ausführlichkeit, findet man kaum in einem deutschen Kochmagazin.

Fazit:  
Wer durch und durch an foodrelevanten Themen interessiert ist, gerne auch mal über den Tellerrand schaut, sich inspirieren lassen möchte und auch mal kritische Themen aus der Foodwelt vertragen kann, dem kann ich Lucky Peach nur empfehlen! Es ist rundum ein gelungenes Magazin mit kaum Werbung drin und sonstigen, für mich eher nervigen, Produktempfehlungen. Einziger Nachteil: man muss Englisch können.
Bestellt habe ich meine Exemplare über amazon, was  mir zunächst als einfachster Weg erschien. Da ich mich bis jetzt noch nicht über Einkaufen oder Bestellen von Produkten aus Amerika beschäftigt habe. Es gibt einen Lucky Peach Store, aber sofern ich gesehen hab, kostet der Versand nach Deutschland über 20$...