Lucky Cap Espresso & Brew Bar

luckycap

Bohnen:

  • La Bella (Guatemala), honey processed
  • Moplaco (Yirgacheffe, Äthiopen), natural
  • Sidamo (Äthiopien), washed

Röster: Lucky Cap Micro Roastery, Ungarn

Maschine: La Scala Carmen (Siebträger)

Wo: Mühlegasse 29, Zürich

Bericht:

Die Zürcher Kaffeeszene ist gerade etwas internationaler geworden. Derart international, dass man sich beim Betreten des neuen Lucky Cap auch fast ein wenig wie in einer anderen Welt fühlt. Die Mitarbeiter kommunizieren miteinander in ungarisch, die Kaffeemaschine hinter dem Bartresen ist zur Abwechslung mal weder von La Marzocco noch von Dalla Corte und auch einrichtungstechnisch lässt sich das Lokal nicht einfach in die gängigen Muster wie shabby-chic oder italianità verorten. Aber so unvertraut der erste Eindruck sein mag, so schnell bemerkt man auch wie universal und verbindend Kaffee ist. Die Worte V60, Chemex und Aeropress auf der Karte sind nicht nur deshalb herzerwärmend weil sie vertraut sind, sondern vor allem weil sie in Zürich nach wie vor keine Selbstverständlichkeit sind. Auch wenn ich später natürlich noch einen Espresso probieren werde, macht der Filterkaffee gleich den Anfang, vor allem weil die Geschmackswahrnehmung in dieser Reihenfolge etwas einfach zu bewältigen ist. Ich entscheide mich also für einen V60 und warte während die Barista sich sorgfältig ans Brühen macht. Die Wartezeit wird mit einem Glas Wasser überbrückt, und als ich dann den hübsch auf einem Holzbrett servierten Kaffee weg schlürfe wird mir sogar plötzlich noch ein sogenanntes Kürtöskalács zum Verkosten serviert. Dabei handelt es sich um eine ungarische Spezialität, ein Gebäck dass als lange Röhre gebacken wird und dann in Tranchen serviert wird. Wer noch mehr ungarische Kulinarik möchte, findet zudem auch Spirituosen und Süssweine im Angebot. Der Filterkaffee ist sehr ausgewogen und mild, was zugleich auch als einziger Kritikpunkt vermerkt werden muss, denn man könnte auch sagen etwas zu ausgewogen und mild, bzw. ohne spürbare Aromen die dem Kaffee einen typischen Charakter geben würden. Der Espresso hingegen kommt ziemlich kräftig daher, aber säurebetont und viel näher am „Third Wave“-Ideal als an der italienischen Espressotradition. Da ich bekanntlich etwas puristisch veranlagt bin, entgeht mir jedoch die eigentliche Spezialität des Hauses, denn die Barista ist die drittbeste Latte-Art giesserin der Welt (2014) und würde bestimmt tolle Cappuccino kreieren. Je mehr wir ins Gespräch kommen, je mehr wird klar, dass Edit mit viel Herzblut bei der Arbeit ist. Sie zeigt mir Samples aller in Ungarn gerösteten Bohnen – wieder auf einem Holzbrett – und auf einmal sind auch die sprachlichen Barrieren nicht mehr so gross, denn Leidenschaft für Kaffee sieht in jeder Sprache etwa gleich aus. 5 Zürich-Bohnen für das neue Lokal bei der Zentralbibliothek, das nicht nur eine bisher untervertretene Küche nach Zürich bringt, sondern für Kaffeeliebhaber mit dem Filterangebot und weltklasse Latte Art einiges zu bieten hat.



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