Letztens sagte ich zu einem guten Freund
ich wäre nicht ich, wenn ich das nicht ausprobieren würde
So bin ich. Mindestens wenn es ums Essen geht. Ich mag keine Avocados, aber ich kaufe sie immer wieder und mache dann womöglich Salat, der unerwarteter Weise doch mundet daraus. Rote Bete macht, dass ich mich schüttel – aber ich suche so lange, bis ich ein Rezept habe, dass mir schmeckt. Ich bin der Meinung, ganz oft, lässt sich ein Schmeckt-Nicht durch die richtige Qualität oder richtige Zubereitung eines Lebensmittels therapieren. Und wenn man mir nicht sagt, dass es Thunfisch-Pizza ist, dann mag ich auch Thunfisch-Pizza ;-)
So kommt es, dass Dinge, die ich längst in die Kiste nie-wieder, nein-auf-keinen-Fall, das-geht-nun-wirklich-nicht geschoben habe, doch immer wieder hartnäckig ihren Weg zurück auf meinen Teller finden. Je schräger, desto größer die Herausforderung, desto unbedingt-er möchte ich es probieren.
Diese “Ei-Brötchen”, Low-Carb-Schnitten, hatte ich schon ausprobiert und für brrrr befunden. Großes, fettes BRRR! Dann las ich ein Rezept auf einem amerikanischen Low Carb-Blog. Ein absolut wichtiger Schritt (Do not skip this! It’s essential!), wurde dort geschrieben, ist es den Toasty im Anschluß aufzuschneiden und in der Pfanne zu grillen.
“Ja, das macht Sinn,” dachte mein den-letzten-Low-Carb-Mikrowellen-Ei-Toasty-vergessen-habendes-Ich. “Da bekommt der Toasty noch mal Aroma und eine tolle Kruste.”
5 Minuten später stand ich in der Küche: In einem kleinen Schälchen schmolz ich mit Hilfe der Mikrowelle 2 TL Butter. Ich gab 1 Ei und 2 EL Mandelmehl hinzu, 1 Msp. Backpulver und 1 Prise Salz. Ich verquirlte alles und stellte es für 1 1/2 Minuten in die Mikrowelle. Nach dem arbeitseifrigen ping meiner Mikrowelle nahm ich den Toasty heraus, löste den Rand und stürzte das Schälchen. In einer Pfanne schmolz ich etwas Butterschmalz, ich teilte den Toasty in der Mitte und briet beide Scheiben von beiden Seiten goldgelb an.
Die gerösteten Toasty-Hälften nahm ich aus der Pfanne und nutzte die Resthitze, um ein Spiegelei zu braten. In der Zwischenzeit bestrich ich eine Hälfte des Toasties mit Pesto, die andere mit geröstetem Knoblauch, der noch vom Vortag übrig war. Ich belegte ihn mit Parmaschinken, dem fertigen Spiegelei – obenauf ein paar Sprossen und natürlich die zweite Toasty-Hälfte.
Sieht lecker aus, oder?
Es war…
…interessant. …mal ganz was anderes. …etwas, das man nicht alle Tage isst.
Nur um hier ganz klar zu sein – es war NICHT: lecker, wiederholungs-würdig, empfehlens-wert. Aber auch Küchenunglücke haben eben ihren Platz in der Welt.