Loveparade: Sicherheitskonzept

Von Andy
Sie haben sicherlich diverse Verfilmungen von Katastrophen gesehen. Was fällt dabei auf? Die Warner und Skeptiker werden verlacht, nicht ernst genommen, als Spinner oder Spielverderber bezeichnet und möglichst schnell ausgeschaltet.
Bauchgefühl? Was hat der SPON denn da veröffentlicht?
"14 Jahre lang hat seine Firma die Sicherheit bei der Love Parade mit gewährleistet. 14 Jahre lang gab es keine Toten. 14 Jahre lang hat keiner damit gerechnet, dass es ausgerechnet auf diesem Festival zur Katastrophe kommt."
In all' den Jahren sind die Menschen nicht in einem Gelände wie Vieh eingezäunt worden. Es gab bei den vorangegangenen LPs genug Fluchtmöglichkeiten. Es waren nicht 16 Überwachungskameras, sondern mindestens 17. Man munkelt, es wären 18 gewesen. Ich frage mich, warum sie Kamera Nummer 13 nicht im Visier hatten? Es wurden noch nie so viele Kameras eingesetzt. Warum wohl?
Lassen Sie den Artikel auf sich wirken und denken Sie sich Ihren Teil. Es gibt Formulierungen in dem Text, die uns ärgern: "dem Strom der Menge willenlos hingaben..., verschwitzte Raver."  Er freut uns für Herrn Dietrich, dass der Kameraton nicht lief. Wir haben viele Schreie gehört. Wir konnten nicht helfen, aber das Umfeld beruhigen und nach dem glücklichen Verlassen des Geländes Ordner, Polizei und Rettungskräfte informieren. Ihre Reaktionen waren eindeutig. Sie wussten von nichts. Uns haben die Ereignisse der LP gelehrt wie schnell man ungeahnt in eine Katastrophe geraten kann. Wie hilflos und ausgeliefert man ist und das Wort Verantwortung für etliche Leute ein Fremdwort zu sein scheint. 
Durch etliche Gespräche wissen wir viele Dinge vom Hörensagen z. B. über die Funklöcher und das Handyversagen. Komischerweise funktionierten die Handys der VIPs. Uns fehlen die Beweise. Wenn die Leute sich nicht öffentlich äußern wollen, weil sie Angst um ihre Arbeit und ihre Existenz haben, ist das schwierig. Wir kennen Polizisten, denen man eine Maulschelle verpasst hat. Wir stellen keine Zeugenaussagen ein, wenn wir nicht das Einverständnis dieser Personen haben. Ich wünschte mir, sie geben sich einen Ruck und öffnen sich öffentlich.
Ich habe mir beim SPON zwei Kommentare geklaut, die mir gut gefallen: 
"Von einer Meute zu sprechen in Ihrem Artikel ist schon sehr fragwürdig meine Damen und Herren des Magazins. Es sind immer noch Menschen. Das sich nach über einem Jahr tolle Hechte zu Wort melden dürfen in Ihrem Blatt mach mich fassungslos. Eine Veranstaltung mit nicht einmal einem drittel der Menschen in Duisburg erfordet ein Sicherheitsplan von 2-3 Jahren!! Man hat dieser Stadt Duisburg einen Makel aufgedrückt durch Fehlentscheiungen die seines gleichen suchen. Es fehlt bis heute der all entscheidende Satz alle massgeblich Beteiligten:WIR HABEN UNS GEIRRT und ES TUT UNS UNGLAUBLICH LEID.


Was Sie da schreiben ist völliger Unsinn. Meine Bekannte und ich nähern uns eher dem Rentenalter und keineswegs waren dort nur Jugendliche anzutreffen. Ich sah keine Betrunkenen und aggressiven Randalierer. Bei jedem Bundesliga Spiel, das ich besuche, geht es ruppiger zu, als was wir dort bis zur Panik vorfanden."
Unsere Gruppe war mit drei Generationen vertreten. Um uns herum sahen wir Menschen vom Kinder- bis zum Rentenalter. Randalierer haben wir nicht gesehen. Manch einer hatte zu tief in die Flasche geschaut oder am Joint gezogen. Das haben wir im Vorübergehen auf dem Weg zu dem von uns auserkorenen Platz gesehen. Man kann die Besucher nicht unter Generalverdacht stellen. Ja, beim Fußball kann es ruppiger sein. Deswegen bin ich mit meiner Brut jahrelang zum Fußball gegangen und auch zur LP erfolgte der Begleitschutz.