Allerdings ermittelt sie nicht gegen alle Verantwortlichen, sondern gegen elf Bedienstete der Stadt Duisburg, vier Mitarbeiter des Veranstalters Lopavent und gegen einen Polizeibeamten. Der OB Adolf Sauerland (CDU) und der Veranstalter Rainer Schaller bleiben (noch?) verschont.
Zur Erinnerung: Erst am Morgen der Loveparade ist die Veranstaltung genehmigt worden. Diese Vorgehensweise läßt die Vermutung zu, dass sich die Obersten der Stadt in alle Richtungen abgesichert haben.
Dr. Motte, der Erfinder der Loveparade, sprach von einem Skandal und gab den Veranstaltern der Technoparade die Schuld für die Katastrophe. Er sprach wegen des engen und einzigen Zugangs von einem krassen Managementfehler und unterstellte den Veranstaltern Profitgier.
Wenn man die Augenzeigenberichte und die vielen Videos bei you tube verfolgt, darf man sich die ernste Frage stellen, warum "nur" wegen fahrlässiger Tötung ermittelt wird und nicht wegen Mordes? Habgier ist ein Mordmotiv. Und warum richtet sich die Anzeige gegen "unbekannt"?
Wenn man sich der Planung, den vielfachen Warnungen im Vorfeld ( zum Teil schon mit der Ankündigung: “Das wird Tote geben” oder “Das ist Wahnsinn”), dem abgeschlossenen umzäuntem Gelände mit dem engen Tunnel als Todesfalle und dem operativen Versagen unmittelbar vor und während der Katastrophe widmet, bekommt man viele Zweifel.
Immer wieder berichteten Augenzeugen, dass Polizisten 30-45 Minunten vorher vielfach von Loveparade-Besuchern vor Ort auf eine drohende Massenpanik hingewiesen wurden, aber darauf nicht reagierten. Deshalb ist es verwunderlich, dass nur gegen einen Polizeibeamten ermittelt wird. Es gab teilweise eine gestörte Kommunikation zwischen den Polizeieinheiten. Die linke Hand wusste nicht. was die rechte tut. Teilweise wussten Besucher eher von der Massenpanik als die Polizisten! Das haben wir selber erleben müssen. Wenn man sich dieses Gesamtbild der Ereignisse anschaut, bekommt man den Eindruck, dass hier mit Absicht geschludert wurde.
Aber warum? Spekulieren wir ein wenig und betätigen uns als "Verschwörungstheoretiker". Vielleicht um in Zukunft Großveranstaltungen, bei denen Menschen feiern, aber vor allem demonstrieren wollen, verbieten zu können? Wenn man bedenkt, wie hart Polizisten auf Befehl der Innenministerien bei Demos im vergangenen Jahr vorgegangen sind, ist diese
Theorie nicht so abwegig.
Berichte der vergangenen Tage nach der Loveparade:
"Mehr Geld für Opfer des Loveparade-Unglücks
Anwalt aus Duisburg zeit Loveparade-Ermittler an
Streit um Auftritt von OB Sauerland an Duisburger Realschule
In Amt und Unwürden; Oberbürgermeister Sauerland nach der Love Parade
OB Sauerland: "Wir standen unter Schock"
Anscheinend stehen sich die CDU und die katholische Kirche sehr nahe. "Kirche setzt Ketchupspritzer Karling vor die Tür. Wie Rolf Karling, der Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland mit Ketchup bespritzt hatte, von seinem Anwalt erfuhr, steht das Strafverfahren gegen ihn vor der Einstellung. Allerdings muss er demnächst seine Wohnung räumen....Sein Vermieter, die katholische Gemeinde Christus-König, berichtet er, habe ihm zum 31. März die Wohnung gekündigt: „Ich wohne dort seit September und habe einen Vormietvertrag, den der Kirchenvorstand noch bestätigen müsste. Teile des Kirchenvorstandes verweigern das aber, weil sie ,so einen’ wie mich nicht im Haus haben wollen.“
Wie man die Ketchupaktion bewertet, ist Ansichtssache. Von einem Attentat zu berichten, ist arg überzogen. Unter einem Attentat versteht man eine Gewalttat, die auf die Schädigung oder Tötung einer hochgestellten Person abzielt. Das Wort Anschlag wäre angebrachter liebe Medien, weil man hier von einer Sachbeschädigung (Brille, Kleidung) ausgeht.