Lovelybooks versus Goodreads Teil1

Von Gecko
Das mich an Lovelybooks so einiges stört, das habe ich ja schon mal geschrieben... der Artikel ist der meistbesuchte auf meinem Blog. Das ist ein wenig seltsam, aber andererseits auch verständlich, viele Kritiken zu Lovelybooks habe ich nämlich im Netz nicht gefunden... und schmutzige Wäschewaschen zieht Leser wie die Bildzeitung.
Trotzdem mag und möchte ich die beiden Seiten jetzt mal miteinander vergleichen... und ihre Vor- und Nachteile nebeneinander stellen. Dabei ist mir klar, das jeder Leser sicherlich sehr unterschiedliche Vorlieben hat und daher die Meinungen auseinander gehen können. Fühlt euch frei diese mit mir zu teilen.
Erster Eindruck (unangemeldet):
Beide Seiten haben ein recht schlichtes Design. Goodreads ist da noch schmalspuriger als Lovelybooks, das mit ein wenig rot und grau einige Akzente setzt. Da Farben und Optik aber wirklich Geschmackssache sind, kann ich da nur sagen, das mir Goodreads einen Hauch besser gefällt weil es einen ruhigeren Eindruck macht.Beide Seiten sind für den Nutzer kostenlos.
Genauere Beleuchtung der Startseiten:
Lovelybooks: Hier landet man auf der Startseite mit dem neuen Mississippi-Update. Man sieht also das Wiesenbanner (das gab es vorher auch schon) über dem gut sichtbar ein Login und ein Registrierbutton zu finden sind.Dann zwei Felder mit Autoren und Büchern, die gerade im Gespräch sind im Hauptteil einzelne Themen, die gerade aktuell oder neu sind.Linker Hand in eigenen Kästen einige der übrigen Angebote, die Lovelybooks macht: Ich kann die Themen grob nach drei Themenbereichen filtern, und einen Lovelybooksfeed abonnierten. Dann sehe ich Neuigkeiten des Lovelybooks Teams, als da wären, der Fragefreitag mit einem aktuellen Autor und weiter Hinweise zu aktuellen Themen auf dem Lovelybooks-Blog, die neusten Rezensionen von Mitgliedern, Buchlisten und der Hinweis, mir doch hier mein eigenes Regal einzurichten. Beliebte Themen und noch mal ein Bereich um im Mississippi nach bestimmten Themen zu fischen.
Großer Vorteil: Es ist alles auf deutsch, also schnell gelesen und verstanden gerade in den sensiblen Bereichen wie den Nutzerbedingungen und den AGBs sehr sinnvoll.
Goodreads: fordert mich erstmal, in meiner eigenen Sprache auf, doch Mitglied zu werden. Eine dicke Anmeldebox samt Feedbutton befindet sich direkt daneben, für den Fall das ich schon registriert bin. Im Hauptteil der Seite sehe ich dann einige Mitglieder die gerade auf Goodreads zu Gange sind. Dann einige Buchlisten mit den Themen: „Meist gelesen“, „Populäre Neuerscheinungen, Juni 2011“, „Populäre Listen“, Quizze und Gruppen die gerade gut besucht sind.Rechterhand erst mal zwei kleine Links, die mich zu Presseinfos und zu einer Erläuterung wie Goodreads funktioniert leiten, dann ein Hinweis auf einen Goodreads Bookclub, der mit einer Sommeraktion verbunden ist, ein Werbekasten für Bücher. Dann ein Hinweiskasten für interessierte Autoren, der auf das interne Autorenprogramm hinweist, gefolgt von einer Liste mit Genren, hinter denen ich mir dann gezielt Bücher angucken kann, gefolgt vom Trivia Bereich (einer Art entlosem Quiz, an dem man Teilnehmen kann), und einem Zitat, aus einer reichen Auswahl.
Nachteil: Ersteinmal ist alles auf englisch, was ein wenig verwirren kann und natürlich ein Hindernis für alle die ohne englische Sprachkenntnisse ist... aber wir sind auf einer amerikanischen Seite, da kann ich eben nichts anderes erwarten.
Auf beiden Seiten sind am Seitenende, wie man es gewöhnt ist, einige Links. Impressum, AGBs etc., wie auf vielen Seiten sehr dezent, also Augen auf und lesen, ehe man sich anmeldet.
Goodreads: ist, wie es scheint auf privater Ebene entstanden, arbeitet aber mit Sponsoren bzw. Investoren.
Lovelybooks: hinter der Seite steckt die „aboutbooks GmbH“, mehr lässt sich auf die Schnelle nicht finden, es sei denn ich klicke mal auf die „Werberubrik“ da erfahre ich dann, das dahinter Holtzbrink, eine ziemlich große Verlagsgruppe, steckt. Schaut ruhig mal auf den Link.
Das beide Seiten Geld mit ihren Usern verdienen ist in heutigen Zeiten selbstverständlich, dafür bekommt man auch etwas geboten. Der Nutzer bekommt es sicherlich nicht direkt zu spüren, aber im Falle von Lovelybooks, kann ich nur sagen, man merkt es... irgendwann, oder besser formuliert: Ich habe es irgendwann bemerkt. Es ist eher unterschwellig, aber wer mal in den Hilfe- und Supportbereich guckt, der wird immer wieder finden, das da Pläne bearbeitet werden und Prioritäten gesetzt werden, die weniger etwas mit Benutzerfreundlichkeit zu tun haben...
Anmeldung:Ist auf beiden Seiten leicht und unkompliziert. Man wähle einen Nick der zu einem passt und fülle das Anmeldeformular aus, alle persönlichen Angaben kann man sichtbar oder versteckt eingeben, die Anonymität bleibt also in dem Rahmen gewahrt, den man selbst festlegt.
Diese Spannweite reicht von einem absolut öffentlichen Profil, in dem jeder Besucher der Seite in alle Bereiche gucken kann, bis hin zu dem völlig geschlossenen Bereich, in den man nur noch direkte Freunde hinein lässt.Bei Goodreads lässt sich zusätzlich einstellen welche Sprache man möchte, daraufhin erscheinen dann manche Bereiche in Deutsch... aber nicht alle, etwas Englisch sollte also schon vorhanden sein.
Ist die Anmeldung erfolgt, kann man damit beginnen sich seine Bibliothek einzurichten. Das geht in beiden Fällen entweder sehr langsam, weil man jedes Buch einzeln eingeben muss oder man hat wie ich schon eine Buchdatenbank, dann kann man die Bücher relativ schnell eingeben, in dem man einfach Listen der ISBN Nummern importiert.
Hat man ein Profil erstellt und erst mal ein paar Bücher in die Datenbank eingespeist, bemerkt man gleich einige gravierende Unterschiede zwischen den beiden Seiten.
Lovelybooks Startseite (nach Anmeldung):Weiterhin fast genau so, wie zu beginn. Man sieht das Mississippi-Update und mehr nicht, die personalisierteren Seiten findet man nur über ein Dropdown-Menü, aber selbst die dort zu findende persönliche Startseite ist mit der Buchfrage, einigen Buchlisten und nun rechterhand angebrachten Verweisen auf Fragefreitag und Usertreffen erst mal nichts, was mich persönlich betrifft. Scrolle ich ein wenig, so finde ich dann neue Inhalte aus den Gruppen bei denen ich angemeldet bin, Neuigkeiten von Freunden und aktuelle Rezensionen. Und rechts dann eine Box die mir ein paar Mitglieder zeigt, die die gleichen Autoren mögen wie ich oder welche die gleichen Bücher wie ich im Regal haben, gefolgt von ein bisschen Werbung, dem Autor der Woche und einer Buchempfehlung.
Goodreads Startseite (nach Anmeldung):Hier teilt sich die Startseite in vier Bereiche auf. Disclaimer, was ich alles machen kann und tun sollte, um meine Seite zu personalisieren als da wären: Freunde einladen, Buchgruppen beitreten, Autoren verfolgen. Diesen Disclaimer kann man nachher wegklicken... Übrig bleiben dann, insofern ich ein paar Autoren gefunden oder Freunde habe, deren neuesten Infos. Welche Bücher neu dazugekommen sind, oder wer wo einen Kommentar hinterlassen hat. Sortiert ist dies immer nach der neuesten Meldung.
Ich kann aber, falls ich noch keine Freunde oder Lieblingsautoren gefunden habe, auch den Reiter wechseln... dann sehe ich, automatisch generiert, Inhalte aus Gruppen denen ich beigetreten bin und aktuelle Buchdiskussionen, von Büchern aus meinem Regel. Englischkenntnisse sind hier allerdings sinnvoll.
Rechter Hand sehe ich, sofern eingegeben, Bücher die ich aktuell lese. Den Hinweis auf den Sommerspezial-Buchclub, dann Hinweise auf mein Profil (dort kann ich auch erkennen ob ich neue Nachrichten habe etc.), dann das Widget zur Buch-Challenge, wo mir angezeigt wird, wie weit ich mit meinem persönlichen Leseziel gekommen bin. Ein bisschen Werbung (wenn man keinen Adblock benutzt). Links zu meinen Regalen, eine aktuelle Umfrage und ein Zitat des Tages, runden das ganze ab.
Zum Abschluss des ersten Teils meines Buchcommunity-Vergleichs (es ist doch recht viel also werde ich diesen Artikel fortsetzen):
Beide Seiten wirken auf den ersten Blick eigentlich ein bisschen wie Zwillinge. Die Unterschiede aber liegen im Detail und ich für meinen Teil kann nur sagen, dass allein schon der Unterschied in den Startseiten mein Herz für Goodreads schlagen lässt. Man muss sich auf beiden Seiten erstmal eine Weile zurechtfinden, aber auf meiner Goodreads Startseite fühle ich mich jetzt, nach wenigen Wochen, schon mehr Zuhause als ich es bei Lovelybooks in einem ganzen Jahr geschafft habe. Die Welt der Bücher ist groß und unübersichtlich... und da tut es gut, gezielt Informationen zu finden, die einen auch wirklich interessieren. Zudem fügt man sich leichter in eine große Gemeinschaft ein, wenn man die Themen findet zu denen man auch etwas zu sagen hat... und das beginnt mit Büchern, die ich schon kenne oder die ich mir bereits vorgemerkt oder auf den Sub gelegt habe. In all diesen Bereichen hat Goodreads klar die Nase vorn, sofern man den Englisch versteht...
Ich habe mich bemüht, so objektiv wie möglich zu bleiben und genau zu recherchieren, allerdings können mir natürlich Fehler unterlaufen sein. Solltet ihr welche finden, so bin ich daran natürlich genauso interessiert wie an euren Meinungen...
Lieben Gruß,