lovely places :: das Turm [Candle-Light-Dinner: Fest der Sinne]

Von Genusskochen @d_ori_s

Essen über den Dächern von Wien ist schon ein besonderers Erlebnis. Das verhält sich so wie: Cocktail trinken mit Blick über Wien, was übrigens in der Athmosphere Rooftop Bar im Ritz Carlton Hotel möglich ist und schon das ein besonderes Feeling ist. Aber ein Dinner mit Blick über Wien, während in der luftigen Höhe die Sonne untergehen sehen kann ist dann schon ein noch schöneres Erlebnis. Allzuviele Möglichkeiten dazu gibt es in Wien nicht. Ich hatte das Glück mir einen solchen Abend mit einem tollen Dinner auszusuchen. Meine Wahl fiel gleich auf das Candle-Light Dinner "Durch den Wind: Fest der Sinne über den Dächern" im das Turm, wobei es noch viele andere "Erlebnisse" gegeben hätte, die mich sehr angesprochen hätten. Solche Erlebnisgeschenke lassen sich nämlich auch sehr gut zu Anlässen verschenken (was ich inzwischen mit meinen Mädels nur noch so halte, wenn ein Geburtstag ansteht). 
DAS RESTAURANT Im Restaurant „das Turm“ wurde uns ein 6-Gang-Candle-Light Dinner auf 2 Hauben-Niveau mit einem atemberaubenden Blick über Wien serviert. Im 22. Stockwerk des Towers der Wienerberg City im 10. Bezirk hatten wir einen fast 360° Rundumblick auf die Stadt und man ist einfach dazu verleitet, einen Blick über die Ferne schweifen zu lassen. Spätestens dann, wenn sich der Himmel rosa verfärbt und die Sonne untergeht. Leider gibt es im Restaurant keinen Freiluftbereich. Ein Dinner im Freien stelle ich mir besonders im Sommer auch sehr nett vor.
Wir wurden beim Betreten des Restaurants freundlich begrüsst und zu unserem reservierten Tisch gleich beim Fenster geführt. Die Reservierung erfolgt übrigens über die Homepage, über die auch gleich ersichtlich ist, ob noch Plätze frei sind. Eine Reservierung wird unbedingt empfohlen. Der Innenraum ist sehr ansprechend gestaltet: ein kreisrunder Speisesaal mit einer lockeren Anordnung der Tische. Endlich einmal ein Lokal in dem kein Durchschlängeln bei den Tischen angesagt ist. Auf einer Seite befindet sich ebenfalls eine halbrunde Bar hinter der sich auch die Küche befindet. 

Die Inneneinrichtung ist rustikal aber "heimelig". Mahagonifarbene Holzvertäfelungen, ebenso der Boden und die Tische und Stühle. Die Beleuchtung wird mit zunehmender Verdunkelung eingeschaltet und entsprechend gedimmt. Untertags ist durch die bodentiefe, fast Rundumverglasung kein künstliches Licht erforderlich, da ausreichend natürliches Licht den Speisesaal durchflutet.
Das Dinner haben wir mit einem Apfel-Himbeer-Prosecco als Aperitiv begonnen. Dann kam auch schon der Gruss aus der Küche, einem Entenbrust. Kurz darauf das Gedeck aus verschiedenen Brotsorten und Butter: gesalzene Butter, Rote Rüben-Butter und Zitronenbutter.

Als nächsten Gang gab es Beef Tatare mit blauem Himbeersenf und Avocadomus. Ich habe selten so ein gut gewürztes und geschmacklich abgestimmtes Beef Tatare gegessen (ok, allzu oft esse ich es auch nicht, aber das war schon sehr sehr gut). Als vegetarisches Pendant wurde eine Avocadospalte mit Salat und Avocadomus serviert.

Danach folgte die Suppe Blubb: Karfiolcreme(oder eher schaum)suppe. Unglaublich gut. Nun sollte ich erklären was eine Suppe Blubb denn ist: eine Suppe in einem Glas, das umgestülpt in einem Suppenteller gebracht wurde. Die Servicekraft hat dir vor deinen Augen das Glas entfernt und dadurch verteilte sich die Suppe im Teller. Ich frag mich nach wie vor, wie die das mit dem umgestülpten Glas geschafft haben. Wie ein kleines Zauberkunststück (oder so, ähm ja).

Als vegetarischer Zwischengang wurden gefüllte Gnocchis in einem Schaum, der glaub ich mit Trüffel angereichtert war. Die Kombination einfach wirklich toll.

Dann wurde, ein wenig ungewöhnlich, ein süßer Zwischengang serviert: ein Fruchtzwerg aus Topfenschaum und Mangomus. 
Als Hauptspeise gebratene Maishendlbrust mit Süßkartoffel-Pürree und Gemüse. In der vegetarischen Variante wieder mit Fisch.

Der krönende Abschluss war das Dessert in Form einer Schokoladenvariation mit Kokoseis. Dazu musste es selbst zur späten Stunde noch ein Cappuccino sein (aber ich hab ganz wunderbar geschlafen). Uhhh einfach zum Reinlegen das Dessert. Sobald Kokos dabei ist ist es sowieso schon um mich geschehen.

Ein wirklich gelungenes Gängemenü. Als Getränk haben wir uns nach dem Aperitiv einen Cuvee aus Burgenland bestellt. Dazu Wasser. Im Nachhinein sind wir drauf gekommen, dass unser Degistiv nach dem Esser vergessen wurde zu servieren. Ich muss gleich dazu sagen, dass wir auch total darauf vergessen hatten. Durch die ganzen Gänge haben wir einfach den Überblick vergessen.

DIE BAR  
Nach unserem Dinner sind wir eine Etage hinunter, in dem 21. Stock, in dem sich die Bar mit einer schönen kleinen, aber feinen Terrasse befindet. Dort konnten wir einen Blick über das beleuchtete Wien zu unseren Füssen erhaschen. Man kann sich irgendwie in solche Ausblicke total verlieren. Wir hatten auch Glück, noch einen freien Tisch zu ergattern. Und so haben wir den Abend bei einem Royal Red Cocktail (Gin, Batida de Coco, schwarze Johannesbeere, Ananas und Cranberry) und perfekten, wahrscheinlich letzten Sommerabende in diesem Jahr, den Abend ausklingen lassen. Eine Woche später hätten wir sicher schon das luftige Sommerkleidchen, das wir an hatten, in die hinterste Ecke des Schrankes verbannen müssen und uns undfreiwillig wesentlich mehr verhüllen müssen. Der Cocktail auf der Terrasse wäre dann bestimmt nicht ganz so chillig gewesen.

Der Abend war wirklich sehr gelungen. Ein perfekter Start in das Wochenende.
zu finden: das Turm - Restaurant-Bar-Lounge
Wienerberg City
Wienerbergstraße 7
1100 Wien
in Kooperation mit geschenkidee.at