Der 18. Bezirk hat meiner Meinung nach nicht sehr viele (bis gar keine) hippe, im Sinne von stylish, Lokale zu bieten. Einzig das Aumann, das es seit 2011 gibt, ist ein richtig schönes Lokal, das ich jetzt in nahhinein empfehlen kann. Ich kannte es bislang nur vom Vorbeifahren. Hinein geschafft habe ich es irgendwie nie. Ich kenn die Location, als sich darin noch eine Bank befand, da ich im 18. Bezirk aufgewachsen bin und mein täglicher Schulweg daran vorbei führte. Seitdem aus der Bank ein Lokal geworden ist, und es von außen immer wirklich nett ausgesehen hat wurde es einfach einmal auf meine Lokal-Liste gesetzt, die ich unbedingt besuchen möchte. Und letztens konnte ich nun endlich auch davor einen Haken setzen, als ich mich dort mit einer Freundin für einen Mädlsabend getroffen habe.
Die Innenraumgestaltung ist ganz nach meinem Geschmacken: modern, gute Farbkombination in Weiß und Violett. Zu später Stunde wird das Licht gedimmt und die Teelichter auf den Tischen angezündet. Romantische Atmosphäre und so ;) Im Hintergrund gab es anfangs Lounge-Musik, die dann zu später Stunde in Richtung angenehmer House-Musik wechselt ist. Eine Servicedame hat es sich nicht nehmen lassen, immer wieder zum Takt mit den Popo zu wackeln. War recht lustig zu beobachten. Wahrscheinlich dachte sie, das bekommt niemand mit, aber ich hoffe sie hat meinen anfangs leicht verwirrten Blick nicht bemerkt. Aber hey, wieso denn auch nicht. Ein Personal das Spaß an der Arbeit hat ist tausend mal besser, als wenn man miesepeterisch dreinschaut, denn auch davon gab es dort ein oder zwei Damen, die nur selten ein Lächeln schenkten.
Die Auswahl an Getränken und Cocktails ist dort sehr groß. Die Speisen sind dann eher begrenzt. Die Frühstückskarte klang wirklich gut und möchte ich auch unbedingt auch einmal dort hin um zu frühstücken. Wir entschieden uns für einen Lachsbagel, der zwar im Bereich Frühstück stand, er aber den ganzen Tag über zu bestellen ist.
So toll das Lokal auch ist, muss ich auch einen kleinen Kritikpunkt anmerken: Da wäre noch die Sache mit dem Raucher-und Nichtraucherbereich: möchte man nämlich auf das WC, muss man durch den Raucherbereich, vorbei an der Bar. Sprich, möchte man an der Bar kurz was trinken, ist das nur im Raucherbereich möglich. Und dieser Bereich ist wirklich stickig und verraucht. Ihr glaubt ja gar nicht, was für Gewohnheitsmenschen wir sind und man sich plötzlich, was früher völlig normal war, plötzlich ein wenig unangenehm ist: nämlich, wenn seine Kleidung durch das bloße Durchgehen durch den Raucherbereich um zum WC zu gelangen, abends zu Hause nach Rauch riecht. Ich muss ja sagen, dass mir das früher beim Fortgehen immer sehr gestört hat, dass meine Kleidung richtig nach Aschenbecher gestunken hat. Seitdem man sich aussuchen kann, ob man im Raucher- oder Nichtraucherbereich sitzen möchte, ist mir das schon lange nicht mehr so aufgefallen, wie nach dem Abend im Aumann. Was das betrifft ist Österreich eh wieder im Begriff alles umzuwerfen.
Inzwischen wird über ein ganzheitliches Rauchverbot in den Lokalen diskutiert. Erst vor zwei Jahren wurde beschlossen, dass es in Lokalen mit mehr als 50 m² einen Raucher- und Nichtraucherbereich geben muss. Sämtliche Umbauten, die hierfür vorgenommen werden mussten sind somit mitnichten. Da fragt man sich echt manchmal, wieso wir in Österreich oft nur halbe Sachen machen. In sämtlichen anderen Ländern funktioniert eine radikale Änderung auch wunderbar.
zu finden: Aumannplatz 1
1180 Wien